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The Book of Boba Fett - 1x06: Kapitel 6 Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Chapter Six: From the Desert Comes a Stranger
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 02. Februar 2022
Drehbuch: Jon Favreau & Dave Filoni
Regie: Dave Filoni
Besetzung: Temuera Morrison als Boba Fett, Ming-Na Wen als Fennec Shand, Pedro Pascal als The Mandalorian, Timothy Olyphant als Cobb Vanth, Rosario Dawson als Ahsoka Tano, Jordan Bolger als Skad, Sophie Thatcher als Drash, Carey Jones als Black Krrsantan, David Pasquesi als Mok Shaiz's Majordomo, Corey Burton als Cad Bane, Jennifer Beals als Garsa Fwip, Mark Hamill als Luke Skywalker u.a.

Kurzinhalt: Din Djarin hat sich dazu bereit erklärt, Boba Fett im Kampf gegen die Pykes zu unterstützen. Vorher hat er jedoch noch etwas zu erledigen: Er folgt Grogus Spur bis zu jenem Planeten, auf dem Luke Skywalker gerade dabei ist, eine neue Jedi-Akademie zu errichten – und Grogu ist sein erster Schüler. Din will dem Kleinen das frisch geschmiedete Beskar-Kettenhemd übergeben. Doch nachdem er von R2D2 empfangen und eine Weile ignoriert wird, trifft er dann erstmal nur auf Ahsoka Tano. Diese warnt ihn davor, dass sich Grogu in einer entscheidenden Phase seiner Ausbildung befindet, und es ihm ohnehin schon schwer genug fällt, den Mandalorianer hinter sich zu lassen. Ein Wiedersehen würde es ihm nur schwerer machen, seinen Weg, ein Jedi zu werden, fortzusetzen. Und so übergibt Din vielmehr ihr das Kettenhemd, mit der Bitte, es an Grogu weiterzureichen, und fliegt wieder nach Tatooine zurück. Dort rekrutiert er im Kampf gegen das Pyke-Syndikat weitere Verbündete, wie Cobb Vanth. Doch dieser erhält kurz darauf Besuch von einem anderen berüchtigten Kopfgeldjäger…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Spannend: Die zweite Episode in Folge spielt Boba Fett in seiner eigenen Serie nur die zweite Geige. Wobei, genau genommen ist selbst das noch zu großzügig. Er ist vielmehr der Spieler ganz im Hintergrund, dessen Beitrag im großen Orchester doch eher untergeht. Das ist schon irgendwie interessant. Zugleich ist die Episode aber auch nicht mehr so auf den Mandalorianer fixiert, wie "Kapitel 5". Vielmehr teilt sich die Handlung diesmal auf gleich mehrere Figuren auf, was uns auch ein Wiedersehen mit mehreren Protagonisten verschiedenster Serien und Filmen bringt. So kehrt hier z.B. Cobb Vanth zurück, der sich am Ende ein Duell mit Cad Bane (in seinem ersten "Real"-Auftritt) liefert. Seine Stimme stammt dabei auch hier wieder von Corey Burton, der ihn schon bei den Auftritten in "Clone Wars" und "The Bad Batch" gesprochen hat (und dem hier das "Star Wars"-Äquivalent zu "Das Spice muss fließen!" über die Lippen kommt). Sein Auftritt ist jedenfalls sehr ikonisch inszeniert, und generell erreichte die Szene ihr Ziel, einen klassischen Western-High Noon-Showdown erfolgreich ins "Star Wars"-Universum zu transferieren. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Ahsoka, die Luke bei seinem Plan unterstützt, eine Jedi-Akademie einzurichten. Ihre gemeinsamen Szenen waren sehr schön, wobei es mir zugleich irgendwie leid tat, dass wir jenen Moment verpassten, wo Ahsoka erfährt, dass sich Anakin am Ende doch wieder der hellen Seite der Macht zugewandt hat.

