FilmRückblick 2021- Die besten Filme des Jahres: Die Top 10
Countdown zum besten Film des JahresKategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 17 Januar 2022
Die besten Filme des Jahres 2021 – Die Top 10
Das beim Verfolgerfeld gesagte gilt auch hier: Die Reihung bitte nicht zu genau nehmen; insbesondere bei den Top drei. Denn während sich die drei Filme für mich (trotz gleicher Wertung) vom Rest in dieser Liste doch nochmal abheben, habe ich mir mit der Wahl, wer von ihnen nun auf Platz 1, 2 und 3 kommt, enorm schwer getan. Wer weiß, morgen würde es vielleicht schon wieder ganz anders aussehen. Insofern: Seht es eher als ex aequo-Platzierung. Generell sind solche Listen halt immer Momentaufnahmen, und kann sich sowohl die Meinung zu einem Film im Zeitverlauf ändern, als auch man weitere Filme aus dem betreffenden Jahr sehen, wo man sich rückwirkend denkt, dass der in dieser Liste hätte berücksichtigt gehört – oder vielleicht sogar alle anderen übertrifft. Nach aktuellem Stand sind die nachfolgenden zehn Filme aber die besten, die mir im abgelaufenen Filmjahr untergekommen sind:
Platz 10: Pig
"Pig" beginnt mit dem klassischen Szenario eines Rache-Thrillers, nur um die entsprechende Erwartungshaltung des Zuschauers dann wiederholt und konsequent zu untergaben. Denn Robs Rachefeldzug mündet nicht etwa in einem Ausbruch schonungsloser Gewalt, sondern vielmehr… aber das solltet ihr (wenn ihr den Film nicht ohnehin schon gesehen habt) am besten selbst entdecken. Ich fand diese Umsetzung, und die Art und Weise, wie der Film die klassischen Klischees des Genres unterläuft, jedenfalls ungemein reizvoll. "Pig" erweist sich zudem als überraschend emotionale Abhandlung über Verlust und Schmerz, die nach einem zutiefst erschütternden Moment letztendlich in einer versöhnlichen und irgendwie auch hoffnungsvollen letzten Szene mündet. Nicholas Cage war schon lange nicht mehr so gut wie hier, wo er sich im Vergleich zu einigen over the top-Performances der letzten Zeit erstaunlich zurücknimmt, und unweigerlich dafür sorgt, dass man mit seiner Figur mitfühlt. Das Ergebnis ist ein so ungewöhnlicher wie eindringlicher Film, der nur knapp an einer 9er-Wertung vorbeischrammt. 8/10
Platz 9: Zack Snyder's Justice League
Mit "Zack Snyders Justice League" ist die Filmgeschichte um einen weiteren Eintrag reicher, wo einem Filmemacher nach einer vorangegangenen Kinofassung, die nicht seinen Vorstellungen entsprach, die Gelegenheit bekam, doch noch einen Director's Cut – und damit seine unverfälschte Vision – zu präsentieren (ein weiteres Beispiel, ebenfalls in Warner/DC-Bereich, wäre "Superman 2"). Und, sieh mal einer an: Das Endergebnis ist der Kinofassung – die zu sehr zwischen beiden Regisseuren und ihren völlig konträren Ansätzen zerrissen war, und daher nie ein stimmiges Ganzes ergeben wollte – in allen Belangen derart überlegen, dass ich mir echt nicht vorstellen kann, dass sich jemand diese jemals nochmal freiwillig ansieht. Flüssiger, stimmiger, und trotz der fast doppelten Laufzeit auch unterhaltsamer und kurzweiliger. Natürlich leidet der Film darunter, dass er im Prinzip drei Filme in einem ist, da er zusätzlich zum Justice League-Teil auch noch die Origin Stories von Flash und Cyborg abhandeln muss. Und wenn Zack Snyder den Teaser für Dinge, die nun ohnehin nicht kommen werden, ins Bonusmaterial verbannt und den Film mit dem davonfliegenden Superman beendet hätte, hätte er noch einen Punkt mehr bekommen (und wohl auch die