Mit: Brittany Snow, Scott Porter, Jessica Stroup, Dana Davis, Collins Pennie, Kelly Blatz, James Ransone, Brianne Davis, Kellan Lutz, Mary Mara, Ming-Na Wen, Jonathon Schaech, Idris Elba, Jessalyn Gilsig, Linden Ashby u.a.
Kurzinhalt:
Vor drei Jahren hat Donnas Lehrer, der sich unsterblich in sie verliebt hat, ihre Eltern umgebracht. Nun steht der Abschlussball an. Donna, die mittlerweile bei ihrem Onkel lebt, tut ihr Bestes, um ihre dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit ihren Freunden das Ende der High School zu feiern. Doch genau an diesem Tag gelingt dem Mörder ihrer Eltern, Richard Fenton, die Flucht aus dem Gefängnis. Er ist nach wie vor von Donna besessen, und will mit ihr zusammen sein – und ist zugleich eifersüchtig auf all jene, die ihr nahestehen. Und so schleicht er sich in jenes Hotel, in dessen Festsaal der Abschlussball stattfindet, um einen von ihnen nach dem anderen zu töten. Die Polizei ist ihm zwar, angeführt von Detective Winn, auf den Fersen, und informiert auch ihre Adoptiveltern, vorerst weiht man jedoch Donna selbst nicht ein, um sie nicht zu beunruhigen. Nicht zuletzt, als die Polizei das Hotel überwacht, und man sich vor allem auch nicht sicher sein kann, ob bzw. wann Fenton zuschlagen wird. Dann wird aber auf einmal die erste ihrer Freundinnen vermisst…
Review:
"Prom Night" wird offiziell als Remake zum Slasher-Klassiker aus dem Jahr 1980 geführt – hat aber eigentlich mit diesem bis auf den Titel und dem Grundkonzept eines Mörders, der während eines Abschlussballs Jagd auf Teenager macht, überhaupt nichts mit dem Original gemein. Insofern habe ich den Eindruck, dass hier ein ähnlicher Fall wie beim ersten Sequel "Mary Lou" vorliegt, und der Film ursprünglich gar nicht als Remake gedacht/konzipiert war, ja vielleicht sogar einen anderen Titel gehabt hätte, bis jemand dachte, als Remake des damaligen Streifens, der ja zumindest eine kleine Kultgemeinde um sich scharen konnte, wäre er leichter zu vermarkten. Was ebenfalls verwundert, ist der Zeitpunkt der Produktion – insofern, als die von "Scream" entfachte Teenie-Slasher-Welle zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon lange wieder vorbei war. Insofern wirkt "Prom Night" doch eher wie ein Nachzügler. Wo er sich allerdings dem damaligen Horror-Trend beugt, ist bei der Gewalt und der damit einhergehenden Alterseinstufung. In den 0er-Jahren war man nämlich in den USA sehr bemüht, möglichst ein PG13-Rating zu erhalten, um auch jüngere Jugendliche ins Kino locken zu können. Die damit einhergehende Harmlosigkeit des Films, was die Darstellung von Gewalt betrifft, sticht an "Prom Night" ebenfalls – natürlich negativ – hervor.
Vor allem aber ist der 2008er-"Prom Night" eine höchst einfallslose und abgedroschene Angelegenheit. Ein (eben noch dazu harmloser) Teenie-Slasher nach dem "Malen nach Zahlen"-Muster, der zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Dass ihm darüber hinaus mit der interessanteste Aspekt des Originals sowie der Teenie-Slasher-Welle der 90er fehlt – nämlich die Frage nach der Identität des Killers – gibt ihm dann endgültig den Rest. Und doch fand ich ihn zumindest eine Spur besser als den furchtbar billigen vierten Teil der Reihe, und sehe ihn letztendlich auf einem Niveau mit dem schwachen dritten. Denn: Auch wenn man ihm die ausgelutschte Hochglanz-Optik durchaus vorwerfen kann, da alles wiederum fast schon zu "sauber" aussieht, empfand ich diese dennoch nach den zwei billigen Vorgängern davor als willkommene Abwechslung. Zudem gibt es bei aller berechtigter Kritik doch auch einzelne Momente, die mir gut gefallen konnten. So war der Einstieg – auch wenn man sich mit Blut und Gemetzel zurückhält – mit dem Mord an ihren Eltern durchaus hart, und lässt einen zudem von Beginn an eine Bindung zu ihr aufbauen. Aber auch die melancholische Szene während des Balls, wo sie meint, dass dies ja eigentlich kein Grund zum Feiern sei, weil alles dabei ist, sich zu verändern, hatte es mir angetan. Und das Anknüpfen an die Alptraumszene am Ende im Bad war ebenfalls ein netter Einfall, und machte diese auch für mich zum einzig wirklich spannenden Moment des Films. Vor allem aber profitiert "Prom Night" von der Anwesenheit von Idris Elba, der für diesen Mist eigentlich viel zu gut ist, ihn aber eben deshalb definitiv (zumindest ein bisschen) aufwertet. Als Empfehlung sich dieses "Remake" anzuschauen will ich diese lobenden Worte aber bitte nicht missverstanden wissen.
Fazit:
Auch wenn es gemeinhin als solches bezeichnet wird, würde ich "Prom Night" eigentlich nicht wirklich als Remake des 80er-Jahre-Films einschätzen; dafür haben die beiden letztendlich, abseits des Grundkonzepts und des Titels, zu wenig miteinander zu tun. Und wo ich schon vom Original wenig begeistert war, unterbietet der 2008er-Film dessen Qualität noch einmal recht deutlich. So fehlt hier nicht zuletzt der Reiz, dass sich die Identität des Killers erst am Ende offenbart. Der ganze Film ist zudem sehr spannungsarm, und – da in den USA auf ein PG13-Rating getrimmt – für einen Teenie-Slasher enttäuschend harmlos. Zwar kommt in einzelnen Momenten Spannung auf, war insbesondere der Einstieg noch sehr stimmungsvoll und eindringlich, und wird "Prom Night" zuletzt vom Auftritt von Idris Elba aufgewertet – wobei sich die restliche Darstellerriege abseits des eher blassen Bösewichts ebenfalls keine Blöße geben, und insbesondere die Leistung von Brittany Snow durchaus zu gefallen weiß. Letztendlich ist die 2008er-Version von "Prom Night" aber einfach zu zahm, harmlos und abgedroschen.