Die letzten beiden Sätze deuten es schon an: Ja, auch Luke Skywalker kehrt hier zurück. War sein Auftritt am Ende von "Die Rettung" relativ kurz, nimmt er hier eine erstaunlich große Rolle ein. Und es zeigt sich, dass man mittlerweile die Technologie zur Verjüngung bei Disney sehr gut beherrscht. Ja, einzelne Momente mag es geben, wo es ein bisschen seltsam aussieht – wobei ich mir nicht sicher bin, ob hier auch einfach das Hirn sich zwischendurch immer meldet und einen darauf hinweist, dass das ja künstlich sein muss; überwiegend sah das aber wirklich fantastisch und sehr überzeugend aus, so als hätte man die Szenen fünf Jahre nach "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" gedreht. Ich fand es jedenfalls wunderschön, Luke hier in voller Jedi-Blüte zu erleben, wobei das Wissen ob des tragischen Schicksals seiner Jedi-Akademie den Szenen hier in meinen Augen eine düstere Note und damit zusätzlichen Reiz verlieh (Randnotiz: Zugleich muss ich sagen, dass mir die Idee aus den Legends-Erzählungen, dass er seine Akademie im Tempel auf Yavin IV einrichtet, enorm gut gefiel; schade, dass man dies nicht in den neuen Kanon übernommen hat). Auch die Anspielungen auf Yoda (auch musikalisch; wobei ich es schade fand, dass Williams' Musik nicht auch beim kurzen Rückblick auf die Order 66 zitiert wurde) und Lukes Ausbildung unter ihm waren wunderbar. Und natürlich habe ich mich auch über das Wiedersehen mit Grogu grundsätzlich sehr gefreut. Hier ist allerdings dann auch schon der eine einzige große Haken an "Kapitel 6": Ich denke, wir wissen alle, wie sich Grogu am Ende entscheiden wird, und lasst mich jetzt schon sagen: Ich finde das enorm schade. Ich bin leider sehr stark davon überzeugt, dass dies keine kreative, sondern eine rein finanzielle Entscheidung ist, da sich "Baby Yoda" zum absoluten "Breakout-Star" der Serie entwickeln sollte. Natürlich wollen Disney den Mandalorianer nicht ohne ihn auf weitere Abenteuer schicken! Mir aber hätte genau das gefallen. Nichts im Leben hält ewig, und der Gedanke, dass Din Djarin diese eine, für ihn sehr wichtige Mission erfolgreich abgeschlossen hat, und sich nun eine neue Aufgabe suchen muss, gefiel mir ungemein. Wie ich halt in meinen Serien generell eindeutige Änderungen im Status Quo schätze. Hier hingegen wird offensichtlich auf den Reset-Knopf gedrückt. Viele wird das freuen, ich hingegen halte es für höchst bedauerlich. Und eben das ist auch der Grund, warum ich von "Kapitel 6" nicht ganz so begeistert war, wie viele andere.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Über das – überraschend lange – Wiedersehen mit Luke Skywalker habe ich mich sehr gefreut. Ich fand die Verjüngung fantastisch gemacht; es gab nur einige wenige Momente zwischendurch, wo es ein bisschen seltsam aussah. Insgesamt war ich von seiner Rückkehr aber sehr begeistert. Ebenso schön war es aber, Grogu und auch Ahsoka Tano wiederzusehen. Cad Bane kommt hier indes zu seinem ersten Auftritt in einer Realserie, und darf sich einen klassischen High Noon-Showdown mit Cobb Vanth liefern. Etwas auffällig – und doch auch ein wenig störend – ist aber halt, dass Boba Fett hier nun schon zum zweiten Mal in Folge in seiner eigenen Serie praktisch keine Rolle spielt. Vor allem aber finde ich die sich hier andeutende Entscheidung, dass Grogu wieder zu Din Djarin zurückkehren wird, mutlos. Es scheint mir enorm finanziell beeinflusst zu sein, da "Baby Yoda" nun mal so ein populärer Bestandteil der Serie war. Mir hingegen hätte es enorm gefallen, wenn sich der Mandalorianer in der nächsten Staffel dann einer neuen Aufgabe zugewandt, und man diese Änderung im Status Quo beibehalten hätte. Zumal seine Rückkehr auch die emotionale Wirkung des Abschieds aus "Die Rettung" bei der nächsten Sichtung enorm reduzieren wird. Schade, Disney!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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