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Foundation - 1x02: Ein neues Leben Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: Preparing to Live
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 24. September 2021
Drehbuch: David S. Goyer & Josh Friedman
Regie: Andrew Bernstein
Besetzung: Jared Harris als Hari Seldon, Lou Llobell als Gaal Dornick, Alfred Enoch als Raych Foss, Lee Pace als Brother Day, Terrence Mann als Brother Dusk, Cooper Carter als Brother Dawn, Laura Birn als Demerzel, Chipo Chung als Simulation Instructor, Elliot Cowan als Lewis Pirenne, Sasha Behar als Mari, Clarke Peters als Abbas, Carolina Main als Ambassador Shae Un Shae, Antony Bunsee als Ambassador Xandem, Brian Bovell als Trantorian Seer Priest, Reece Shearsmith als Jerril, Vanessa Ifediora als Imperial Herald, Florence Ordesh als Briwan, Kim Adis als Lowre, Ahd Tamimi als Magnus, Johanna O'Brien als Shivaughn, Georg Nikoloff als Senior Laundry Worker, Seham Aar als Veena Ahluwalia, Laila Pyne als Jiam Quarver, Abdul Alshareef als Comms Tech u.a.

Kurzinhalt: Hari Seldon und seine Anhänger sind mit einem Raumschiff aufgebrochen, um sich auf Terminus ins freiwillige Exil zu begeben, und dort die sogenannte Foundation zu gründen, mit deren Encyclopedia Galactica die dunkle Ära nach dem Untergang des Imperiums deutlich verkürzt werden soll. Doch die Lebensbedingungen auf Terminus sind alles andere als optimal; nicht zuletzt aufgrund der dort herrschenden Strahlung geht man davon aus, dass einige dort nicht lange überleben werden. Und so nutzt man die mehrjährige Flugdauer, um sich so gut als möglich auf das Leben auf Terminus vorzubereiten. Dabei kommen sich Gaal Dornick und Raych Foss unweigerlich näher. Währenddessen muss Kaiser Cleon XII. entscheiden, wie er auf den Terroranschlag, dem der Weltraumaufzug, und vor allem auch unzählige Leben zum Opfer fielen, reagieren will. Es scheint, als stünden die Chancen der beiden Abgesandten jener Fraktionen, die für den Anschlag verantwortlich gemacht werden, im Hinblick darauf, Trantor lebend zu verlassen, denkbar schlecht. Seine ältere Version, Bruder Dämmerung, scheint sich indes langsam aber sicher dem Ende seines Lebens zu nähern – und gerät mit seinem jüngeren Ich zunehmend in Konflikt…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ "Ein neues Leben" zu besprechen ist ein bisschen schwierig, denn: So richtig dreht die Episode eigentlich erst in den letzten zehn Minuten auf; dort dann aber halt so richtig. Einerseits mit der harschen, überschießenden Vergeltungsaktion des Kaisers, der es nicht etwa dabei belässt, die beiden Völker für den vermeintlich von ihnen initiierten Angriff auf den Weltraumaufzug damit zu bestrafen, dass ihre beiden Abgesandten hingerichtet werden, sondern der vielmehr die Planeten selbst in einer groß angelegten Aktion angreifen lässt, welche diese Welten verwüstet, und unzählige Todesopfer zur Folge hat. Und andererseits mit der schockierenden Wendung an Bord des Schiffes, welches die Foundation nach Terminus bringt – wird dort doch Hari Seldon von Raych Foss ermordet. Als Gaal Dornick ihn zufällig dabei erwischt, flieht er kurzerhand mit ihr, und setzt sie in eine Rettungskapsel, und setzt sie im All aus. Ich wusste zwar aus den Romanen noch in etwa, was passieren wird – hätte aber zugegebenermaßen nicht damit gerechnet, dass es schon so früh geschehen würde. In jedem Fall sorgten diese beiden Wendungen zu einem regelrechten Herzschlagfinale.

