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Universal Soldier Drucken E-Mail
SF-Action mit Van Damme und Lundgren Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 03 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
Universal Soldier
Originaltitel: Universal Soldier
Produktionsland/jahr: USA 1992
Bewertung:
Studio/Verleih: Carolco Pictures/StudioCanal/Columbia TriStar Film
Regie: Roland Emmerich
Produzenten: U.a. Craig Baumgarten, Joel B. Michaels & Allen Shapiro
Drehbuch: Richard Rothstein, Christopher Leitch & Dean Devlin
Filmmusik: Christopher Franke
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Schnitt: Michael J. Duthie
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 29. Oktober 1992
Kinostart USA: 10. Juli 1992
Laufzeit: 102 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Ally Walker, Ed O'Ross, Jerry Orbach, Leon Rippy, Tico Wells, Ralf Moeller, Robert Trebor, Gene Davis, Drew Snyder u.a.


Kurzinhalt: In den letzten Tagen des Vietnam-Kriegs geraten die beiden Soldaten Luc Deveraux und sein Kommandant Andrew Scott aneinander, als letzterer unschuldige Zivilisten abschlachtet, und Luc dazwischengeht. Letztendlich kommen bei der Auseinandersetzung beide von ihnen ums Leben. Knapp zwanzig Jahre später sind sie Teil einer Eliteeinheit, den Universal Soldiers, auch UniSols genannt. Hierbei handelt es sich um ein streng geheimes Projekt des US-Militärs, in dem es gelungen ist, tote Soldaten wieder zum Leben zu erwecken. Diese haben keine Erinnerungen an ihr früheres Leben, sind darauf getrimmt, die Befehle ihrer Vorgesetzten ohne Zögern zu befolgen, und verfügen über einen beschleunigten Metabolismus, der es ihnen erlaubt, sich selbst von schwersten Verletzungen zu erholen. Dafür müssen sie allerdings regelmäßig in ihre Kühlkammern zurückkehren, da ihr Körper sonst überhitzen würde. Während ihres jüngsten Einsatzes hat Luc Deveraux nun plötzlich einen Flashback zum damaligen Massaker, und seinem Tod. Als er kurz darauf eine neugierige Reporterin umbringen soll, rettet er ihr vielmehr das Leben. Zusammen lässt man die Militärbasis hinter sich, und macht sich daran, die Hintergründe des UniSol-Programms aufzudecken…

Review: Szenenbild. Auch wenn ich eher bezweifle, dass ihr Einfluss tatsächlich so groß war (immerhin waren beide jetzt nicht unbedingt Publikumskracher), finde ich es doch spannend, wie "Universal Soldier" fast ein bisschen wie die Kumulation von "Cyborg" und "Nameless" (sprich, die ersten beiden Filme, die ich im heurigen Advents-SPECiAL besprochen habe) wirkt. Einerseits aufgrund des Auftritts von JCVD (und Ralph Möller ist ebenfalls in beiden Filmen mit von der Partie), und andererseits dem Plot rund um optimierte Soldaten ohne Gedächtnis. So oder so: Universal Soldier zählt für mich jedenfalls zum erweiterten Kreis der SF-Action-Klassiker der 90er. Er profitiert dabei einerseits vom interessanten Konzept, welches vor allem auch ausgesprochen cool (Wortspiel nicht beabsichtigt) umgesetzt wurde. Das Design des Films ist wirklich klasse, angefangen von den Soldaten selbst mit ihren Headsets, bis hin zum Einsatztruck. Und generell konnte mir der Look des Films – wo sich auch noch ein leichter 80er-Einschlag finden lässt – sehr gut gefallen, besonders in den Nachtszenen.

