Mit: Tim Conlon, Cynthia Preston, David Stratton, Courtney Taylor, Dylan Neal, Jeremy Ratchford, Roger Dunn u.a.
Kurzinhalt:
Der Geist von Mary Lou Maloney kehrt aus der Hölle zurück, und sucht wieder ihre alte High School, die Hamilton High, heim, wo sie im Jahr 1957 bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Sie rächt sich bei einem alten Mitschüler, der nun dort als Hausmeister gearbeitet hat, und greift dann auch den Schüler Alex Grey an, der kurz vor seinem Abschluss steht. Doch statt ihn zu töten, wählt sie ihn vielmehr zu ihrem Freund und Liebhaber. Sie hilft ihm dabei, das Abschlussjahr erfolgreich hinter sich zu bringen, und schafft all jene, die dieses Ziel bedrohen, aus dem Weg. Alex muss dann "nur" die betreffenden Leichen loswerden. Mit der Zeit wird es Alex jedoch zu bunt, und der Preis für seinen Erfolg zu hoch, weshalb er versucht, mit Mary Lou Schluss zu machen, und sich wieder mit seiner Freundin Sarah Monroe zu versöhnen. Doch so leicht lässt sich der Geist von Mary Lou nicht wieder loswerden…
Review:
Während es zwischen dem ersten und dem zweiten (der ja auch ursprünglich gar nicht als Fortsetzung zu "Prom Night" gedacht war) bis auf den Namen der Schule eigentlich keine Verbindung gab, greift das vermeintlich "letzte Kapitel" (wobei der Originaltitel vielmehr vom "letzten Kuss" spricht – was auch deutlich passender erscheint) die Sage von Mary Lou Maloney wieder auf. Dies, und dass man immerhin auch vom dritten Teil behaupten kann, nicht einfach nur die Vorgänger zu kopieren, sondern eine eigene Tonart anzuschlagen, sind so ziemlich die einzigen positiven Aspekte, die sich im Hinblick auf dieses billige und den ersten beiden Teilen in allen Belangen unterlegene Sequel sagen lässt. Nun mag mein Eindruck zugegebenermaßen zumindest ein bisschen von der mäßigen Qualität der in der deutschen Quadrilogy-Box enthaltenen DVD beeinflusst sein. Dass das4:3-Format dem Film den Eindruck einer TV-Produktion verleiht, und ich zudem die Musik und insbesondere die schauspielerischen Leistungen als deutlichen Rückschritt empfand, ist dann aber eindeutig, definitiv und ausschließlich dem Film selbst anzulasten.
Vor allem Courtney Taylor als Mary Lou Maloney war eine einzige Enttäuschung. Nicht zuletzt auch, als Lisa Schrage in der Rolle so fantastisch war, und für mich mit ihrer ganzen Ausstrahlung diesen maßgeblich geprägt – und auch aufgewertet – hat. Taylor kann ihr leider nicht im Geringsten das Wasser reichen. Aber auch Tim Conlon bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, wobei ich vor allem seine Wandlung im Mittelteil alles andere als überzeugend fand. Am besten schlägt sich noch Cynthia Preston (die hier allerdings so hübsch und charmant ist, dass man eigentlich nicht wirklich nachvollziehen kann, warum Alex sie zugunsten von Mary Lou zumindest kurzfristig verlassen – oder zumindest vernachlässigen – sollte), und mit ihr und Dylan Neal hat der Film zumindest zwei mir halbwegs bekannte Gesichter zu bieten. Insgesamt ist der Film aber eben auch was die Besetzung betrifft ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu den ersten beiden. Vor allem aber ist "Prom Night III – Das letzte Kapitel" nur bedingt ein Horrorfilm. Abseits der teilweise blutigen Morde (zumindest was das betrifft, liefert der Film halbwegs ab) wirkt der nämlich in der ersten Stunde eher wie eine High School-Komödie, denn ein Horrorfilm – und dann noch nicht mal eine sonderlich gute. Es gab sehr wenige Gags, die bei mir angekommen sind (wie z.B. die Dragnet-Anspielung), zumeist fand ich den Humor (wie z.B. die "lustigen" Ansagen über die Lautsprecheranlage) aber eher bemüht und aufgesetzt (auf der IMDB ist in einem User-Review die treffende Zusammenfassung "Campy, but not funny" zu lesen, was ich so voll und ganz unterschreiben würde). Immerhin, das Finale in der Hölle war dann optisch ganz nett, und halbwegs launig (nicht zuletzt dank der Einlage mit dem improvisierten Flammenwerfer). Die meiste Zeit über war "Prom Night III" aber einfach nur fad.
Fazit:
Ich weiß, der deutsche Titel ist eigentlich ein Übersetzungsfehler; trotzdem überrascht es angesichts der miesen Qualität des Films, dass das "Versprechen", dass es sich hier nun um das "letzte Kapitel" handelt, nicht eingehalten wurde, und es tatsächlich noch einen vierten geben sollte. Denn egal ob nun "Das letzte Kapitel" oder "The Last Kiss" in jedem Fall war der dritte Teil der Reihe in allen Belangen ein deutlicher Rückschritt. Angefangen bei der ganzen Produktionsqualität, die enorm billig rüberkommt, über die Besetzung (wobei ich insbesondere Lisa Schrage in der Rolle der Mary Lou Maloney enorm vermisst habe), bis hin zum ganzen Ton des Films. Abseits der Morde ist "Prom Night III" nämlich eigentlich die längste Zeit eine High School-Komödie, und hat weder mit Horror noch mit Thriller viel zu tun. Was kein (so großes) Problem wäre, wenn ich den Film denn zumindest lustig gefunden hätte; eben dies war aber halt leider viel zu selten der Fall. Immerhin kann/muss ich anerkennen, dass man diesmal an den direkten Vorgänger anknüpfte, die Morde teilweise angenehm blutig waren, es vereinzelte amüsante Momente gab, und vor allem das Finale in der Hölle dann (wenn auch wie der gesamte Film vom alles andere als locker sitzenden Geld geplagt) ganz ok war. Momentan sieht es aber leider so als, als würde der direkte Vorgänger der einzig wirklich gute – und damit empfehlenswerte – Film der Reihe bleiben.