Mit: Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Andrei Arlovski, Mike Pyle, Corey Johnson, Garry Cooper, Emily Joyce, Zachary Baharov u.a.
Kurzinhalt:
Eine Gruppe von Terroristen rund um General Topov entführt die Kinder des russischen Ministerpräsidenten. Danach besetzen sie die Ruine von Chernobyl, und geben dem Präsidenten achtundvierzig Stunden Zeit, um ihrer Forderung nachzukommen, und ihre Waffenbrüder freizulassen. Auch in US-Militärkreisen sorgt der Terroranschlag für Aufsehen, scheint dabei doch der Wissenschaftler Dr. Colin die Finger im Spiel gehabt zu haben. Dieser war einer der Hauptverantwortlichen der nächsten Generation des UniSol-Programms, und hat mit dem sogenannten NGU – dem "Next Generation Universal Soldier" – den Anführer von General Topovs Armee geschaffen. Das US-Militär entsendet deshalb eine Spezialeinheit, um diesen und die anderen Terroristen auszuschalten. Doch selbst die besten – genetisch nicht veränderten – Soldaten sind dem NGU unterlegen. Und so bleibt ihnen keine andere Wahl, als Luc Deveraux, den – vermeintlich – einzigen Überlebenden des ersten UniSol-Programms, zu reaktivieren…
Review:
Ich kann mir nicht helfen, aber ähnlich wie "Die Rückkehr" hatte ich auch bei "Regeneration" den Eindruck, dass der ursprünglich gar nicht als Fortsetzung zu "Universal Soldier" gedacht war, sondern entweder Drehbuchautor Victor Ostrovsky oder einer der Produzenten vielmehr als das Grundgerüst rund um einen Angriff und die Besetzung von Chernobyl mit Hilfe eines Supersoldaten stand, die Ähnlichkeiten zu "Universal Soldier" erkannte, und die Idee hatte, ihn so besser vermarkten zu können. Daraufhin wandte man sich an die Agenten von Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren, und siehe da, es war ihnen tatsächlich möglich, die beiden für "Regeneration" zu gewinnen. Und so wurden sie noch schnell – und nachträglich – hineingeschrieben. So wirkt es zumindest auf mich, steht doch insbesondere die Luc Deveraux-Story lange Zeit für sich, und wirkt wie ein Fremdkörper, bzw. wie ein nachträglicher Einfall. Denn lange Zeit dominiert eben alles rund um General Topov und seinen Terrorangriff. Dabei steht insbesondere Andrei Arlovski im Mittelpunkt, und ich persönlich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der ganze Film letztendlich als Star-Vehikel für diesen gedacht war. Das bedeutet aber halt auch, dass er lange Zeit nicht – oder zumindest nur in den zwischendurch eingestreuten Deveraux-Szenen – wie ein Sequel zu "Universal Soldier" wirkt.
Sehr eigenwillig fand ich auch, dass der Film nicht nur – wie nicht anders zu erwarten, und auch von "Die Rückkehr" schon so gehalten – die TV-Filme, sondern auch das erste offizielle Sequel "Die Rückkehr", ignoriert. Denn hier wurde Luc Deveraux eben nicht geheilt und zu einem Menschen gemacht; vielmehr verliert er nach wie vor seine Erinnerungen, und kämpft damit, die seiner Programmierung geschuldete Gewaltbereitschaft im Zaum zu halten. Die Idee war ja nicht einmal schlecht, und führt zu einigen der besten Szenen des Films – der "Test" im Restaurant, und insbesondere dann auch, als Dr. Flemming widerwillig ihre Bemühungen, ihn zu heilen aufgibt und ihm vielmehr die Injektion spritzt, die ihn wieder zu einem willenlosen Universal Soldier macht. Ich bin nur halt leider im Allgemeinen kein Freund von solchen "selective Sequels", und finde, dass was davor kam – unabhängig davon, was man davon hält (weil ich fand "Die Rückkehr" ja furchtbar) – respektiert werden sollte. Wenig begeistert war ich auch vom Look des Films. Insbesondere in den Außen- und Tagesszenen dominiert eine überaus eintönige grau-in-grau-Optik, die dafür sorgte, dass ich mich an ihm doch sehr schnell satt gesehen hatte. Von der coolen 90er-Ästhetik (noch mit gewissen 80er-Einflüssen) des Originals ist diese "Regeneration" leider meilenweit entfernt. In den Innenräumen wird es dann zwar etwas besser, und bekommen wir tatsächlich auch mal andere Farben zu sehen, trotzdem fand ich den visuellen Stil doch eher öde. Vor allem aber macht "Regeneration" den Fehler, sich zu sehr auf den neuen heißen Scheiß, sprich den NGU zu konzentrieren. Mich erinnerte das, so seltsam das auch klingen mag, ein bisschen an "Jurassic Park III", wo man meinte, den ikonischen T-Rex durch den Spinosaurus ersetzen zu können, weil man glaubte, der würde irgendwie cooler aussehen. Aber sorry, Andrei Arlovski, so körperlich imposant er auch sein mag, kann es nun mal weder mit Jean-Claude Van Damme noch mit Dolph Lundgren aufnehmen. Weshalb es mich auch sehr irritierte, dass man den Kampf zwischen Deveraux und Scott (dessen Wiederbelebung hier übrigens mit einer doch eher unbefriedigend-vagen Andeutung rund um "Wir sind seitdem wir Schafe regenerierten…" – gemeint ist wohl klonen – "…weit gekommen") wie den Vorkampf, statt den Main Event, behandelte.
Und doch, und doch: Nachdem in der ersten Stunde in erster Linie die Szenen rund um JCVD für Unterhaltung sorgten, dreht "Regeneration" im letzten Drittel dann doch nochmal auf. Wenn sich Luc Deveraux, reaktiviert ins Getümmel stürzt, kommt doch etwas wie Begeisterung auf. Zudem es eine nette lange Einstellung ohne erkennbaren Schnitt gab, die es mir doch ziemlich angetan hatte. So bedauerlich es auch ist, dass der Kampf zwischen Deveraux und Scott wie ein Nebenschauplatz wirkt, so war der Kampf selbst doch ziemlich cool. Und auch wenn der Showdown mit NGU dann längst nicht so emotional aufgeladen ist, rein vom Kampf bzw. der Inszenierung her hatte ich daran ebenfalls nichts auszusetzen. Mehr noch als von der Rückkehr von Van Damme profitiert "Regeneration" für mich aber vom Auftritt von Dolph Lundgren, den ich hier um einiges beeindruckender fand, als den Belgier. Seine Szenen waren für mich dann auch die wahren Highlights des Films. Wie "Regeneration" generell – bei allen, die mit dem Original bzw. auch dem Actionkino der späten 80er und 90er vertraut ist – stark von der Nostalgie lebt, diese beiden Action-Legenden wieder einmal in Aktion zu erleben. Somit war "Regeneration" insgesamt gesehen immerhin besser als die TV-Miniserie und "Die Rückkehr" – auch wenn die Latte in beiden Fällen alles andere als hoch lag.