Marvel-Konkurrenz hinter sich gelassen). Aber sei's drum: Justice League ist die epische Conclusio von Zack Snyders zugegebenermaßen etwas durchwachsenen Trilogie, eine "larger than life"-Erzählung, die damit dem übermenschlichen Charakter seiner Helden gerecht wird, und vor allem auch Flash und insbesondere Cyborg jene gewichtige Rolle im Geschehen spielen lässt, die ihnen in der Kinofassung versagt wurde. Vier Stunden geballte Superhelden-Action im typischen, überhöhten Snyder-Stil, den man hasst oder liebt. Ich fand's geil. 8/10
Platz 8: Spider-Man: No Way Home Achtung, Spoiler!: Tom Hollands dritter "Solo"-Einsatz ist der ultimative Spider-Man-Film. Ich hatte das Glück, obwohl ich relativ spät dran war, völlig ungespoilert in den Film zu gehen. Also, vom Auftritt von Doc Ock und dem Green Goblin wusste man natürlich schon aufgrund der Trailer und des Promo-Materials. Und natürlich stand da irgendwie auch ein Gastauftritt der früheren beiden Spider-Men im Raum. Ich hätte allerdings nicht damit gerechnet, dass Andrew Garfield und Tobey Maguire letztendlich eine derart wichtige Rolle im Geschehen einnehmen und quasi als Mentoren für ihren Nachfolger Tom Holland (gemeint ist damit natürlich seine Figur) agieren würden. Darüber hinaus fand ich es schön, wie wir durch ihre Rückkehr einen Einblick erhielten, wie es mit ihnen nach ihren jeweiligen letzten Filmen weiterging. Man korrigierte zudem einige frühere Fehler, wie z.B. das Kostüm des Green Goblin, welches Willem Dafoes Gesicht hinter einer starren Plastikmaske versteckte, und gab darüber hinaus Tobeys und Andrews Figur die Gelegenheit, einen früheren Fehler bzw. ein Versagen welches sie verfolgte auszubessern, und so dieses Trauma zu überwinden. Und doch ist es letztendlich die Geschichte von Tom Hollands Spider-Man, der hier nun quasi nachträglich seinen "Onkel Ben"-Moment bekommt, und daran fast zu zerbrechen droht. Großartig auch das Unhappy End, und dass er für seinen Fehler hier auch wirklich einen Preis zahlen muss. Und wie er am Ende dann entscheidet, dass MJ und Ned ohne ihn wohl besser dran sind, und einfach wieder geht – wundervoll! Und so ist es letztendlich doch etwas kurios, dass im Hinblick auf die vierte Phase des MCU (bezogen auf die Filme, weil die Serien schlugen sich ja eigentlich recht wacker) just Sony die Kohlen für Marvel aus dem Feuer holten. 9/10
Platz 7: Große Freiheit
Der österreichische Kandidat für den heurigen Auslandsoscar überzeugt mit einer gefühlvollen Geschichte über Freundschaft – und mehr – zwischen zwei Häftlingen, die von zwei der besten österreichischen/deutschen Darstellerin der Gegenwart gespielt werden: Franz Rogowski und Georg Friedrich. Wir begleiten Hans und Viktor, wie sie im Verlauf mehrerer Jahrzehnte immer wieder im Gefängnis aufeinander treffen, und sich ihre Beziehung zueinander dabei vertieft. Wie die Unterdrückung gegenüber homosexuellen aus dem dritten Reich praktisch 1:1 in die nachfolgende Demokratie übernommen wurde, ehe Ende der 60er das entsprechende Verbot dann endlich aufgehoben wurde, wird ebenso kritisch behandelt, wie die Diskriminierung Homosexueller allgemein, in der Gesellschaft als auch einer so unwirtlichen Umgebung wie einem Gefängnis. Letztendlich ist "Große Freiheit" aber eine sehr persönliche Geschichte, die vor allem auch zum Nachdenken und Diskutieren anregt, was Freiheit – zumindest aus Sicht von Hans – denn eigentlich bedeutet. Mehr zu sagen, würde aber gerade auch im Hinblick auf das Ende zu viel vorwegnehmen. Ich persönlich war jedenfalls vom jüngsten Film von Sebastian Meise (der mich rund zehn Jahre zuvor schon mit "Stillleben" enorm beeindruckte) wirklich angetan. 9/10
