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Space 2063 - 1x02: Kopf oder Zahl Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: The Dark Side of the Sun
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 08. Oktober 1995
Erstausstrahlung D: 10. März 1996
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: Charles Martin Smith
Besetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen, Ashlyn Gere als Feliciti OH 519, Susan Priver als Lt. Nelson, Paul Keeley als Justin EB 774, Iva Franks Singer als Sabrine EW 177 u.a.

Kurzinhalt: Shane Vansen, die im KI-Krieg ihre Eltern verloren hat, wird auch Jahre später immer noch von Alpträumen geplagt. Für den jüngsten Einsatz des Geschwaders erhält sie nun das Kommando. Sie sollen zu einem Asteroiden im Kuiper-Gürtel fliegen, auf dem eine Minenstation errichtet wurde, und diese bis zur Ankunft des Nachschubkonvois vor allfälligen Angriffen der Chigs beschützen. Tatsächlich gerät die Einheit nur kurz nach ihrer Ankunft unter Beschuss – jedoch nicht von den Aliens, sondern vielmehr von KI-Soldaten, auch Silikate genannt. Damit muss sich Vansen ihrem größten Alptraum stellen. Doch der Angriff gibt ihr auch die Möglichkeit, vielleicht endlich den Grund dafür zu erfahren, warum just ihre Eltern damals von den KIs ermordet wurden. Während die restliche Einheit in Gefangenschaft gerät, zieht Vansen in ihren eigenen, sehr persönlichen Krieg…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television "Space 2063" scheint nun die Hauptfiguren nacheinander abzuklappern, um sie nach der grundlegenden Vorstellung im Pilotfilm nun noch näher zu beleuchten – und zugleich allfälligen neuen ZuschauerInnen das nötige Hintergrundwissen zu vermitteln. Nach Nathan West in der ersten regulären Folge "In der Höhle des Löwen" steht hier nun also Shane Vansen im Mittelpunkt. Gleich zu Beginn rollt man mit ihrem Alptraum und den Erinnerungen an den Mord an ihren Eltern – wofür man auch aus Szenen aus dem Pilotfilm zurückgreift – das bestimmende Ereignis aus der Vergangenheit der Figur nochmal auf, und bereitet damit zugleich dem späteren Konflikt mit den KIs den Weg; haben die Chigs doch diesmal Pause. Ich fand es sehr spannend, auf diesem Weg etwas mehr über den damaligen Krieg zwischen Menschen und künstlichen Intelligenzen zu erfahren, welcher das Setting für mich definitiv aufwertet, da die Ereignisse daraus eben bis in die Gegenwart der Serie nachwirken. Aber auch davon abgesehen fand ich es spannend, mehr über diese KI-Krieger zu erfahren, wobei es mir nicht zuletzt die Idee angetan hatten, dass diese ein Faible für das Glücksspiel entwickelt haben – was angesichts der Wahrscheinlichkeiten (und damit Mathematik) sogar auf schräge Art und Weise Sinn ergibt…

…und schließlich zur erschütternden Offenbarung des Grundes führt, warum die Silikate damals ihre Eltern ermordet hat: Ein schlichter Münzwurf hat über Leben und Tod entschieden. Wie ungemein banal, zufällig und sinnlos. Kein Wunder, dass diese Antwort, nach der sie seit dieser Nacht verzweifelt gesucht hat, für Shane nicht die erhoffte Erleichterung/Erlösung bringt. Wenn überhaupt, macht es das fehlen von jeglichem Grund nur noch schlimmer. Und so kann man sie durchaus verstehen, wenn sie daraufhin auf eine persönliche Vendetta geht, und nicht nur jenen Silikat den sie verhörte – obwohl sie ihm zuvor etwas anderes versprochen hat – ermordet, und kurz darauf in bester Rambo-Manier den Rest der Einheit ausschaltet, sondern auch mit einem Raketenwerfer ihr fliehendes Schiff zerstört. Was "Kopf oder Zahl" für mich aber wirklich auszeichnete ist, dass all diese Rache letztendlich nicht die Erlösung bringt, die sie sich erhofft hat. Wir kennen das aus vielen anderen Erzählungen: Der Held/die Heldin hat bittere Rache genommen, und kann nun endlich damit abschließen, und wieder ruhig schlafen. Nicht so Shane, die nach wie vor von ihren Alpträumen geplagt wird. Denn für solch ein Trauma gibt es nun mal keine einfache, leichte Lösung. Das fand ich an "Kopf oder Zahl" wirklich herausragend. Zumal Kristen Clokes Performance gerade auch in dieser Folge in jeder Szene sitzt. Demgegenüber steht die Action, die ich in "Kopf oder Zahl" selbst unter Berücksichtigung der damals geringeren inszenatorischen Möglichkeiten (gerade auch bei einem TV-Budget) doch eher schwach umgesetzt fand. Und nicht zuletzt davon, dass wir Shanes ramboartige Rettungsaktion dann nur off-screen hörten, statt direkt miterleben zu können, hat mich enttäuscht; von allen Möglichkeiten, ein paar Dollar zu sparen, gerade diese entscheidende Szene herauszupicken, war aus meiner Sicht die falsche Entscheidung. Sehr gut fand ich dafür wieder die Musik von Shirley Walker, nicht zuletzt im Teaser der Folge. Und auch die KIs waren – mit den Linsen in den Augen – cool umgesetzt. Aber ja, da und dort, so hatte ich zumindest den Eindruck, stieß man bei "Kopf oder Zahl" an die recht engen budgetären Grenzen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television "Kopf oder Zahl" war eine starke Folge. Auf der einen Seite erfuhren wir hier etwas mehr Hintergrund zu den KI-Kriegen, die auf der Erde ein paar Jahre zurückliegen. Vor allem aber diente die Episode dazu, uns Shane Vansen noch näher vorzustellen. Beides führt in weiterer Folge zur erschütternden Offenbarung des banalen Grundes, warum die Silikate damals just ihre Familie angegriffen haben, ihrer darauffolgenden – verständlichen – Rache (die man uns allerdings nur teilweise zeigt), sowie dem nachdenklich stimmenden Ende, welches für mich eine der größten Stärken der Folge überhaupt war. Produktionstechnisch zeigt sich hingegen ein etwas gemischtes Bild. Die schauspielerischen Leistungen – insbesondere von Kristen Cloke – sind super, und die Musik von Shirley Walker hatte es mir auch wieder absolut angetan. Die Action ist allerdings nicht sonderlich einfallsreich und/oder packend inszeniert, dass man uns die Rettung durch Shane – wo sie ihrem Hass auf die KIs freien Lauf ließ – nicht zeigte, war schon ziemlich enttäuschend, und generell merkte man da und dort schon, dass man an die recht engen budgetären Grenzen stieß. Insgesamt konnte mir "Kopf oder Zahl" aber wirklich gut gefallen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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