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Doppelgänger Drucken E-Mail
Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 05 August 2020
 
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Doppelganger
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Oktober 2007
Erstausstrahlung D: 19. Februar 2009
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: Robert C. Cooper
Hauptdarsteller: Joe Flanigan als Major John Sheppard, Amanda Tapping als Colonel Samantha Carter, Rachel Luttrell als Teyla Emmagan, Jason Momoa als Ronon Dex, David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller: Jewel Staite als Dr. Jennifer Keller, Claire Rankin als Dr. Kate Heightmeyer, David Nykl als Dr. Radek Zelenka, Kavan Smith als Major Evan Lorne, Linda Ko als Marie, Yee Jee Tso als Technician u.a.

Kurzinhalt: Bei der Erforschung des Dschungelplaneten M3X-387 entdeckt das Expeditionsteam seltsame leuchtende Kristalle, die vielleicht zur Energiegewinnung verwendet werden könnten. Als Sheppard einen der Kristalle berührt, wird er zurückgeschleudert, scheint davon abgesehen aber unverletzt zu sein. Auch eine Kontrolluntersuchung zurück in Atlantis fördert nichts zu Tage. Allerdings hat Teyla in der darauffolgenden Nacht einen seltsamen Traum, in dem John vorkommt, und sich plötzlich in einen Wraith verwandelt und sich an ihr zu laben beginnt. Kurz darauf haben dann auch andere Teammitglieder beängstigende Alpträume, in denen John eine entscheidende Rolle spielt. Dr. Keller vermutet daraufhin, dass diese Träume mit dem außerirdischen Kristall in Verbindung stehen könnte. Diese beherbergen scheinbar außerirdische Entitäten, die sich von negativen Emotionen wie Furcht ernähren. Und eines dieser Wesen hat sich durch Berührung zuerst in John eingenistet und daraufhin innerhalb des Atlantis-Expeditionsteams ausgebreitet – was in weiterer Folge auch zum Tod der Psychiaterin Dr. Heightmeyer führt. Aktuell scheint sich die Entität in Rodney zu befinden. Mit einem von SG-1 erbeuteten und umgebauten Gerät soll John in Rodneys Traum eindringen, um seinen bösen Doppelgänger aufzuhalten…

Denkwürdige Zitate: "It's almost as if someone in a warm, cozy room typing at their computer sent us here for their own amusement."
(John winkt in Richtung vierte Wand.)


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) MGM/Showtime "Eins, zwei, Sheppard kommt vorbei…". Die Inspirationsquelle hinter "Doppelgänger" ist wieder mal sehr offensichtlich, wobei die Episode daraus zumindest keinen Hehl macht und man es John vielmehr direkt ansprechen lässt – denn das ganze erinnert stark an die "Nightmare on Elm Street"-Reihe, wo Personen ebenfalls in ihren Träumen von einer bösen Präsenz verfolgt und in den Tod getrieben wurden, weshalb sie sich darum bemühten, möglichst nicht einzuschlafen. All diese klassischen Elemente, inklusive der individuellen Alptraumsequenzen, findet man auch hier wieder. Die Episode bemüht sich dabei, an den individuellen Ängsten der jeweiligen Figur anzudocken, was jedoch aus meiner Sicht bei einigen – wie Teyla und Dr. Keller – besser gelang als bei anderen. McKays Moby Dick-Traum kam z.B. aus dem Nichts; hätte sich da angesichts seiner zahlreichen Phobien nicht was anderes angeboten (zumal der Lantea-Wal ja eigentlich sein Freund war und ihn damals gerettet hat)? Die Traumsequenzen selbst waren zudem nicht übermäßig interessant und/oder einfallsreich inszeniert; aus meiner Sicht hätte man da ruhig in eine stärker surreale Richtung gehen dürfen. Immerhin, die "Alien"-Hommage war ganz nett, und vor allem Dr. Heightmeyers Alptraum war in der Tat sehr erschreckend umgesetzt (was aber halt auch daran liegt, dass wohl jeder von uns schon mal einen ähnlichen Alptraum gehabt haben und sich dementsprechend damit identifizieren dürfte).