Bis dahin war "Ein neues Leben" allerdings wenig aufregend. Was nicht heißt, dass mich die Episode in diesem Teil übermäßig gelangweilt (tat sie nicht) oder es überhaupt keine positiven Aspekte gegeben hätte. So hatte es mir die Romanze zwischen Gaal und Raych, nicht zuletzt aufgrund der netten Chemie zwischen Lou Llobell und Alfred Enoch, durchaus angetan. Und auch die düsteren Ankündigungen im Hinblick auf die schwierigen Lebensbedingungen auf Terminus – inklusive der Offenbarung, dass Hari Seldon ganz genau weiß, dass nicht alle von ihnen überleben werden – werteten die Episode für mich auf. Auf Trantor wiederum stach für mich in erster Linie alles rund um Bruder Dämmerung hervor. Dieser ist deutlich ruhiger – und vernünftiger? – als sein jüngeres Ich, und würde sich daher nicht nur eine zurückhaltendere Reaktion wünschen, er schlägt zudem Hari Seldons Warnung vor dem drohenden Untergang des Imperiums nicht einfach so in den Wind. Tatsächlich erkennt er folgerichtig, dass Cleon XII. brutale Vorgehensweise diesen vielmehr einzuzementieren und potentiell zu beschleunigen droht – ist aber machtlos, etwas dagegen zu unternehmen. Auch das hat mir sehr gut gefallen. Und auch alle Szenen rund um Hari Seldon waren nicht zuletzt dank Jared Harris wieder einmal ein Genuss. Und doch, und doch… so richtig packen wollte mich das Geschehen nicht. Die Krux an der Sache ist aber halt: Ich bin davon überzeugt, dass eben diese lange Zeit vor sich dahinplätschernde Handlung Kalkül war, damit die beiden Wendungen am Ende umso überraschender und damit schockierender daherkommen. Was ich auf der einen Seite zwar durchaus anerkennen kann, andererseits aber halt die fünfundvierzig Minuten davor deshalb auch rückblickend nicht mitreißender macht. Zuletzt sei noch auf eine kleine Änderung im Vergleich zur Vorlage eingegangen: Dort sind die Roboter ja nur mehr eine Legende, hier jedoch offenbart sich Demerzel als eine der letzten ihrer Art. Andere mögen sich daran stören, da jedoch die Roboter in weiterer Folge auch beim Foundation-Zyklus eine Rolle spielten, und die beiden Reihen ja generell im gleichen Universum spielen, fand ich es sehr schön, wie die Serie hier die beiden großen Zyklen von Asimov auf diese Art und Weise näher zusammenrücken lässt.

Fazit: Episodenbild (c) Apple TV+ "Ein neues Leben" kann das Niveau der Auftaktfolge leider erst in den letzten paar Minuten halten, wo sie diese teilweise sogar übertrifft. Der Angriff auf die beiden Planeten war erschütternd inszeniert (und wieder einmal, wie die komplette Serie, phänomenal getrickst), und obwohl mir Hari Seldons Schicksal aus der Vorlage bekannt war, gelang es dem Twist am Ende hier, mich zu überraschen und zu schockieren. Insofern waren die letzten zehn Minuten der Folge wirklich großartig. Bis es soweit ist, vergeht aber eben halt in etwa eine Dreiviertelstunde, die zwar ebenfalls ganz nett war, mehr aber halt nicht. Und ja, mir ist bewusst, dass mit einer kürzeren Vorlaufzeit diese Momente dann wiederum nicht die gleiche Wirkung entfaltet hätten, da man so eben lange Zeit quasi in Sicherheit gewogen wurde, und dachte, dass würde jetzt bis zum Ende der Folge so unaufregend weitergehen. Dieses Wissen macht aber halt die zwar soliden, aber wenig mitreißenden 45 Minuten davor auch nicht besser.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Apple TV+)







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