Platz 6: Der Rausch
"Der Rausch" ist eine wunderbare Tragikomödie, welcher der schwierige Spagat gelingt, Alkohol weder zu verteufeln noch zu verharmlosen. Trotz aller amüsanter Momente schleichen sich dabei auch immer wieder ernstere Elemente ein. Das beginnt schon dabei, wie man hier toxische Maskulinität anprangert, als es Martin doch tatsächlich wagt, als man ihn fragt wie es ihm geht, die Wahrheit zu sagen, und Emotionen zu zeigen. Der Rest der Männerrunde ist damit sichtlich überfordert, woraufhin ihnen nichts Besseres einfällt, als ihn dazu zu bringen, mit ihnen einen zu heben. Aber auch ein gewisser Midlife-Crisis-Aspekt ist hier zweifellos vorhanden – nicht zuletzt, als Martin und seine Kollegen ständig junge Menschen um sich haben. Es ist offensichtlich, dass sie diese um ihre Unbeschwertheit, ihren Spaß, ihre Eskapaden, und natürlich auch die Jugend an sich, und dass sie ihre gesamte Zukunft noch vor sich haben, beneiden. Trotz dieser ernsten Thematik und einiger durchaus berührender Momente (vor allem zum Ende hin) ist "Der Rausch" aber überwiegend ein sehr unterhaltsamer Film, der mit einigen echt zum Brüllen komischen Momenten aufwartet. Dazu dann noch eine gewohnt starke zentrale Performance von Mads Mikkelsen, der sogar seine Tanzkünste vorführen darf, und fertig ist die – wirklich wundervolle – Tragikomödie, die für mich genau die richtige Mischung aus Spaß und Ernst gefunden hat, und mich sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken (und sogar ein kleines bisschen zum Heulen) brachte. 9/10
Platz 5: The Father
In seiner Adaption seines eigenen Theaterstücks wirft Florian Zeller einen erschütternden Blick auf Demenzerkrankungen. Er zwingt uns dabei als Zuschauer in die Position seiner Hauptfigur, und damit, seine Verwirrung zu teilen. Zeitsprünge, wechselnde SchauspielerInnen, sich verändernde Sets usw. führen dazu, uns in seine Lage hineinzuversetzen – und, ganz ehrlich: Ich hoffe einfach nur, dass mir etwas Ähnliches erspart bleiben wird. Es ist ein erschütternder Film, der mich mehr erschreckt und verstört hat als alle Horrorfilme des abgelaufenen Jahres zusammengenommen. Was den Film darüber hinaus auszeichnet ist, dass Anthony teilweise wie ein richtiges Arschloch agieren kann, und man somit nicht um jeden Preis um die Sympathien des Zuschauers für ihn buhlt. Denn egal ob man ihn nun mag oder nicht, so verdient – und in meinem Fall auch hat – er jedenfalls unser Mitgefühl. All dies kumuliert dann schließlich in einer ungemein starken Szene, die Anthony Hopkins wohl seinen zweiten Oscar einbrachte, und zugleich die Pläne von Gala-Produzent Steven Soderbergh, der in Erwartung eines Triumphs für Chadwick Boseman die Kategorie des besten Hauptdarstellers untypischerweise bis zuletzt aufhob (weshalb die Gala, da Hopkins nicht persönlich anwesend war, sehr unspektakulär und antiklimaktisch endete) torpedierte. Doch so sehr ich Boseman einen Gedenk-Oscar quasi für sein Lebenswerk auch gegönnt hätte, wird niemand behaupten können, dass ihn sich Hopkins für seine Leistung hier nicht mindestens ebenso verdient hat. 9/10
Platz 4: Drive My Car
