Originaltitel: Final Transmission Episodennummer: 3x06 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 01. Dezember 2021 (Netflix) Drehbuch: Katherine Collins Regie: Julian Holmes Hauptdarsteller:
Molly Parker als Maureen Robinson,
Toby Stephens als John Robinson,
Maxwell Jenkins als Will Robinson,
Taylor Russell als Judy Robinson,
Mina Sundwall als Penny Robinson,
Ignacio Serricchio als Don West,
Brian Steele als The Robot,
Parker Posey als June Harris/Dr. Smith.
Gastdarsteller:
-
Kurzinhalt:
Nacheinander finden sich die Robinsons und ihre Gefährten bei der Jupiter II ein. Als man eine alte Aufzeichnung studiert, sieht Maureen, dass Grant Kelly von SAR gescannt und am Leben gelassen wurde. Als Don West ähnliches berichtet, hegt sie den schrecklichen Verdacht, dass es SAR mit diesem Scan möglich ist, den Standort von Alpha Centauri herauszufinden. Es gilt daher, die Jupiter II so rasch als möglich wieder flugtauglich zu machen, um ihm zuvorzukommen und die Kolonisten warnen zu können. Doch Will ist nach wie vor davon überzeugt, dass der Schlüssel dazu, SAR und die anderen Roboter so wie seinen Roboter zu einem freundlichen Gefährten umzuprogrammieren, in den Aufzeichnung deren Heimatplaneten liegt. Er schleicht sich unbemerkt vom Schiff, um sich mit SAR zu treffen…
Review:
Nach einem stimmungsvollen Einstieg rund um Kamerafahrten durch die leere Jupiter II, sowie einem ziemlich offensichtlichen und dementsprechend misslungenen "fake scare" rund um das Klopfen an der Luke – ist doch klar, dass das einfach nur die anderen Robinsons sind – bekommen wir ein paar nette Einzelgespräche in unterschiedlichen Konstellationen. So unterhalten sich Maureen und June in einer für die beiden erstaunlich freundschaftlichen Szene über das Jahr, dass Maureen im Hinblick auf ihre Kinder verloren hat. Sehr angetan war ich auch vom Gespräch zwischen Will und John, nicht zuletzt, als die Episode von Beginn an keinen Hehl darum macht, dass Will nach wie vor etwas plant, und er sich nicht sicher ist, ob er eben diese Aktion überleben wird, was ihrer gemeinsamen Szene hier zusätzliches emotionales Gewicht verleiht. Zuletzt gibt es dann auch noch ein kurzes Gespräch zwischen Maureen und John – welches uns auch gleich zu meinem größten (und einzigen nennenswerten) Kritikpunkt an "Letzte Meldung" führt. Denn die daraus dann resultierende Idee, dass es SAR irgendwie gelingt, durch das reine scannen auf atomarer Ebene den Standort von Alpha Centauri herauszufinden, war mir selbst für eine Science Fiction-Serie zu abgefahren. Und überhaupt: Wann war Don bei Alpha Centauri? Habe ich da was verpasst/vergessen?
Nach diesem Schwachpunkt – wirkte das auf mich doch wie eine ziemlich konstruierte Art und Weise, um dafür zu sorgen, dass SAR die Koordinaten von Alpha Centauri erhält – dreht "Letzte Meldung" dann aber ordentlich auf. Es ist deutlich, dass Will nun noch mehr als zuvor von seinem Plan überzeugt ist – und mit der Zeit erkennen wir dann auch, worin dieser besteht: Er möchte sich mit SAR treffen, um ihn über den Tod jenes Volkes zu informieren, dass sie gebaut hat – in der Hoffnung, dass er dann erkennt, dass die Mission auf der er ist sinnlos/hinfällig ist. Was er dabei leider nicht bedacht hat, für mich und wohl einige andere aber wohl ziemlich offensichtlich war: Die Schöpfer der Roboter sind nicht einfach so ausgestorben, sondern wurden von ihrer eigenen Schöpfung ausgelöscht – haben sich die Maschinen doch, angeführt von SAR, in bester Terminator/Skynet-Manier gegen sie erhoben. Und so verläuft das Treffen – wobei Will wie seine letzte Nachricht zeigt ja durchaus in Betracht gezogen hat, dass es genau so kommen könnte – nicht so, wie erhofft. Als die anderen Robinsons erkennen, was Will vor hat, ist es letztendlich schon zu spät: Hilflos müssen der Roboter, die anderen Mitglieder der Familie, sowie ihre Gefährten, mit ansehen, wie SAR Will eine Art Lanze ins Herz bohrt. Aus meiner Sicht wäre eben dies auch der optimale Zeitpunkt gewesen, um die Episode zu beenden. Auch im Wissen, dass Will überleben wird – und, ganz ehrlich: Auch wenn ich sonst solche Scheintode oftmals kritisiere, ist dies im vorliegenden Fall die richtige Entscheidung, wäre sein Tod in dieser Familienserie zu hart, und würde sich auch mit ihrem dominierenden optimistischen Grundton spießen – wäre das ein heftiges Ende und ein großartiger Cliffhanger gewesen. Insofern fand ich es ein bisschen schade, dass es danach noch kurz weiterging, und man dem Zuschauer nochmal meinte, gleich anknüpfend an diese Szene vermitteln zu müssen, dass Will noch nicht tot ist, und eine Chance besteht, sein Leben zu retten. So oder so: Mit dieser schweren Verletzung haben die Robinsons nun einen höchst persönlichen Grund, Alpha Centauri (endlich) zu erreichen, und SAR aufzuhalten.
Fazit:
"Letzte Meldung" war ziemlich kurzweilig. Zwar hätte ich es besser gefunden, wenn man direkt nach der wunderschön inszenierten Szene rund um Wills "Tod" abgeblendet und diesen Moment damit als effektiven Cliffhanger genutzt hätte. Zudem tat ich mir mit der Erklärung, wie SAR nun den Standort von Alpha Centauri doch noch herausgefunden hat, ziemlich schwer, war mir das doch deutlich zu abgefahren. Ansonsten war dies aber, nachdem "Lost in Space" mit der Folge zuvor doch ein bisschen schwächelte, wieder eine gelungenen Episode. Zu Beginn gab es ein paar nette Gespräche zwischen einzelnen Crewmitgliedern, wobei es mir nicht zuletzt der Dialog zwischen Will und John angetan hatte. Später dann bezog die Episode aus der Frage, was genau Will denn eigentlich vor hat, und dem Wissen, dass er sich was auch immer es ist damit in große Gefahr begeben wird, einiges an Spannung. Und trotz der vorhersehbaren Offenbarung rund ums Schicksal der Roboter-Schöpfer war Wills Begegnung mit SAR dann zweifellos sehr packend, und mündete mit seinem (natürlich nur vermeintlichen) Tod in einem grandios inszenierten emotionalen Höhepunkt.
