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Destroyers Drucken E-Mail
Trashiger Abenteuerfilm mit SF-Einschlag Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 13 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
Destroyers
Originaltitel: Eliminators
Produktionsland/jahr: USA 1986
Bewertung:
Studio/Verleih: Altar Productions/Empire Pictures
Regie: Peter Manoogian
Produzenten: Charles Band, Debra Dion & Alicia Alon
Drehbuch: Paul De Meo & Danny Bilson
Filmmusik: Bob Summers
Kamera: Mac Ahlberg
Schnitt: Andy Horvitch
Genre: Action/Science Fiction
Video-Premiere Deutschland (BRD): Mai 1987
Kinostart USA: 31. Januar 1986
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (englisch)
Kaufen: Blu-Ray
Mit: Andrew Prine, Denise Crosby, Patrick Reynolds, Conan Lee, Roy Dotrice, Peter Schrum, Peggy Mannix, Fausto Bara, Tad Horino, Luis Lorenzo u.a.


Kurzinhalt: Der Wissenschaftler Dr. Reeves hat nicht nur, zusammen mit seinem Kollegen Takada eine Zeitmaschine gebaut, sondern auch einen in der Nähe abgestürzten Piloten in einen Mandroid umgewandelt, der ihm für die ersten Zeitreisen als Testsubjekt dient. Nachdem diese erfolgreich abgeschlossen sind, möchte er sich des Mandroids eigentlich entledigen – doch Takada verhilft ihm zur Flucht, und bezahlt dafür mit seinem Leben. Zurück in Amerika, wendet sich de Mandroid an die Wissenschaftlerin Nora Hunter, die auf dem Forschungsgebiet von Androiden und Cyborgs federführend ist. Er erzählt ihr auch von Dr. Reeves finsteren Plänen, und dass er nach seiner Reparatur gedenkt, so rasch als möglich in den Dschungel zurückzukehren, um ihn aufzuhalten. Dr. Hunter beschließt, ihn zusammen mit ihrem kleinen fliegenden Roboter Spot zu begleiten. Doch um die verborgene Festung von Dr. Reeves zu erreichen, braucht man einen Führer, der sie mit seinem Boot dorthin geleitet – den sie schließlich im draufgängerischen Bootskapitän Harry Fontana finden. Zuletzt schließt sich ihnen auch nun der Ninja Kuji – der Sohn von Takada – an. Gemeinsam ziehen sie los, um Dr. Reeves aufzuhalten…

Review: Szenenbild. "Destroyers" (im Original "Eliminators"; die Angewohnheit von deutschen Verleihfilmen, einen englischen Titel durch einen anderen zu ersetzen, habe ich ja noch nie verstanden, hier haben wir aber wieder so einen Fall) ist einer jener billig-trashigen B-Filme, für die ich durchaus ein Herz habe. Dabei dürfte man nach dem Muster gegangen sein, alle möglichen Elemente die man cool fand in einen Topf zu werfen, und 1x umzurühren. Das Rezept von "Destroyers" besteht somit letztendlich aus einem Cyborg, einem Han Solo-Verschnitt, einem süßen fliegenden Roboter der mich ein bisschen an VINCENT aus "Das schwarze Loch" erinnert hat, einen Ninja (!), einen verrückten Wissenschaftler, Zeitreisen, Neanderthaler, eine Art Panzerraupe mit der sich der Mandroid verbinden kann, und damit Raum für ein bisschen Romantik ist, hat man dann auch noch eine Frau mit im Gepäck. Letztere wird von Denise Crosby gespielt, nur ein Jahr, bevor sie die Rolle der Tasha Yar in "The Next Generation" ergattern sollte (wobei sie dort ja, wie wir wissen, auch nicht alt geworden ist). Sie ist dann auch – vielleicht noch neben Roy Dotrice, den man aus diversen TV-Serien kennen könnte – das bekannteste Gesicht aus dem Ensemble.

