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Beyond the Infinite Two Minutes Drucken E-Mail
Einfallsreiches Filmdebüt einer Laien-Theatergruppe Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 18 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
Beyond the Infinite Two Minutes
Originaltitel: Droste no hate de bokura
Produktionsland/jahr: Japan 2020
Bewertung:
Studio/Verleih: Tollywood/Nikkatsu
Regie: Junta Yamaguchi
Produzenten: Takahiro Otsuki & Kazuchika Yoshida
Drehbuch: Makoto Ueda
Filmmusik: Koji Takimoto
Kamera: Junta Yamaguchi
Schnitt: Junta Yamaguchi
Genre: Science Fiction/Komödie
Release Deutschland: Noch nicht bekannt
Kinostart Japan: 05. Juni 2020
Laufzeit: 70 Minuten
Altersfreigabe: Noch nicht geprüft
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray (UK-Import ohne deutschen Ton), DVD
Mit: Kazunari Tosa, Riko Fujitani, Gôta Ishida, Masashi Suwa, Yoshifumi Sakai, Haruki Nakagawa, Munenori Nagano, Takashi Sumita, Chikara Honda & Aki Asakura


Kurzinhalt: Kato ist gerade dabei, sein Café zuzusperren und in seine Wohnung – die sich direkt darüber befindet – zu gehen, als er auf dem Laptop in seinem Zimmer auf einmal sich selbst sieht. Sein Ebenbild behauptet, zwei Minuten aus der Zukunft zu stammen. Der Kato aus der Zukunft sagt ihm, dass er nun runtergehen muss, um seinem Ich zwei Minuten aus der Vergangenheit genau das gleiche zu sagen, und so die Zeitkontinuität gewahrt bleibt. Kurz darauf werden seine Freunde, die gekommen sind, um ihm nach dem Ende der Öffnungszeiten zu besuchen, auf das mysteriöse Phänomen aufmerksam, und man beginnt, damit herumzuexperimentieren. So verwendet man es nicht nur, um zu erfahren, ob Kato jene Nachbarin, auf die er schon lange ein Auge geworfen hat, zu einem seiner Konzerte einladen soll, sondern findet über die Verbindung in die Zukunft auch einen Batzen Geld. Doch dieses gehört Gangstern, und so befinden sich Kato und seine Freunde schon bald in Schwierigkeiten…

Review: Szenenbild. "Beyond the Infinite Two Minutes" war für mich ein absoluter Genuss. Er ist umso beeindruckender, als es sich um das Spielfilmdebüt einer japanischen Laien-Theatergruppe handelt. Auf iPhones entstanden, und vermeintlich in einer einzigen Einstellung ohne Schnitt gedreht (ich kann es mir zwar – aufgrund der ganzen technischen Spielereien – eigentlich nicht wirklich vorstellen, aber wenn es da tatsächlich Schnitte geben sollte, hat man sie gut versteckt), erweist sich "Beyond the Infinite Two Minutes" als einer der originellsten und einfallsreichsten "Zeitreise"-Filme der jüngeren Zeit. Die Grundidee weckt zwar leise Erinnerungen an den Thriller "Time Lapse", wo man mit Hilfe einer Maschine einen Blick 24 Stunden in die Zukunft werfen konnte, und wirft insbesondere auch im Hinblick auf Schicksal/Vorherbestimmung/freier Wille/sich selbst erfüllende Prophezeiungen ähnliche Fragen auf. Wenn ich sehe, was mit mir in zwei Minuten passieren wird – bin ich quasi dazu verdammt, diesem Weg zu folgen? Oder habe ich die Möglichkeit, etwas zu verändern?

Trotz dieser sich bei so einer Grundidee zwangsläufig aufdrängenden Überlegungen, sowie der Bedrohung durch die Gangster, die in weiterer Folge dann für Spannung sorgt, dominiert bei "Beyond the Infinite Two Minutes" aber eindeutig der Spaß. Die Grundidee an sich ist ja schon genial, und der Film schafft es irgendwie auch, dass die zwangsläufig folgende Wiederholung der Szenen aus der jeweils anderen Perspektive nie langweilig wird. Zudem bleibt es dann, ohne hier zu viel verraten zu wollen, nicht bei nur dieser einen, zweiminütigen Zeitschleife. Die Art und Weise, wie man dieses Konzept dann weiterspinnt, war echt genial. Zudem gab es ein paar wirklich witzige Momente. Dann kommt in weiterer Folge eben die Bedrohung durch die Gangster hinzu. Und eine nette kleine Romanze hat man ebenfalls eingebaut. Jedenfalls war ich von "Beyond the Infinite Two Minutes", gerade auch im Hinblick, dass er von Laien geschrieben, gespielt und gedreht wurde, echt hin und weg. Ich meine, ich weiß ja nicht, was ihr im abgelaufenen Jahr so mit euren Smartphones angestellt habt, aber wenn man hier sieht, was heutzutage mit geringsten technologischen Mitteln, und einfach "nur" Einfallsreichtum, Talent und Einsatz möglich ist, dann kann man vor allen Beteiligten hier nur den Hut ziehen. Das tat im Übrigen auch die Jury des SLASH-Filmfestivals, die ihn mit dem diesjährigen Preis auszeichnete. Und in der Tat war er auch für mich – möglicherweise auch bedingt dadurch, dass wir nach wie vor in nicht übermäßig rosigen Zeiten leben, und viele Filme des heurigen Programms eine doch recht trist-deprimierende Angelegenheit waren – zweifellos eines der Highlights des Festivals.

Fazit: Szenenbild. "Beyond the Infinite Two Minutes" hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Gut, ok, man merkt ihm teilweise bei der Ausstattung (die Waffen der "Polizisten" am Ende) als auch der Bildqualität (wurde doch mit Handykamera gedreht) die geringen finanziellen Mittel die zur Verfügung standen an. Zudem kommen die Figuren teilweise – aufgrund des Konzepts fast zwangsläufig – ein bisschen zu kurz. Davon abgesehen war der aber einfach nur phantastisch, angefangen bei der originellen Grundidee, über den weiteren, cleveren Verlauf der Handlung, bis hin zur absolut beeindruckenden Umsetzung, die neben dem Zusammenspiel der Bildschirme auch mit vielen langen Einstellungen ohne erkennbaren Schnitt (nicht zuletzt ist der Film das Debüt einer Theatergruppe) brilliert. Die ohnehin recht kurzen 70 Minuten Laufzeit vergingen jedenfalls wie im Flug. Teilweise fühlte ich mich zwar – vom Grundkonzept des Blicks in die Zukunft – an den ebenfalls coolen "Time Lapse" erinnert, finde aber, dass "Beyond the Infinite Two Minutes" das nicht einfach nur mit mehr Humor (immerhin ist er halt auch in erster Linie eine Komödie, und kein Thriller), sondern auch mehr Charme, umgesetzt hat. Und am Ende triumphiert die Liebe über die Zeit. Was könnte man daran bitte schön nicht mögen?!

Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Tollywood)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2021





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