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Star Trek - TNG: Shadows Have Offended Drucken E-Mail
Ein neues Abenteuer auf der Enterprise-D Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 12 Dezember 2021
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek: Shadows Have Offended"
Bewertung:
Autorin: Cassandra Rose Clarke
Übersetzung: -
Umfang: 291 Seiten
Verlag: Gallery Books/Simon & Schuster
Veröffentlicht: 13. Juli 2021
ISBN: 978-1-9821-54042
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise-D bringt eine Delegation nach Betazed, wo in Kürze in einer ganz besonderen Zeremonie zum ersten Mal seit Jahrhunderten drei heilige Artefakte zusammengeführt und ausgestellt sein werden. Als ein Gast ausfällt, ist Captain Jean-Luc Picard alles andere als begeistert darüber, als Lwaxana Troi ihn als Ersatz einlädt. Widerwillig stimmt er zu, und lässt das Zeremonie-Prozedere über sich ergehen. Doch als es soweit ist und die drei Artefakte offenbart werden sollen, sind die Behälter plötzlich leer. Worf und Troi, die der Zeremonie als Teil des Publikums ebenfalls beiwohnten, beginnen sofort damit, die betazoidischen Sicherheitskräfte bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Wie sich herausstellt, dürfte der Dieb den Planeten bereits verlassen haben. Wieder zurück an Bord der Enterprise, nimmt das Schiff unter dem Kommando von Worf die Verfolgung auf. Captain Picard bleibt indes auf Betazed zurück, um unter den geladenen Gästen die Wogen zu glätten. Commander Riker, Data und Dr. Crusher befinden sich zugleich mit einem wissenschaftlichen Team auf dem Planeten Kota. Auf diesen sollen in Kürze Flüchtlinge nach der Zerstörung ihres eigenen Planeten übersiedeln. Doch der Ausbruch einer mysteriösen Krankheit unter dem Starfleet-Team, dass vorausgeschickt wurde um die Welt vorzubereiten, droht diese Pläne zu gefährden…

Review: Mit "Shadows Have Offended" knüpft man nicht etwa an die vorherigen TNG-Romanveröffentlichungen – die mehrere Jahre nach den Filmen angesiedelt waren – an, sondern kehrt in die Ära der Serie zurück. Mein Eindruck mag mich täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass dies eine Art Testballon für Pocket Books darstellt. Denn die von ihnen erschaffene Zeitlinie aus den Fortsetzungen zu TNG, DS9 und VOY scheint mit "Coda" vor dem Ende zu stehen (nicht zuletzt, als sie nicht mehr zur Kontinuität aus "Picard" passen). In der Zeit zurückzugehen und neue, bislang unbekannte Abenteuer zur Zeit der Serie zu erzählen, wären hingegen eine Möglichkeit, die TNG-Romanreihe fortbestehen zu lassen – und eben diese Option scheint man mir mit "Shadows Have Offended" zu sondieren. Sowohl aufgrund der zeitlichen Einordnung, aber auch inhaltlich, ist der jüngste Release somit den früheren TNG-Romanen, die noch vom Heyne-Verlag aufgelegt wurden, näher, als den letzten Veröffentlichungen (die hierzulande im Cross Cult-Verlag erschienen sind). Rein vom Grundgedanken her fände ich dies ja eigentlich recht vielversprechend; immerhin waren mir die Romane zuletzt doch etwas zu sehr von Politik, Action, Spionage usw. dominiert. Eine Rückkehr zur "guten alten Zeit", wo noch die Erforschung im Mittelpunkt stand, käme mir somit eigentlich nicht ungelegen. Leider aber erweist sich "Shadows Have Offended" als wenig begeisterndes Abenteuer. Damit würde er zwar grundsätzlich genau in die letzte Staffel der Serie passen, und damit jener Zeit, in der sie angesiedelt ist; war diese doch für mich abseits einzelner Highlights von recht durchschnittlichen Episoden geprägt. Aber es macht "Shadows Have Offended" halt jetzt nicht unbedingt zu einem sonderlich packenden Lesestoff, geschweige denn zu einem "Must Read".

