Mit: Kiana Madeira, Ashley Zukerman, Gillian Jacobs, Olivia Scott Welch, Elizabeth Scopel, Benjamin Flores Jr., Randy Havens, Julia Rehwald, Matthew Zuk, Fred Hechinger, Michael Chandler, Sadie Sink, Emily Rudd u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem sie Sarah Friers Überreste vereint hat, erlebt Deena auf einmal eine Vision, und findet sich im Jahr 1666 – und im Körper von Sarah – wieder. Aber auch die meisten der dort lebenden Leute in ihrer Umgebung werden mit Personen aus ihrem eigenen Leben gefüllt. Auf diese Weise erlebt sie ein paar Wochen aus Sarahs Leben, und erfährt so schließlich auch den Ursprung des Fluchs, der auf Shadyside lastet. Wieder zurück im Jahr 1994 bzw. in ihrem eigenen Körper, gilt es, diesen zu brechen – und damit auch ihre Freundin Kate zu retten. Dafür holt sie sich ihren Bruder Josh, die das Nightwing-Massaker im Jahr 1978 überlebende Ziggy, sowie den Kleinkriminellen Martin zur Unterstützung. Der Plan sieht vor, alle unsterblichen Killer ins Einkaufszentrum zu locken. Dort will man sich schließlich auch dem wahren Urheber des Fluchs stellen…
Review:
Wohl nicht nur ich dürfte mich gefragt haben, wie man die im ersten Teil der Trilogie begonnene Geschichte in einem Film mit dem Titel "1666" abschließen will. Des Rätsels Lösung: Nach etwas mehr als einer Stunde kommt die Einblendung "Fear Street 1994 – Part 2", und beginnt das rund vierzigminütige Finale, welches die Story dann auf runde, überzeugende und sehr zufriedenstellende Art und Weise abschließt. Als Setting für den Showdown wurde dabei ein Einkaufszentrum gewählt, was mich an die dritte Staffel von "Stranger Things" denken ließ (tatsächlich fragte ich mich zwischenzeitlich, ob man hier vielleicht sogar das gleiche Set verwendet hat). So oder so, die letzten vierzig Minuten waren sehr gelungen, höchst unterhaltsam, und vor allem auch aufgrund der mittlerweile starken Verbindung zu den Figuren auch sehr mitreißend. Darüber hinaus hatte es mir auch wieder der Look, mit den extrem übersättigten Farben, enorm angetan. Insgesamt gelang es dem (etwas mehr als) letzten Drittel jedenfalls spielerisch, an die Qualität des höchst gelungenen Auftakts der Trilogie anzuknüpfen.
Die erste Stunde, die sich mit der Story im Jahr 1666 beschäftigt, sehe ich allerdings leider ein bisschen zwiespältiger. Auf der einen Seite muss ich sagen, dass mir all die Dinge, die wir hier nun über den Fluch und über das Leben von Sarah Frier erfahren, enorm gut gefallen haben. Angefangen bei ihrer lesbischen Beziehung (was sich wiederum mit der Gegenwart und Deena/Kate spiegelt) bis hin zum wahren Hintergrund des Fluchs. Ich will hier nicht spoilern und zu viel verraten, aber rein von der Aussage her war das fantastisch, und darüber hinaus mochte ich auch den extremen Widerspruch zwischen der Legende, die in der Gegenwart nach wie vor verbreitet und geglaubt wird, und der Realität. Da steckt, gerade auch in gesellschaftskritischer Hinsicht, viel Spannendes (und richtiges/wichtiges) drin. Auch die Idee, die Rollen in der Vergangenheit teilweise mit Figuren aus der Gegenwart – eben Personen, die Deena aus ihrem eigenen Leben kennt – zu füllen, war interessant. All diese Dinge ändern aber halt leider auch nichts daran, dass man dieser Rückblende mit über einer Stunde Laufzeit einfach viel zu viel Raum gibt. Letztendlich muss man leider kritisch anmerken, dass sich die Geschichte auch in einem zweistündigen Film hätte erzählen lassen, wenn man sich "1978" komplett geschenkt (oder auf eine kurze Rückblende reduziert), und die Vorgeschichte aus dem Jahr 1666 in einem erweiterten, fünf- bis zehnminütigen Flashback, abgehandelt (bzw. generell die ganze Exposition etwas besser verteilt, statt in diesen einen langen Abschnitt gepackt) hätte. Manchmal ist weniger nämlich eben doch mehr. So hingegen zieht sich die erste Stunde von "Fear Street – Teil 3: 1666" leider doch immer wieder mal – und verhindert so für mich auch, dass das Finale qualitativ zur Gänze an den starken Auftakt der Trilogie anknüpfen kann.
Fazit:
Grundsätzlich bin ich rückblickend mit der Trilogie durchaus zufrieden. Vor allem der Gedanke, mit jedem Teil weiter in die Vergangenheit zurückzugehen, und hier nun vor dem Finale den Ursprung des Fluchs zu offenbaren, hat mir sehr gut gefallen. Zumal ich die besagte Auflösung auch wirklich toll fand, nicht zuletzt aufgrund der deutlichen gesellschaftskritischen Untertöne. Und auch die Idee, SchauspielerInnen aus den ersten beiden Teilen hier nun in der Vergangenheit wieder auftreten zu lassen, war interessant. Leider aber fand ich, dass sich "Fear Street – Teil 3: 1666" in der ersten Stunde teilweise doch ordentlich zieht. So gelungen ich die Auflösung der Vorgeschichte rein inhaltlich auch fand, aber das hätte sich halt einfach weitaus effizienter und damit kurzweiliger erzählen lassen. Das etwas mehr als letzte Drittel, wo wir dann wieder ins Jahr 1994 zurückspringen, und die Geschichte dann ihren überaus gefälligen Abschluss findet, fand ich dann allerdings wieder klasse. Einerseits aufgrund der optischen Gestaltung, vor allem aber auch, da ich dort dann wieder so richtig mit den Figuren, die mir schon im ersten Teil rasch ans Herz wuchsen, mitfieberte. Insgesamt war "Fear Street" jedenfalls eine gelungene und erzählerisch interessante Trilogie – die man jedoch auf zumindest drei klassische 90- bis 100-Minüter hätte zurückkürzen und so sowohl die Wirkung als auch den Unterhaltungswert doch nochmal zusätzlich steigern können.