Ich kann verstehen, wenn die Laufzeit von drei Stunden einige abschreckt. Doch auch wenn man in der Tat darüber diskutieren kann, ob der Film unbedingt so lang sein musste (und ich, so sehr ich den Grund für die letzte Szene verstehen kann, nicht sicher bin, ob man nicht besser zuvor mit bzw. nach der Vorstellung abgeblendet hätte, weil das irgendwie wie das perfekte Ende erschien), verging die Zeit für mich wie im Flug (wobei man in diesem Fall wohl besser "wie im Auto" schreiben sollte). "Drive My Car" erzählt die Geschichte zweier Menschen, die über den Schmerz eines tragischen Verlustes zueinander finden. Wobei dies – und das ist einer der Punkte, die mich an "Drive My Car" mit am meisten beeindruckt haben – in diesem Fall nicht in romantischer Hinsicht gemeint ist. Vielmehr finden Kafuku und Misaki im jeweils anderen eine verwandte Seele, weshalb es ihnen gelingt, sich über den jeweiligen Verlust hinwegzuhelfen. Darüber hinaus gefiel mir aber auch der Blick auf den künstlerischen Prozess, in diesem Fall rund um die Inszenierung eines Theaterstücks. Und auch die Figuren selbst, die teilweise sehr vielschichtig gezeichnet werden, hatten es mir angetan, wobei ich mich insbesondere mit Kafuku identifizierte. Der Film verzichtet dabei auf unnötige Theatralik, und erzählt eine sehr menschliche Geschichte auf ruhige, unaufgeregte Art und Weise. Und trotz der ernsten Thematik durchzieht der Film auch ein feiner Humor, der zwischendurch immer wieder für Auflockerung sorgt. Vor allem aber widmet er sich seinem Thema auf angenehm ruhige und unpathetische Art und Weise. Jedenfalls halte ich "Drive My Car" – wie schon Ryûsuke Hamaguchis vorangegangenen Film "Osaka I & II", nicht nur für Fans des asiatischen/japanischen Kinos für absolut empfehlenswert! 9/10
Platz 3: Last Night in Soho
Gerade auch in einem Filmjahr, dass doch recht stark von Nostalgie geprägt war (siehe "Ghostbusters: Legacy", "Matrix: Resurrections" und "Spider-Man: No Way Home", um nur ein paar zu nennen) sticht Edgar Wrights Film, der sich überaus kritisch mit unserer Verklärung der "guten alten Zeit" auseinandersetzt, hervor. Es gelingt ihm dabei auf perfekte Art und Weise, uns in Eloises Schuhe zu versetzen und uns anfänglich von den glorreichen und glamourösen sechziger Jahren in den Bann ziehen zu lassen – nur um uns dann, so wie auch ihr, den Boden unter den Füßen wegzuziehen, und uns mit der harten und schonungslosen Realität zu konfrontieren. Neben der spannenden Handlung mit einigen interessanten Wendungen und einem starken feministischen Touch, sowie dem tollen Casting (Anya-Taylor Joy! Thomasin McKenzie! Das kongenial gecastete Doppelpack Matt Smith und Terence Stamp! Und nicht zuletzt die legendäre Dame Diana Rigg in ihrer letzten Rolle!), besticht "Last Night in Soho" insbesondere auch, was die Inszenierung betrifft – sei es nun die optische Gestaltung, die sehr auf starke, satte Farben setzt, oder auch die Stimmung, welcher der Film verströmt. Wäre nicht das etwas gar überhöht-surreale Ende, wäre er wohl auf Platz eins – und tatsächlich, trotz dieses Mankos, bin ich jedes Mal wenn ich den Soundtrack anwerfe (Steven Price hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet; von Anya Taylor-Joys eindringlichen Gesangseinlagen ganz zu schweigen) geneigt, ihn auf Platz 1 zu setzen. Einzig, die anderen beiden Filme haben mich emotional noch die Spur mehr berührt, und erhielten daher den Vorzug. Doch egal ob nun Platz 1, 2 oder 3, für mich hat Edgar Wright mit "Last Night in Soho" in jedem Fall einen Film für die Ewigkeit geschaffen, und ich kann mir gut vorstellen, dass es jener Film der Top drei sein wird, zu dem ich in den kommenden Jahren (Jahrzehnten?) am häufigsten wieder zurückkehren werde. 9/10
