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Cyborg 2 - Glass Shadow Drucken E-Mail
Angelina Jolies Debut im Pseudo-Sequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 05 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
Cyborg 2
Originaltitel: Cyborg 2
Produktionsland/jahr: USA 1993
Bewertung:
Studio/Verleih: Trimark Pictures/Vidmark Entertainment
Regie: Michael Schroeder
Produzenten: U.a. Raju Patel & Alain Silver
Drehbuch: Ron Yanover, Mark Geldman & Michael Schroeder
Filmmusik: Peter Allen
Kamera: Jamie Thompson
Schnitt: David M. Richardson
Genre: Science Fiction/Action
Heimkino-Premiere Deutschland: November 1993
Heimkino-Premiere USA: 24. November 1993
Laufzeit: 99 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray (spanischer Import ohne deutschen Ton), DVD
Mit: Angelina Jolie, Elias Koteas, Billy Drago, Jack Palance, Karen Sheperd, Allen Garfield, Ric Young, Renee Allman, Sven-Ole Thorsen, Tracey Walter u.a.


Kurzinhalt: Im Jahr 2074 kämpfen zwei Unternehmen um die Vorherrschaft auf dem Cyborg-Markt: PinWheel Robotics aus den USA, und Kobayashi Electronics aus Japan. Die Führungsriege von PinWheel möchte die Konkurrenz nun mit Hilfe ihrer jüngsten technologischen Errungenschaft – einem hochexplosiven Material, Glass Shadow genannt, welches in den Cyborgs versteckt wird – ausschalten, in dem sie den weiblichen Cyborg Casella "Cash" Reese, als US-Botschafterin getarnt, in die Fabrik von Kobayashi Electronics schleichen, und dort dann den Sprengstoff aktivieren. Doch ein geheimnisvoller Mann, von dem nur der Mund zu sehen und die Stimme zu hören ist, nimmt sowohl mit Cash als auch mit ihrem Kampftrainer Colton Ricks Kontakt auf, und hilft ihnen dabei, aus der Zentrale von PinWheel Robotics zu entkommen. Die Chefs von PinWheel setzen daraufhin den Cyborg-Jäger Danny Bench auf sie an…

Review: Szenenbild. "Cyborg 2 – Glass Shadow", der Angelina Jolies Spielfilmdebüt darstellte (von einem kleinen Auftritt als Kind in "Der Zocker" abgesehen), ist das Direct to Video-Sequel zu "Cyborg" – also, zumindest dem Namen nach. In Wahrheit haben die beiden praktisch nichts miteinander gemein, und wird der Bezug zum Vorgänger eher verkrampft so hergestellt, dass man einzelne Szenen aus diesem mal schnell hineingeschnitten hat. Dennoch lässt sich die Welt aus "Cyborg" mit jener aus "Glass Shadow" de facto nicht in Einklang bringen (das zeigt schon allein das zerstörte New York im ersten). Somit haben wir hier wieder einmal einen jener Filme vor uns, der vermeintlich erst nachträglich zu einem Sequel zu einem prominenten Film umgewandelt wurde, in der Hoffnung, so mehr Geld abstauben zu können (siehe z.B. auch "Prom Night II – Mary Lou", den ich im diesjährigen Halloween-SPECiAL besprochen habe). Wobei die Verbindung in diesem Fall eher irritiert, und damit dem Film schadet, als dass sie helfen würde. Zumal "Glass Shadow" mit seinem Einleitungstext und der PinWheel-Fabrik wenn schon dann in erster Linie Erinnerungen an "Blade Runner" weckt.

Sieht man von diesem Punkt ab, erweist sich "Cyborg 2 – Glass Shadow" aber als durchaus launiges B-Movie. Er profitiert dabei einerseits von der hochkarätigen Besetzung. Gut, ok, dass Angelina Jolie mal so ein Star werden würde, konnte damals natürlich noch keiner wissen. Sie selbst war vom Film damals offensichtlich wenig begeistert, und würde ihn auch heute noch lieber aus ihrer Filmographie streichen. So schlimm ist es aber dann in meinen Augen auch wieder nicht. So oder so ließ sie bereits in ihrem Debut nicht nur ihr Action-Talent, sondern auch ihre Starpower erkennen, und wertet den Film somit definitiv auf. Elias Koteas ist für mich ja irgendwie immer der Robert De Niro für Arme, dennoch ist er ein guter Schauspieler, der mittlerweile auf eine lange Karriere zurückblicken kann. Billy Drago wiederum war für mich ein kleiner Kultstar des B-Films, der in erster Linie als Bösewicht in Erscheinung trat – so auch hier (wobei er mir in erster Linie als John Bly aus "Die Abenteuer des Brisco County Jr." in Erinnerung ist). Und dann ist da noch Hollywood-Legende Jack Palance als Mercy, der zum Ende hin die beste (da köstlich-trashige) Dialogzeile des Films spendiert bekommt. Aber auch die Inszenierung von Michael Schroeder weiß zu gefallen, insbesondere optisch, dank immer wieder auftretender satter Farben. Die Action ist zwar nichts Besonderes (wobei vor allem der Endkampf zwischen Colton und Danny eher enttäuscht), aber doch überwiegend solide. Die Musik ist zwar etwas durchwachsen – mal sehr billig, dann wieder überaus gefällig – insgesamt aber auch ok. Und auch wenn man den Film an vielen Ecken und Enden das mangelnde Budget ansieht, holt man letztendlich viel aus wenig heraus. Nein, das Problem des Films liegt eher am doch recht dünnen Drehbuch. So schön es auch ist, dass wir hier mit der Liebesgeschichte zwischen Cash und Colton einen effektiven emotionalen Anker erhält, und die beiden ein Paar sind, mit dem man mitfiebert, ist ihre Odyssee auf dem Weg zur – hoffentlich – Freiheit leider wenig packend geraten, und trotz der überschaubaren Laufzeit des Films mit einigen Längen behaftet. Und so will man letztendlich den drei Autoren (darunter auch Regisseur Michael Schroeder) wieder einmal "Eine Grundidee ist noch keine Geschichte" ins Stammbuch schreiben.

Fazit: Szenenbild. "Cyborg 2 – Glass Shadow" ist definitiv – wie schon der "Vorgänger" – nur was für Freunde des B-Films. Die ernsten und die trashigen Elemente spießen sich teilweise ebenso, wie der Anspruch und die letztendlich deutlich dahinterstehenden Möglichkeiten der Filmemacher. Er leidet zudem darunter, dass man sich trotz der kurzen Laufzeit offensichtlich etwas schwer tat, ihn mit Inhalt zu füllen, weshalb die Flucht von Cash und Colton teilweise doch etwas zäh geraten ist. Und die Bezüge zum ersten Film wirken nicht einfach nur beliebig, sondern fast schon störend, da die beiden jeweils präsentierten Welten absolut nicht zusammenpassen wollen. Dafür trumpft "Glass Shadow" mit einer starken Besetzung, der optisch gelungenen Inszenierung, und einem soliden Score von Peter Allen auf. Vor allem aber punktet "Cyborg 2" damit, dass er uns die beiden Hauptfiguren im Verlauf der Handlung sympathisch macht, so dass man zum Ende hin dann wirklich mit ihnen mitfiebert. Zusammen mit einer überraschenden letzten Szene macht das insgesamt einen zwar ziemlich unrunden und nur bedingt empfehlenswerten Film; so schlecht, dass man sich – wie es im Falle von Angelina Jolie der Fall zu sein scheint – dafür schämen müsste, ist er aber auch wieder nicht.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Trimark Pictures)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2021





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