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The Expanse - 6x01: Verhängnisvoller Fehler Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Strange Dogs
Episodennummer: 6x01
Bewertung:
Weltweise Internet-VÖ: 10. Dezember 2021 (Amazon Prime)
Drehbuch: Naren Shankar
Regie: Breck Eisner
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Roberta 'Bobbie' Draper, Nadine Nicole als Camina Drummer, Cara Gee als Clarissa Mao, Keon Alexander als Marco Inaros, Jasai Chase Owens als Filip Inaros, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Kathleen Robertson als Rosenfeld Guoliang, Anna Hopkins als Monica Stuart, Joanne Vannicola als Nico Sanjrani, Gabriel Darku als Yoan, Ted Dykstra als Gareth, Vanessa Smythe als Michio, Samer Salem als Josep, Emma Ho als Cara, Emmanuel John als Pella Officer, Illahi Rayani als Abena, Jonathan Nathaniel als Ceres Dock Belter #2, Kristian Kadirgamar als Pella Officer #2, Kyle Gatehouse als Gaunt Belter, Lynn Rafferty als Marta u.a.


Kurzinhalt: Vor sechs Monaten hat Marco Inaros der Erde den Krieg erklärt. Seither versuchen die Streitkräfte der Inneren ihr Möglichstes, um die Asteroiden aufzuspüren und zu zerstören, bevor sie auf die Erde prallen. Manchmal gelingt dies, oftmals aber auch nicht. Die Erde droht aufgrund der Verdunkelung der Sonne in eine Art nuklearen Winter zu verfallen, und wenn dies so weitergeht, droht die gesamte Biosphäre zu kollabieren, und Mutter Erde unbewohnbar zu werden. Die neue alte UN-Generalsekretärin Avasarala versucht ihr Möglichstes, um alles zusammenzuhalten. Währenddessen wird Inaros im Gürtel als Held gefeiert – auch von den Bewohnern der Station Ceres. Auch sein Sohn Filip genießt den Prominenten-Status, doch im Gegensatz zu Marco verfügt er noch über ein Gewissen, dass sich zunehmend zu regen droht. Drummer führt indes eine Renegaten-Crew aus dem Gürtel an, mit dem Überlebenden der Tycho-Station. Man durchfliegt den Gürtel auf der Suche nach Schiffen, die man plündern kann, doch ihre Lage scheint zunehmend verzweifelt. Auf der Rocinante betrauert man immer noch den Verlust von Alex. Holden, Naomi, Amos und Clarissa setzen alles daran, um Marco Inaros aufzuspüren, und ihn auszuschalten. Dann meint Naomi einen Hinweis darauf gefunden zu haben, wie man seinen Offensivkräften einen schweren Schlag versetzen könnte…

Review: Episodenbild (c) SyFy Mit "Verhängnisvoller Fehler" beginnt nun die sechste und zugleich letzte Staffel einer der besten (wenn nicht gar der besten) Science Fiction-Serien der jüngeren Zeit. Im Vorfeld war ich zugegebenermaßen etwas besorgt, dass die letzte Season aus nur sechs Episoden bestehen soll. Erinnerungen an die verkürzten "Game of Thrones"-Staffel wurden wach – wenn mir natürlich auch bewusst ist, dass die Voraussetzungen insofern ganz andere sind, als das Autoren-Duo James S.A. Corey diesen Handlungsstrang lange bevor man sich daran machte, an der Season zu arbeiten, in den Büchern fertigerzählt wurde (während ich bei "A Song of Ice and Fire" schon lange nicht mehr daran glaube, dass der siebente und letzte Band "A Dream of Spring" je veröffentlicht wird; maximal "The Winds of Winter" traue ich George R. R. Martin noch zu). Sprich, im Gegensatz zu Bendioff und Weiss ist ihnen hier nicht auf einmal kurz vor dem Ende die Vorlage ausgegangen. Und doch: Nur sechs Episoden für ein ganzes Buch? Wo das erste noch auf stolze fünfzehn Folgen verteilt wurde? Ob das wirklich genug ist, um der TV-Adaption ein würdiges Finale zu bescheren? Nun kenne ich zugegebenermaßen die Vorlage noch nicht (die komplette Reihe steht nächstes Jahr auf dem Plan). Möglich, dass es ausreicht (immerhin hat man sich für den dritten Band mit gerade mal sieben Episoden aus der dritten Staffel nur marginal mehr Zeit genommen).

