Originaltitel: Malice Episodennummer: 2x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16. November 2010 Erstausstrahlung D: 03. März 2011 (Free-TV, RTL II) Drehbuch: Robert C. Cooper Regie: Robert C. Cooper Hauptdarsteller:
Robert Carlyle als Dr. Nicholas Rush,
Justin Louis als Colonel Everett Young,
Brian J. Smith als Lt. Matthew Scott,
Elyse Levesque als Chloe Armstrong,
David Blue als Eli Wallace,
Alaina Kalanj als Lt. Tamara Johansen,
Jamil Walker Smith als MSgt. Ronald Greer,
Ming-Na als Camile Wray.
Gastdarsteller:
Mike Dopud als Varro,
Julie McNiven als Ginn,
Julia Benson als Lt. Vanessa James,
Jennifer Spence als Dr. Lisa Park,
Peter Kelamis als Dr. Adam Brody,
Patrick Gilmore als Dr. Dale Volker,
Robert Knepper als Simeon,
Leanne Adachi als Cpl. Barnes,
Darcy Laurie als Airman Dunning u.a.
Kurzinhalt:
Simeon hat Ginn – und damit zugleich Dr. Perry – getötet. Er flieht durchs Stargate auf einen Planeten wobei er Dr. Park als Geisel nimmt. Dr. Rush ist der einzige, dem es gelingt, ihm durchs Sternentor zu folgen, bevor sich dieses abschaltet. Doch bevor er die Verfolgung aufnehmen kann, gilt es zuerst, jene Bombe die Simeon an Dr. Park angebracht hat zu entschärfen. Kurz darauf trifft ein Einsatzteam, angeführt von Lieutenant Scott und Sergeant Greer, ein. Diese sollen sicherstellen, dass Dr. Rush keinen Blödsinn macht und Simeon ermordet – will die Erde doch, dass sie ihn lebend fangen, um ihn zum angeblich bevorstehenden Angriff der Luzianzer-Allianz befragen zu können. Widerwillig schließt sich Nicholas dem Suchtrupp an. Doch die Zeit drängt: In Kürze wird die Destiny weiterspringen. Nach dem nächsten Sprung wird das Schiff zwar noch in Reichweite bleiben, das darauffolgende Fenster wird jedoch das letzte sein, um auf die Destiny zurückzukehren. Während man auf dem Schiff versucht, eben diese Frist zu verlängern, in dem man die automatisierten Systeme der Destiny unter Kontrolle bekommt, kommen Scott, Greer und Rush Simeon immer näher. Doch Nicholas sinnt auf Rache – und hat demnach kein Interesse daran, ihn lebend zu fangen und zurückzubringen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Am Ende der letzten Folge wurde es "nur" angedeutet, nun ist es traurige Gewissheit: Simeon hat Ginn und damit zugleich Dr. Perry ermordet – was sowohl für Eli als auch Nicholas einen schweren Verlust bedeutet. Diese Wendung, und ihre Auswirkungen, gefällt mir an sich sehr gut. Was ich jedoch – wie auch im meinem Review zu "Das große Ganze" schon erwähnt – äußerst kritisch sehe, ist die in meinen Augen konstruierte Art und Weise, wie es dazu kam. Denn was da in den letzten Folgen an für mich nicht nachvollziehbaren Entscheidungen (nicht zuletzt von der Erde), aber auch unvorsichtigem bis richtiggehend dämlichen Verhalten der Destiny-Crew passieren musste, damit es so weit kommen konnte, und sich die Story so entwickelte wie von den Autoren gewünscht, fand ich dann doch schwer zu schlucken. Gerade auch im Hinblick auf Simeon, der nun schon einige Folgen lang als Troublemaker auffällt, wo man eigentlich schon längst hätte Konsequenzen ziehen müssen. Davon, dass ich mir eigentlich ziemlich sicher bin, dass der vermeintlich anstehende Angriff auf die Erde von vornherein eine Finte war, um mit ihrem angeblichen Wert für die Erde als Informationen ihre Haut zu retten, ganz zu schweigen.
Also ja, der Weg, um zu diesen Punkt zu gelangen, war teilweise doch ein bisschen holprig. Was sich jedoch hier in "Hass" nun daraus entspinnt, konnte mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Auf der einen Seite leidet man sowohl mit Eli als auch mit Nicholas durchaus mit. Denn durch den Mord an Ginn wurde letztendlich ja auch Dr. Perry getötet. Und das, als sich einerseits die Beziehung zwischen Eli und Ginn langsam zu entwickeln begann, und andererseits sich Dr. Rush endlich mit den Gedanken anzufreunden schien, die Trauer über seine verstorbene Frau hinter sich zu lassen, und mit Amanda in die Zukunft zu blicken. Letztendlich reagieren beide auf den Verlust sehr ähnlich, nämlich mit Trauer und Wut. Doch während Colonel Young Eli davon abhält, entsprechend seiner Gefühle zu handeln, hält Dr. Rush nichts davon ab, seinen Rachegelüsten freien Lauf zu lassen. Er ist der erste, dem es gelingt, Simeon durchs Stargate zu verfolgen. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, was ihm wohl wichtiger sein würde: Ihn zu verfolgen, oder Dr. Park zu retten. Letztendlich fand ich es schön, dass er diesbezüglich die in meinen Augen richtige Entscheidung getroffen hat. Zusammen mit seiner Rettung von Young in der letzten Folge drohte Dr. Rush damit fast schon wiederum zu sehr auf der Heldenseite zu landen; umso wichtiger war sein hartes, brutales (und klug-taktisches) Vorgehen am Ende, als er den wehrlosen Simeon kaltblütig ermordet. Gut gefallen haben mir auch die Landschaftsaufnahmen des fremden Planeten. Und generell fand ich die Verfolgung Simeons soweit ganz gut und kurzweilig umgesetzt. Bei den CGI-Tieren hat man sich allerdings in meinen Augen doch etwas übernommen; insbesondere die Stampede sah jetzt nicht unbedingt besonders überzeugend aus. Und dann ist da eben noch die eingangs erwähnte Kritik im Hinblick auf die konstruierte Art und Weise, wie wir an diesen Punkt gelangten. Davon abgesehen war ich von "Hass" aber durchaus angetan.
Fazit:
Im Hinblick auf den Mord an Ginn/Amanda kann ich der Serie den Vorwurf der Konstruiertheit leider nicht ersparen. Alles rund um die an Bord bleibenden Mitglieder der Luzianer-Allianz wirkte von Anfang an sehr verkrampft und erzwungen, um an eben diesen Punkt zu gelangen. Blendet man den nicht wirklich überzeugenden Weg dorthin aber aus, erweist sich "Hass" als gefällige Episode, die vor allem mit Dr. Rushs kaltblütiger Vorgehensweise am Ende besticht. Darüber hinaus habe ich sowohl mit ihm als auch mit Eli durchaus mitgefühlt. Die Location die man für die Außenaufnahmen fand hatte es mir ebenfalls angetan. Und die Jagd nach Simeon war ebenfalls durchaus spannend umgesetzt. Die CGI-Tiere fielen zwar im Vergleich zu den sonst ziemlich makellosen Effekten der Serie etwas ab. Und ganz kann ich "Hass" den konstruierten Verlauf rund um Simeon und seinen Mord an Ginn nicht nachsehen. Trotzdem zählt die Episode (bislang) zu den besseren der zweiten Staffel.