Platz 2: CODA
In den letzten Jahren gab es in Film- und Fernsehen vermehrt gehörlose Protagonisten – eine Entwicklung, die ich nicht zuletzt im Hinblick auf Inklusion absolut begrüße. In "CODA" erreicht diese nun ihren vorläufigen Höhepunkt, geht es hier doch um eine Familie, wo Vater, Mutter und der große Bruder gehörlos sind – im Gegensatz zu ihrer Tochter Ruby. Und die begeistert sich, von allen möglichen Dingen, dann auch noch just für die Musik – eine Leidenschaft, die sie mit ihrer Familie nicht wirklich teilen kann, und die diese aus verständlichen Gründen auch schwer nachvollziehen können. Regisseurin und Drehbuchautorin Sian Heder verdeutlicht dies in einer Szene während Rubys Auftritt in der Schule auf höchst eindringliche Art und Weise, als sie den Ton fast ganz nach unten fährt, und uns so zeigt, wie Jackie, Frank und Leo ihren Auftritt erleben. Doch trotz einiger dramatischer Momente ist "CODA" dankenswerterweise nicht daran interessiert, unser Mitleid für die Rossis zu schüren, sondern zeigt sie als mindestens ebenso fähige und engagierte Mitglieder der Community, wie der Rest von Gloucester. Vor allem aber ist er trotz der ernsten Grundthematik ein höchst unterhaltsamer Film voller zündender Gags und witziger Momente. Und das Ende war einfach nur herzerwärmend. Einzig die Tatsache, dass es sich hier "nur" um das Remake eines französischen Films handelt (den ich selbst noch nicht gesehen habe), verhindert die Höchstwertung. Allen, welche nicht ohnehin schon mit der Vorlage "Verstehen Sie die Béliers?" vertraut sind, sei "CODA" aber wärmstens ans Herz gelegt! 9/10
Platz 1: Nomadland
Der war wirklich traumhaft schön. Sowohl von der Geschichte, den Figuren, als auch den eingefangenen Landschaften her. Der Film hat mir u.a. wieder klar gemacht, wie privilegiert wir hier in Österreich/Deutschland im Allgemeinen sind – wobei es auch hier sicherlich (zu) viele gibt, die in prekären Verhältnissen leben. Dennoch, im Vergleich zu den USA geht's uns echt noch gut, und gerade auch ich kann mich (wenn auch bestimmt nicht superreich) sicherlich nicht beschweren. Der Film lässt einen das noch einmal ganz besonders schätzen. Sehr arg zweifellos auch diese Geschichte mit den Orten, die um eine einzige Fabrik oder ähnliches herumgebaut wurden, und sobald diese geschlossen wird, dann quasi absterben. Das von Fern geführte Nomadenleben, und wie sie sich in ihrem Wohnwagen von einem (saisonalen) befristeten Job zum nächsten hangelt, war ebenfalls interessant. Dass so eine Existenz für mich nichts wäre –dafür bin ich viel zu sehr verwurzelt – hinderte mich nicht daran, die Faszination und den Reiz, den dieses Leben für Fern hat, nachvollziehen zu können. Vor allem aber ist "Nomadland" ein Film über Verlust, und was das betrifft, hat er mich mehrmals echt berührt. Das erste Mal bei Swankies Geschichte, und in der letzten halben Stunde dann fast am laufenden Band. Besonders schön fand ich dabei die Aussage am Ende, dass es im Leben Verluste gibt, über die man nie ganz hinwegkommt – und das das auch ok ist. Es gab im letzten Jahr so manchen Film, wo ich den Abspann schon förmlich herbeisehnte. Im Falle von "Nomadland" hätte ich hingegen nichts dagegen gehabt, noch zwei weitere Stunden mit Fern durch die Gegend zu fahren. See you down the road! 9/10
Wie sieht eure Top 10 des Filmjahres 2021 aus? Ich freue mich über eure Meinung in den Kommentaren!