In jedem Fall hätte ich aber angesichts der wenigen Folgen – die noch dazu nicht extralang sind, sondern dem bisherigen "Expanse"-Standard von rund einer Dreiviertelstunde treu bleiben – erwartet, dass die sechste Staffel schneller in die Puschen kommt, als es mit "Verhängnisvoller Fehler" der Fall war. Vielmehr ist das wieder eine jener klassischen "Tischlein deck dich"-Episoden, wie wir sie bei "The Expanse" ab der vierten Staffel zu erwarten gelernt haben. Was definitiv nicht bedeutet, dass sie schlecht ist. Zwar war die Pause zwischen der fünften und sechsten Staffel nicht so lang, wie das heutzutage bei einigen Streaming-Serien der Fall ist, trotzdem braucht man natürlich immer ein bisschen, um nach einer Pause wieder in so eine komplexe Welt hineinzufinden. Und ich hätte jetzt auch nicht grundsätzlich etwas dagegen, würde ich nicht befürchten, dass sie zum Ende dann hudeln werden müssen. Ich lasse mich von der Serie aber gerne eines Besseren belehren. So oder so: Viel los war hier noch erstmal nicht. Es galt, den Status Quo zu etablieren, und zu zeigen, wo die Figuren stehen. Auf der Rocinante wirft Alex Tod (den ich auch rückblickend immer noch unglücklich umgesetzt finde, wenn mir auch natürlich die Gründe dafür klar sind) nach wie vor einen langen Schatten, und wird immer wieder an ihn und den Verlust, den die Roci-Crew kürzlich verkraften musste, erinnert. Wohl nicht zuletzt auch deshalb reagiert Naomi auf Neuzugang Clarissa Mao aka "Peaches" doch eher giftig. Zudem will sie nicht noch jemanden verlieren, weshalb sie auch überhaupt nicht erfreut ist, als Holden ein aus ihrer Sicht viel zu hohes Risiko eingeht. Zum Ende hin ebnet man dann dem nun wohl folgenden Angriff auf die "Azure Dragon" den Weg. Und die Szenen rund um Weltraumspaziergänge, sei es nun Amos auf der Außenhülle der Roci, oder Holden beim Satelliten, waren optisch wieder erste Sahne. Insgesamt bekamen sie hier aber noch nicht sonderlich viel zu tun. Fast noch schlimmer hat es Avasarala und Bobbi erwischt. Deren Gespräch zum Ende hin fand ich zwar super, ansonsten waren sie hier aber beide sehr passiv, und schien hier nicht wirklich etwas weiterzugehen. Das mag Absicht sein, um ihre Hilflosigkeit zu verdeutlichen, und den Zuschauer ihren damit einhergehenden Frust nachempfinden zu lassen, macht ihren Handlungsstrang hier aber halt nicht wirklich mitreißend.

Episodenbild (c) SyFy Noch kürzer kommt Drummer dran, die gerade Mal in zwei Szenen zu sehen ist, wo ich zudem ihr Dilemma im Hinblick auf Michio nicht wirklich nachvollziehen konnte. Dass sie für diese heikle Aufgabe offenbar nicht geeignet ist, ok, aber es muss sich doch auf dem großen, weiten Schiff noch etwas anderes für sie zu tun finden? Das wollte mir echt nicht einleuchten. Und so hat mir – zu meiner eigenen Überraschung – alles rund um die Inaros', und hier insbesondere Filip, am besten gefallen. Sowohl das Drehbuch als auch die Performance von Jasai Chase Owens machen seinen inneren Zwiespalt deutlich. Nach außen hin ist alles picobello, und genießt er seinen Ruf als Gürtler-Held. Letztendlich ist das jedoch nur eine Fassade, hinter der es ordentlich brodelt. Er tut sein Möglichstes, um seine Schuldgefühle mit Sex und Alkohol zu übertünchen, am Ende bricht es dann aber doch aus ihm heraus, und er erschießt sogar einen guten Freund. Doch es sind nicht nur seine Schuldgefühle; er scheint auch seinen Vater mit immer kritischeren Augen zu sehen. Dieser scheint nämlich mehr daran interessiert zu sein, seinem Hass auf die Inneren mit dem Krieg freien Lauf, und sich von den Gürtlern als Held feiern zu lassen, denn auf das Wohl "seiner" Leute zu schauen. Und seinen Sohn behandelt er auch nicht immer mit Respekt. Eine Ausgangssituation, die viel Zündstoff für den Rest der Staffel/Serie bietet.

Fazit: "Verhängnisvoller Fehler" war ein guter Auftakt der letzten Staffel; so richtig begeistern konnte er mich allerdings nicht. So war ich – gerade auch im Hinblick darauf, dass die letzte Season aus gerade einmal sechs Folgen besteht – sehr überrascht, wie wenig hier letztendlich passiert ist. Ich hoffe sehr, dass ihnen zum Ende hin nicht auf einmal die Laufzeit ausgehen wird. Dies hier war jedenfalls wieder einmal eine typische "Tischlein deck dich"-Folge, die dem Rest der Staffel/Serie den Weg ebnet, wo jedoch für sich genommen jetzt noch nichts Großartiges oder gar Weltbewegendes geschieht. Und trotzdem hat mir die Rückkehr in dieses Universum – und damit zugleich die aktuell wohl beste "Science Fiction-Serie – und das damit einhergehende Wiedersehen mit der Roci-Crew & Co. wieder Spaß gemacht. Überraschenderweise war der beste Handlungsstrang für mich aber jener um Filip; das sprach mich nämlich durchaus an. Der Rest bekam hier hingegen erstmal nur sehr wenig zu tun. Das Ende verspricht jedoch, dass bereits die nächste Folge hier Abhilfe schaffen könnte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Prime)








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