Rein vom Grundkonzept her klingt "Destroyers" ja eigentlich wie ein waschechter Science Fiction-Film, doch trotz einiger Ansätze – der Mandroid, die Zeitreisen, der fliegende Roboter – ist er letztendlich doch eher ein relativ gewöhnlicher Abenteuerfilm, wenn auch zweifellos mit einem gewissen SF-Einschlag. Aber vor allem der Mittelteil – mit der Bootsfahrt durch dem Dschungel – könnte ohne große Änderungen auch in jedem x-beliebigen "Indiana Jones"-Abklatsch Marke "Quartermain" vorkommen. Insofern fand ich leider auch, dass er, nach dem noch sehr launigen Beginn – mit der Flucht des Mandroids, der Begegnung mit Dr. Hunter, und der coolen und cleveren Art, wie Fontana Bayou Betty die Konkurrenz ausschalten lässt, und dann nur mehr sie erledigt – doch ziemlich abgeflaut ist. Einzelne Szenen, wie z.B. rund um das Flugzeug, welches langsam versinkt, nehmen auch zu viel Zeit in Anspruch; hier hätte ein etwas strafferer Schnitt helfen können. Und die Begegnung mit den Neanderthalern – wenn deren Erscheinen auch aufgrund der Zeitmaschine gut erklärt wird – wirkte auch recht beliebig. Letztendlich wird der Film für eine knappe Stunde von eben solchen Mini-Abenteuern dominiert, die voneinander unabhängig sind, weshalb sich der Film irgendwie von einem "Level" zum nächsten zu hangeln scheint, ohne klares Narrativ. Erst zum Ende hin, wenn man dann die Festung von Dr. Reeves erreicht, dreht "Destroyers" nochmal auf. Die Szene, wo der Ninja durch einen laufenden Ventilator hüpft, war mir zwar für derartige trashig-augenzwinkernde Unterhaltung etwas zu viel. Und diese Panzerraupe, mit der sich der Mandroid verbindet, sah auch eher unfreiwillig komisch auf. Zudem habe ich im Verlauf des Films leider zu kaum einer Figur eine echte Verbindung aufgebaut, und dementsprechend auch am Ende nie so recht mitgefiebert, bzw. bei einem bestimmten aufopfernden Heldentod nicht wirklich mitgefühlt. Dass dieser auch von den anderen Figuren eher mit einem Achselzucken abgetan wurde, half da sicher auch nicht. Und doch hat dieses wilde, uneinheitliche Chaos, in Verbindung mit einer zumindest von mir teilweise empfundenen Unfähigkeit, einen gewissen anarchischen Charme. Vor allem aber gilt auch hier wieder: Letztendlich ist mir so eine billige Trash-Produktion definitiv lieber, als der x-te kalkulierte, austauschbare Blockbuster. Ein gewisser Hang in Richtung SchleFaz sollte aber durchaus gegeben sein, wenn man "Destroyers" genießen will.

Fazit: Szenenbild. "Destroyers" ist jetzt nicht unbedingt ein guter Film, auch wenn er eigentlich recht vielversprechend beginnt, und der Showdown dann ebenfalls ganz unterhaltsam geraten ist. Die Art und Weise, wie hier verschiedenste Elemente scheinbar willkürlich zusammengeworfen werden, hat ebenfalls einen gewissen anarchischen Reiz. Der Film profitiert zudem – auch wenn man das natürlich beim Casting noch nicht wissen konnte – vom Auftritt von Denise Crosby, die für SF-Veteranen keine Unbekannte ist. Und es gibt zweifellos ein paar gelungene, teilweise auch komische – teils freiwillig, teils unfreiwillig – Momente, die für Unterhaltung sorgen. Leider aber geht dem Film im Mittelteil doch etwas die Luft aus. Hier hangelt man sich von einem Mini-Abenteuer zum nächsten, und nicht jedes davon versteht es, gleich gut zu unterhalten. Und generell ist "Destroyers" definitiv einer jener Filme, wo ein gewisser Hang in Richtung SchleFaz vorhanden sein sollte, wenn man ihn genießen will. Zumindest streckenweise hatte ich aber durchaus meinen Spaß mit ihm.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1986 Empire Pictures)


Weiterführende Links:
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