Dabei bietet "Shadows Have Offended" grundsätzlich gute Ansätze. Die Idee rund um die Erforschung von Kota, und die ungewöhnliche Lebensform die man dort findet, hatte trotz aller offenkundiger Parallelen mit "Ein Planet wehrt sich" (wobei ich zum Ende hin dann insbesondere auch an die Episode "Rettung für die Destiny" von "Stargate: Universe" denken musste) definitiv Potential, und war für mich auch der Teil des Romans, der am besten funktionierte. Leider aber fand ich das Rätsel nicht wirklich mitreißend beschrieben. Es geschehen einfach Dinge, aber man bekommt als Leser irgendwie nicht genug Material, um selbst zu spekulieren und damit quasi mitraten zu können. Aber eben das ist es eigentlich, was solche Mystery-Plots für mich so interessant macht. Demgegenüber hat mich der zweite Handlungsstrang rund um die gestohlenen Artefakte von Betazed leider nie wirklich angesprochen. Mir erschien auch Picard nicht sonderlich gut getroffen. Klar wissen wir, dass er Lwaxana schon immer eher mühsam fand, gerade auch aufgrund ihrer Avancen in seine Richtung, aber dass er seine Abscheu sowohl ihr gegenüber, als auch generell seiner Aufgabe, als einer der Gäste der Zeremonie beizuwohnen, derart offensichtlich zur Schau stellt, will zu seinem höflich-diplomatischen Wesen überhaupt nicht passen. Ich fand es auch sehr seltsam, dass die Autorin die Möglichkeit verpasst, den heiligen Kelch von Rixx, deren Hüterin Lwaxana Troi ist, zu einem der Schätze von Xiomara zu machen; damit hätte man diesem oft von ihr vorgebrachten Satz mehr Bedeutung verlieren, und generell Lwaxana stärker ins Geschehen einbinden können. Angesichts der zeitlichen Einordnung unmittelbar vor "Gestern, heute, morgen" fragte ich mich zudem, warum eigentlich Worf, und nicht Deanna, die Enterprise kommandiert. Auch hier lässt die Autorin Potential liegen, was umso mehr auffällt, als sie grundsätzlich sehr bemüht zu sein scheint, gerade auch den weiblichen Mitgliedern der Stammbesetzung mehr zu tun zu geben.

Vor allem aber fand ich den Plot rund um den Diebstahl nie interessant. Es werden irgendwelche Figuren inklusive einer Vorgeschichte erfunden, von denen wir noch nie gehört haben, und zu denen uns dementsprechend der Bezug fehlt. Zudem war die Offenbarung des Geheimnisses von Bryt viel zu offensichtlich. Ganz ehrlich: Da hätte ich ein klassisches Whodunit-Krimisetting mit Worf (der ja groß auf dem Cover prangert) als Ermittler wesentlich interessanter gefunden. Insgesamt hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass die Autorin doch eher nur oberflächlich mit der Serie vertraut ist. Und generell liest sich "Shadows Have Offended" wie ein solider erster Entwurf, aus dem mit ein bisschen Überarbeiten wirklich etwas hätte werden können; aber als Endergebnis ist der Roman leider doch ein bisschen eine Enttäuschung. Was nicht heißt, dass er schlecht wäre. Er bietet wie gesagt gute Ansätze, ein paar nette Momente, und einzelne hervorragende Dialoge, wobei ich insbesondere ein späteres Gespräch zwischen Lwaxana und Jean-Luc toll fand. Als Testballon für eine mögliche Fortführung der TNG-Reihe (so ich denn mit meiner Vermutung recht habe) hätte man aber vielleicht doch auf eine/n Autor/in mit mehr "Star Trek"-Erfahrung zurückgreifen sollen.

Fazit: Ich finde es ja grundsätzlich gut, neben den alten Häsinnen und Hasen auch neuen Talenten die Möglichkeit zu geben, sich in der literarischen Spielwiese des "Star Trek"-Universums zu entfalten, aber mit "Shadows Have Offended" legt die "Star Trek"-Debütantin Cassandra Rose Clarke leider einen doch eher unterdurchschnittlichen Roman vor, der an die – mäßige – Frühzeit der TNG-Bücher erinnert. Dabei gäbe es durchaus gute Ansätze, insbesondere rund ums Mysterium auf Kota. Bedauerlicherweise gelang es der Autorin aber nicht, daraus dann eine spannende Geschichte zu zimmern. Noch schwächer fand ich den parallelen Handlungsstrang rund um die gestohlenen betazoidischen Artefakte, der mich nie so recht ansprechen wollte. Weder die Ermittlungen noch die Jagd sind sonderlich interessant und/oder packend beschrieben. Und gerade auch zu Beginn des Romans fand ich Picard überaus schlecht getroffen, würde der Jean-Luc den ich aus der Serie kenne doch nie seine Abneigung gegen dieses ganze Zeremoniell derart deutlich zur Schau stellen; schon gar nicht wenn er als Ehrengast die Sternenflotte vertritt. Und auch, warum die Autorin nicht den heiligen Kelch von Rixx zu einem der Artefakte machte, und so Lwaxana stärker in die Geschichte einband, erschloss sich mir nicht. Dies ist nur einer der Punkte, die exemplarisch für das Potential sind, welches in "Shadows Have Offended" gesteckt hätte, aber von Cassandra Rose Clarke leider nicht ausgeschöpft wurde.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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