Darüber hinaus profitiert "Universal Soldier" zweifellos auch vom netten Titel-Duo. Im Vergleich zu Schwarzenegger und Stallone mögen Van Damme und Lundgren damals zwar eher nur zweite Wahl gewesen sein, und ganz ehrlich, mit den beiden in den Hauptrollen wär' der Film nochmal um einiges cooler gewesen. Dennoch wurde mit ihnen hier würdiger Muskelmann-Ersatz gefunden. Zumal beide damals aufgrund früherer Erfolge auf dem aufsteigenden Actionkino-Ast waren, und hier auch sehr gut zusammenspielen. Und irgendwie fand ich die Idee auch sehr witzig, zwei Europäer als US-Soldaten zu besetzen (wobei sich Luc Deverauxs gemischte Abstammung nicht nur aus seinem Namen, sondern am Ende dann auch durch seine Eltern ergibt; bei Lundgren hingegen hatte ich bis zuletzt das Gefühl, dass dieser ein US-Urgestein darstellen soll). Jedenfalls fand ich beide – die ich grundsätzlich gerne sehe (wenn sie auch natürlich auch Arnie und Sylvester nicht herankommen) – hier wirklich sehr gut. Mit dem Massaker zu Beginn schlägt man zudem nicht nur zarte Antikriegs-Töne an, sondern macht auch sofort die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden deutlich, und gibt ihnen auch eine interessante Backstory, die ihre gegenseitige Abneigung erklärt. Und so, wie man mit Luc mitfiebert und ihm wünscht, dass er seine Erinnerungen zurückerlangt, verfolgt man genau die gleiche Entwicklung im Falle von Scott vielmehr mit großer Sorge, wenn seine alte, grausame Persönlichkeit zunehmend wieder zum Vorschein kommt. Abseits der beiden (und dem schon erwähnten "Cyborg"-Veteran Ralph Moeller) sticht dann in erster Linie noch Ally Walker hervor, die wenige Jahre später die Hauptrolle in der Mystery-Serie "Profiler" (nachdem "Akte X" eine entsprechende Welle im Fernsehen ausgelöst hatte) übernehmen sollte. Jerry Orbach kam mir wiederum zufällig- und lustigerweise kürzlich erst mit seinem einmaligen Gastauftritt bei "Buck Rogers" unter. Davon abgesehen ist die Besetzung zwar unauffällig, aber jedenfalls solide.

Szenenbild. Die Inszenierung durch Roland Emmerich macht ebenfalls einen guten Eindruck. Sie ist jetzt war nicht unbedingt sonderlich auffällig oder gar revolutionär, er fängt aber insbesondere die Action sehr gut und übersichtlich ein. Aber auch die optische Gestaltung des Films hatte es mir angetan, wobei er für mich genau an der Grenze des Kinos der 80er und 90er steht, was Stil, Inszenierung, und die visuelle Ästhetik betrifft. Der Soundtrack stammt vom früheren "Tangerine Dreams"-Mitglied Christopher Franke, der kurz darauf (und möglicherweise ja sogar dank seiner Arbeit hier) dafür engagiert wurde, die Musik für "Babylon 5" zu komponieren. Und auch das Drehbuch von Richard Rothstein, Christopher Leitch und Dean Devlin sei gewürdigt, nicht nur aufgrund der interessanten (wenn auch wie aufgezeigt nicht unbedingt neuen) Prämisse, vor allem aber auch einer gelungenen Mischung aus ruhigen Charaktermomenten, Exposition und Action. Das gut aufgelegte Hauptdarsteller-Duo, sowie das ausgewogene Erzähltempo tun dann ihr übriges, um "Universal Soldier" auch knapp dreißig Jahre später immer noch zu einem höchst gelungenen und kurzweiligen Genre-Vertreter zu machen!

Fazit: Mit seinem US-Spielfilmdebüt legte Roland Emmerich anno 1992 einen unterhaltsamen Science Fiction/Action-Blockbuster vor, der vor allem mit seinem zentralen Duo punktet. Zwar könnte man sich auch Schwarzenegger und Stallone sehr gut in den Titelrollen vorstellen, Jean-Claude van Damme und Dolph Lundgren machen ihre Sache aber ebenfalls ausgezeichnet, und überzeugen mit launigen, spielfreudigen und ausdrucksstarken Leistungen. Pluspunkte sammelt "Universal Soldier" zudem dafür, dass man aufgrund der Antikriegs-Töne auch nicht gänzlich auf jeglichen Anspruch und Tiefgang verzichten muss. Zumal insbesondere Luc Deverauxs Bestreben, sein altes Leben wiederzubekommen und den Universal Soldier, den das US-Militär aus ihm gemacht hat, hinter sich zu lassen – was durchaus als Analogie auf Veteranen generell verstanden werden kann – eines ist, wo man als Zuschauer definitiv mit ihm mitfiebert. Emmerichs Inszenierung weiß ebenfalls zu gefallen (wenn sie auch selten glänzt), und insbesondere das Design des Films hatte es mir angetan. Die teilweise sehr netten Locations, die durch die Bank gute Besetzung, der nette Score von Christopher Franke, sowie der schön brutale Showdown runden das positive Gesamtbild ab. Insgesamt mag "Universal Soldier" zwar nicht unbedingt zu den ganz großen Meisterwerken des SF/Action-Kinos zählen, er ist aber definitiv ein höchst kurzweiliger Genreeintrag, den man sich immer wieder ansehen kann.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 StudioCanal


Weiterführende Links:
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