Neben der Referenz auf die offensichtlichen Inspirationsquellen gibt es aber auch eine nette kleine Anspielung auf "Anhalter durch die Galaxis"; zudem vergisst man auch nicht darauf, dass Kristalle schon in einer "Stargate"-Folge, nämlich "Die Auferstehung", eine wichtige Rolle gespielt haben (wo wiederum echte Doppelgänger/Kopien erzeugt wurden). Der Einstieg bot zudem – wenn auch die Studioherkunft der Landschaft allzu offensichtlich war – eine kleine Abwechslung von den sonst dominierenden (und später auch nochmal auftretenden) kanadischen Wäldern. Die Szenen mit den beiden Sheppards waren zudem in weiterer Folge wieder einmal sehr gut und überzeugend gemacht/getrickst. Vor allem aber gefiel mir an "Doppelgänger", dass Dr. Keller recht bald mal die Vermutung äußern darf, dass die Alpträume mit Sheppards Berührung des Kristalls in Zusammenhand stehen könnten. Da dachte ich echt kurz "Endlich mal eine mit Grips!". Klingt böser, als es gemeint ist, aber man ist es aus Serien halt leider doch eher gewöhnt, dass die Figuren viel zu lange brauchen, um etwas zu erkennen/erahnen, was einem selbst schon viel früher bewusst wurde (oftmals wohl einfach nur, um die Laufzeit zu strecken). Wirklich was besonderes war die Folge aber nicht, trotz des Tods von Heightmeyer (der mich zudem, wie ich gestehen muss, erschreckend kalt ließ; irgendwie hat die Figur auf mich bislang keinen Eindruck gemacht) kam keine richtige Spannung auf, und die Finte mit dem vermeintlich toten McKay am Ende hätten sie sich auch sparen sollen. Nicht nur, weil ihnen darauf wohl kaum jemand hereingefallen sein dürfte, sondern auch, weil ich da echt schon kurzzeitig zu vermuten begann, dass es sich bei der kompletten Folge nur um einen Traum handeln könnte. Insofern war diese Finte nicht einfach nur ineffektiv, sondern vielmehr verwirrend, und riss mich eher kurz raus. Der Showdown war dann allerdings wieder ganz launig (wenn das mit dem Wurf durchs Stargate auch irgendwie sonnenklar war). Und generell muss ich sagen, dass mich die Folge gut unterhalten hat. Trotzdem finde ich, da wäre – gerade auch was die Alpträume betrifft – mehr drin gewesen.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Bei "Doppelgänger" stand ganz offensichtlich "Nightmare on Elm Street"-Pate. Mit den besseren Freddy Krueger-Filmen kann die Folge insofern nicht mithalten, als die Alpträume leider wenig berauschend inszeniert sind, und man es auch überwiegend verabsäumt, über diese einen genaueren Blick auf die Ängste der betreffenden Figuren zu werfen. Bei McKay wären mir z.B. einige – meines Erachtens bessere – Ideen gekommen, als auf einmal einen ihn seit der Kindheit verfolgenden Moby Dick-Alptraum aus dem Hut zu zaubern. Auch bei der "Atlantis"-Variante der berühmt-berüchtigten Chestbuster-Szene aus "Alien" weiß ich nicht so recht, ob ich es als einfallslose Kopie oder als nett gemeinte Hommage ansehen soll. Der Tod von Heightmeyer ließ mich zudem erschreckend kalt. Und auf die Finte rund um McKays angebliches Ableben hätten sie dann doch lieber verzichten sollen. Trotz dieser Mankos verstand es "Doppelgänger" aber insgesamt recht gut, mich zu unterhalten. Einige der Alpträume – wie Heightmeyers Fall – waren durchaus gut gemacht. Vor allem aber gefiel mir, dass Dr. Keller relativ früh die Verbindung zwischen den Alpträumen und Sheppards Berührung des Kristalls auf dem Planeten vermuten durfte. Insgesamt war "Doppelgänger" aber halt doch eher wieder eine jener Folgen, die mich zwar gut unterhielten, von denen aber wohl wenig bis gar nichts länger hängenbleiben wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)







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