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Psycho IV: The Beginning Drucken E-Mail
Mischung aus Sequel und Prequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 26 Oktober 2021
 
Halloween-SPECiAL

 
Psycho IV
Originaltitel: Psycho IV: The Beginning
Produktionsland/jahr: USA 1990
Bewertung:
Studio/Verleih: Smart Money Productions/Universal Television/Showtime
Regie: Mick Garris
Produzenten: Les Mayfield & George Zaloom
Drehbuch: Joseph Stefano
Filmmusik: Graeme Revell
Kamera: Bruce Surtees
Schnitt: Rodney Charters
Genre: Horror/Thriller
Heimkino-Premiere Deutschland: 05. Juli 1991
TV-Premiere USA: 10. November 1990
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (englisch)
Kaufen: Blu-Ray (Legacy Collection), DVD (Collection)
Mit: Anthony Perkins, CCH Pounder, Henry Thomas, Olivia Hussey, Warren Frost, Donna Mitchell u.a.


Kurzinhalt: Während einer Radiosendung über Mörder, die ihre eigene Mutter getötet haben, meldet sich ein Anrufer namens Ed zu Wort. In Wahrheit handelt es sich dabei um Norman Bates, der die Moderatorin Fran Ambrose, den anwesenden Psychiater Dr. Leo Richmond, und natürlich auch die Zuhörer, an seiner Vergangenheit – und damit auch den Beweggründen für den Mord an seiner Mutter – teilhaben lässt. Dr. Richmond beginnt jedoch schon bald zu ahnen, wen sie da auf der anderen Seite der Leitung haben, und weiht Fran in seinen Verdacht ein. Als Norman dann auf einmal davon zu sprechen beginnt, dass er in Kürze einen weiteren Mord begehen wird, schrillen bei Fran die Alarmglocken. Verzweifelt versucht sie, zu Norman durchzudringen – während man zugleich versucht, seinen Standort herauszufinden, und die Polizei alarmiert…

Review: Szenenbild. Ich scheine da (wieder einmal) ein bisschen gegen den Strom zu schwimmen, aber mir konnte der vierte Teil der Reihe doch zumindest eine Spur besser gefallen als der direkte Vorgänger. "Psycho III" war mir einfach zu einfallslos und abgedroschen. Der hier schlägt zumindest eine neue Richtung ein, und bietet nicht zuletzt einen Einblick in Normans Vergangenheit, und versucht zu beleuchten, wie er zu jenem Psychopathen wurde, der zuerst seine Mutter und deren Freund, und später dann noch zahlreiche weitere Opfer, ermorden sollte. Wie gelungen diese Betrachtung ist, überlasse ich ausgebildeten Psychologen. Und zugegebenermaßen kann man diskutieren, ob man Dinge, die man in der Vergangenheit bereits zumindest oberflächlich erfahren hat, hier unbedingt im Detail noch einmal direkt zu sehen bekommen musste. Auch für meinen Geschmack hätten die Rückblenden ruhig etwas kürzer sein, und man sich stärker auf das Gespräch in der Gegenwart, sowie die dort lauernde Bedrohung für seine Frau, konzentrieren dürfen. Immerhin wurde aber mit Henry Thomas ein überzeugender Darsteller für den jungen Norman gefunden; und auch Olivia Hussey in der Rolle seiner Mutter Norma hinterlässt Eindruck.

Und doch ist es auch bei "Psycho IV" wieder in erster Linie Anthony Perkins, der zum letzten Mal in seiner Paraderolle zu glänzen vermag – vor allem dann zum Ende hin, wenn er die innere Zerrissenheit seiner Figur höchst eindringlich portraitiert. Für die Inszenierung dieser TV-Produktion wurde Mick Garris engagiert, der nach seinem Kino-Langfilmdebüt mit "Critters 2" überwiegend in diesem Medium aktiv war. Sein berühmtestes Werk dürfte wohl die 90er-Verfilmung von Stephen Kings "The Stand" sein, aber auch für die TV-Miniserie "The Shining" sowie "Riding the Bullet" zeichnete er sich verantwortlich. Seine Inszenierung ist für TV-Verhältnisse definitiv hochwertig; zumal er sie um ein paar nette Einfälle, wie z.B. Normans Blick in die Vergangenheit, bereichert. Und so muss sich "Psycho IV" optisch bzw. inszenatorisch nicht wesentlich vor den beiden unmittelbaren Vorgängern (Alfred Hitchcock bleibt natürlich auch für ihn unerreichbar) verstecken. Woran es "Psycho IV: The Beginning" allerdings halt in der Tat leider eher mangelt, ist Spannung. Die Rückblenden sind zwar grundsätzlich interessant, verstehen es aber nicht, so richtig mitzureißen. Und ehe die Bedrohung für seine Frau in der Gegenwart deutlich wird, und damit doch noch etwas Spannung aufkommt, vergeht doch einige Zeit. Der Film ist zudem aufgrund des – wohl bewusst so gewählten, da geldschonenden – Zugangs, dass sich das Geschehen lange Zeit auf Normans Haus und die Radiostation konzentriert, wenig spektakulär. All dies ändert sich erst am Ende, als Norman Bates zusammen mit seiner Auserwählten Connie zum Haus seiner Mutter zurückkehrt, um ein für alle Mal mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Das Ende wird dann die Gemüter zweifellos spalten. Hat sich Norman dies wirklich verdient? Darüber lässt sich vortrefflich streiten. Als Schlusspunkt für die Reihe gefiel mir persönlich dieser Ausgang aber eigentlich ziemlich gut – wobei ich zugleich dankbar bin, dass man es dabei (abseits des grauenhaften Remakes) dann auch wirklich belassen hat. Weil an den Klassiker kam letztendlich ohnehin keine der Fortsetzungen auch nur annähernd heran (was allerdings auch von Anfang an nicht wirklich zu erwarten war).

Fazit: Szenenbild. "Psycho IV: The Beginning" ist eine eher mittelmäßige Angelegenheit – konnte mir somit aber immerhin besser gefallen als der direkte Vorgänger, der mir zu einfallslos war. Hier versucht man zumindest etwas Neues, und auch wenn man dem Film die TV-Herkunft insbesondere beim (geldsparenden) Konzept rund um die Radiosendung durchaus anmerkt, hat man mit Mark Garris einen Regisseur gefunden, dem es gelang, eine optisch hochwertige TV-Produktion vorzulegen. Klar kann man darüber diskutieren, ob die Aufrollung von Norman Bates Vergangenheit in diesem Detailgrad notwendig war (andererseits, die Serie "Bates Motel" hat das gleiche ja Jahrzehnte später dann noch einmal deutlich ausführlicher gemacht). Nach dem noch gelungenen ersten Mord fand ich die Rückblenden nämlich – abseits der sehr guten Leistungen von Henry Thomas und Olivia Hussey – nämlich doch eher mäßig. Und in der "Gegenwart" dauert es einfach zu lange, bis die Gefahr, in der Normans Frau schwebt, deutlich wird. Dafür konnte mich dann insbesondere das Finale im Bates-Haus dann durchaus mitreißen. Und Anthony Perkins ist als Norman Bates sowieso immer eine Bank. Macht insgesamt ein hochwertig produziertes TV-Sequel, das ich vor allem als Schlusspunkt für Normans Geschichte durchaus interessant finde.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1990 Showtime)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2021





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