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Space 2063 - 1x08: Folter Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: Choice or Chance
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 26. November 1995
Erstausstrahlung D: 21. April 1996
Drehbuch: Doc Johnson
Regie: Félix Enríquez Alcalá
Stammbesetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller: Doug Hutchison als Elroy-El, Michael Mantell als Howard Sewell, Amanda Douge als Kylen, Ashlyn Gere als Feliciti OH, Tucker Smallwood als Commodore Ross, Melissa Bowen als Lt. Stroud, Robert Farrior als Brandon, Paul Keeley als Justin EB 774, Iva Franks Singer als Sabrine, Chip Heller als Crossland, David Gardner als Klein, Billy Mayo als Webb, Jim Anzide als Krantz, Randy Mulkey als Donne, Steven Jang als Connor, Susan V. Hansen als Gates u.a.

Kurzinhalt: Zwar haben die Wildcards ihren halsbrecherischen Angriff mit Hilfe des erbeuteten Schiffs der Chigs überlebt, auf der Flucht wird ihr Schiff jedoch zerstört, und sie stürzen mit der Rettungskapsel auf einem Planeten im feindlichen Gebiet ab. Dort befindet sich eine Gefangenenkolonie der Chigs, die jedoch nicht von diesen selbst, sondern vielmehr von Silikaten geleitet wird, die sich mit dem Feind verbündet haben. Während es McQueen und Hawkes – die nach dem Absturz als erste das Bewusstsein wiedererlangten – gelingt, den Silikaten zu entkommen, werden die anderen gefangen genommen. West trifft in der Kolonie überraschend auf Kylen, mit der ihm schließlich die Flucht gelingt. Nun ist er jedoch zwischen seiner Loyalität ihr und seiner Einheit gegenüber hin- und hergerissen. Wang wird indes verhört und gefoltert. Und Vansen sowie Damphousse müssen entscheiden, wer von ihnen überleben und wer durch die Hand der Silikate sterben wird…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Zwar ist in "Folter" die Laufzeit auf die Hauptfiguren soweit recht fair verteilt, dennoch hatte ich den Eindruck, dass man sich hier nun zum ersten Mal (von seinem Gespräch mit Vansen in "Meuterei" sowie seiner Abneigung gegenüber Kakerlaken in "Der unsichtbare Feind" mal abgesehen) näher mit Wang beschäftigt. Und das nicht etwa, in dem man in seine Vergangenheit vordringt, vielmehr stellt man ihn uns durch das näher vor, was ihm hier nun widerfährt. Den betreffenden Handlungsstrang fand ich dabei nicht nur interessant, sondern auch in vielerlei Hinsicht mutig. Wir alle wollen glauben, dass wenn wir in so einer Situation wären natürlich stark genug wären, um jeder Folter und jedem Verhör zu widerstehen. Eben dies ist auch die übliche Darstellungsweise in Filmen und Serien. Allerdings, wie ich immer gerne sage: Gelegentlich tut es auch gut, auch die eigenen Helden scheitern zu sehen – und sie dadurch menschlicher zu machen. Insofern hat Wang dadurch, dass er hier – scheinbar/angeblich (genau wissen wir es ja nicht, es mag auch nur eine Lüge des ihn folternden Silikaten gewesen sein) eingebrochen ist, in meinem Fall definitiv an Sympathie gewonnen. Insbesondere auch aufgrund seiner Reaktion am Ende, als sie alle als Helden gefeiert werden, und ihn sein eigenes (vermeintliches bzw. empfundenes) Scheitern offensichtlich belastet. Und auch, wie er seinen Peiniger zuvor kaltblütig ermordete, war ein starker Moment.

Aber auch die anderen Handlungsstränge hatten es mir durchaus angetan. Zwar war alles rund um Damphousse und Vansen bis zu einem gewissen Grad das genaue Gegenteil der heldendemontierenden Wang-Storyline, da ich es aber sehr schön fand, wie die beiden auch in dieser Notlage zueinanderhalten, und es ihnen so schließlich gelingt, ihre Bewacher zu überlisten, gefiel mir ausgesprochen gut. Wie es mir ihre gemeinsamen Momente in dieser Folge generell sehr angetan hatten. Aber auch die Kombination McQueen & Hawkes fand ich gelungen; es ist natürlich kein Zufall, dass man hier just die beiden "Tanks" zusammengepackt hat, und T.C. Cooper hier somit in einer netten kleinen Szene erklären kann, warum er für die Menschen kämpft, und wenn es nötig ist, auch sein Leben für sie im Krieg geben würde. Und dann ist da noch alles rund um Nathan, der im Gefangenlager vermeintlich wieder auf Kylen trifft – womit man diesen seit dem Pilotfilm im Hintergrund schwelenden Handlungsstrang wieder einmal in den Vordergrund holt. Allerdings findet sich für mich eben dort auch das einzige echte Härchen in der "Folter"-Suppe: Weil dass die Chigs oder die Silikate ihn – und seine Verbindung zu ihr – so schnell erkannt haben, um daraufhin diese Fälschung zu schaffen (noch dazu mit ausreichend Erinnerungen und einem Profil ihrer Persönlichkeit, dass es Nathan nicht sofort auffällt) ist schon ein bisschen schwer zu schlucken. Sonst gab es für mich an "Folter" aber inhaltlich nichts zu kritisieren, und produktionstechnisch befand sie sich ebenfalls wieder auf einem für damalige TV-Verhältnisse ordentliche Niveau. Wobei es mir nicht zuletzt die Sets angetan hatten, die designtechnisch dem in der letzten Folge gezeigten Innenleben des Chigs-Schiffs folgen. Aber auch die Maske der beschädigten KIs hatte es mir angetan. Und die Effekte konnten sich ebenfalls sehen lassen; zumal die Episode am Ende auch wieder eine kleine Raumschlacht bietet.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television "Folter" war für mich die beste Folge der Serie seit dem Pilotfilm. Sie bestach dabei für mich nicht zuletzt damit, wie die klassische Heldenerzählung aus ähnlichen Filmen und Serien dadurch, dass Wang – vermeintlich – beim Verhör gebrochen wurde, untergräbt. Ich empfand das auch keinesfalls als Schwäche, sondern einfach nur als menschlich, und fand es nicht zuletzt auch schön, dass wir dadurch auch endlich mal einen besseren Eindruck der Figur gewonnen haben. Aber auch alles rund um Damphousse und Vansen fand ich sehr gelungen. Zwischen McQueen und Hawkins gab es ebenfalls einen überaus netten kurzen Moment. Und die Storyline rund um die verschollene Kylen wird hier ebenfalls wieder aufgegriffen – wenn auch anders, als man sich das zuerst denkt. Eben dies war dann auch insofern mein einziger Kritikpunkt, als alles rund um die falsche Kylen doch ein bisschen konstruiert wirkte. Davon abgesehen war "Folter" aber eine wirklich großartige Folge.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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