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Das Omen Drucken E-Mail
Robert Thorn zieht das Kind des Teufels groß Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 19 Oktober 2021
 
Halloween-SPECiAL

 
Prom Night
Originaltitel: The Omen
Produktionsland/jahr: USA 1976
Bewertung:
Studio/Verleih: 20th Century Fox
Regie: Richard Donner
Produzenten: Harvey Bernhard, Mace Neufeld & Charles Orme
Drehbuch: David Seltzer
Filmmusik: Jerry Goldsmith
Kamera: Gilbert Taylor
Schnitt: Stuart Baird
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: 25. September 1976 (BRD)
Kinostart USA: 25. August 1976
Laufzeit: 111 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Gregory Peck, David Warner, Lee Remick, Harvey Stephens, Billie Whitelaw, Patrick Troughton, Martin Benson u.a.


Kurzinhalt: Robert Thorn ist US-amerikanischer Botschafter in Rom. Kurz nach der Geburt seines Sohnes verstirbt der Säugling. Der Priester im Spital schlägt Robert vor, ein zeitgleich geborenes Baby, dessen Mutter wiederum bei der Geburt verstarb, zu übernehmen. Ohne das Wissen seiner Frau stimmt Robert zu. Kurz darauf wird Robert zur US-amerikanischen Botschaft in England versetzt. Eine Zeit lang leben er, seine Frau und Damian – wie sie "ihren" Sohn taufen – als glückliche Familie. Dann jedoch erhängt sich das Kindermädchen in aller Öffentlichkeit mit den Worten "Sieh mich an, Damian! Ich mache das für dich!". Ihr Ersatz scheint Damian dann zunehmend von seinen Eltern abzuschotten. Und ein Geistlicher warnt Robert davor, dass er den Sohn des leibhaftigen Teufels großzieht – ehe er kurz darauf bei einem außergewöhnlichen Unfall verstirbt. Anfangs will Robert dies als Zufälle und Aberglauben abtun – bis sich der Fotograf Keith Jennings an ihn wendet, und ihm beweist, dass die Todesfälle in Form von Markierungen, die auf von ihm aufgenommenen Fotos aufscheinen, quasi angekündigt wurden. Daraufhin machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach Damians Wurzeln…

Review: Szenenbild. Ich bin bekanntermaßen nicht der größte Fan von christlich-geistlichem Horror (siehe auch meine nachgerade blasphemische Meinung zu "Der Exorzist"). Warum ich mir leichter tue, alle möglichen Kreaturen, Zombies, und/oder sogar Geister zu akzeptieren, statt irgendeine auf dem katholischen Glauben beruhende Bedrohung, kann ich zwar selbst nicht genau erklären, es ist aber halt nun mal so. Insofern kann man argumentieren, dass ich von vornherein nicht die Zielgruppe von "Das Omen" bin, einen Film, den ich bereits vor Jahrzehnten mal gesehen und für ok befunden habe – ein Urteil, dem ich mich nach meiner kürzlichen Neusichtung nach wie vor anschließen würde. In der ersten Stunde ist der Horror dabei – abseits des natürlich entsetzlichen Gedankens, bei der Geburt das eigene Kind zu verlieren – noch sehr subtil bis verhalten. Ja, der plötzliche Selbstmord des Kindermädchens schockiert, und der Tod des Priesters ist ebenfalls ganz stimmungsvoll umgesetzt (wenn man sich auch unweigerlich fragt, warum der die Zeit bis ihn die Stange aufspießt mit "Neeeeiiiin" schreien und die Hände nach oben strecken verbringt, statt einfach auf die Seite zu hüpfen). Insgesamt hält sich der Schrecken in diesem Teil des Films aber noch in recht argen Grenzen.

In der zweiten Hälfte, wenn sich Robert und Keith aufmachen, um die Herkunft von Damian zu ergründen, dreht "Das Omen" dann aber – beginnend mit der netten Unterhaltung im Zimmer des verstorbenen Priesters – langsam auf. Und vor allem die letzte halbe Stunde hatte es mir dann durchaus angetan. Die Szene am Friedhof war sehr stimmungsvoll umgesetzt, und erinnerte sowohl optisch als auch der Atmosphäre her an gute alte "Hammer"-Klassiker. Der (scheinbare) Unfalltod von Keith ist mit ihrer Brutalität (nachdem der Film bis dahin doch recht zahm war) sicherlich eine der hervorstechendsten Szenen des Films. Und das Finale, wo Robert versucht, Damian zur Kirche zu schaffen, um ihn dort rituell zu ermorden, war dann ebenfalls spannend – und der düstere Ausgang typisch für das Kino der 70er. Was den ganzen Film hinweg begeistern kann, ist die Musik von Jerry Goldsmith, der für den Score hier auch seinen ersten und einzigen Oscar erhielt. Die Inszenierung des heuer verstorbenen Richard Donner sticht vor allem in den Spannungsmomenten, einzelnen optisch netten Szenen (wie der Spiegelung im Fenster zu Beginn, als Robert das Baby abholt) sowie der gerade erwähnten Friedhofsszene hervor. Und an den schauspielerischen Leistungen gibt es auch nichts zu mäkeln. Durchaus interessant fand ich auch den Zugang, dass der Bösewicht des Films hier eigentlich nur sehr selten in Erscheinung tritt. Damian wird äußerst spärlich eingesetzt – was, wenn man bedenkt, wie furchtbar ich die Leistung von Seamus Davey-Fitzpatrick im Remake fand, wohl eine kluge Entscheidung war. Besser so, als man findet den böse dreinblickenden Damian dann eher unfreiwillig komisch bis peinlich. Die Interpretation von Politik als die ewige See aus dem Gedicht hat mich allerdings nicht wirklich überzeugt. Und das Ende verfehlte die wohl gewünschte schockierende Wirkung bei mir leider auch. Am schwersten wiegt aber ohnehin, dass es "Das Omen" leider nicht so recht gelingen wollte, mich das Fürchten zu lehren – wobei ich mich bei bzw. mit ihm zumindest nicht ähnlich langweilte wie bei "Der Exorzist". Ist ja auch schon was.

Fazit: Szenenbild. Nach dem noch recht gefälligen Einstieg in Rom hielt sich bei "Das Omen" meinem Empfinden nach doch recht lange in sehr argen Grenzen. Zwar verfehlt der "Selbstmord" des Kindermädchens die gewünschte schockierende Wirkung nicht, und gibt es etwas später mit dem Unwetter, bei dem der Priester ums Leben kommt, einen weiteren gelungenen Spannungsmoment, so richtig drehte der Film für mich aber dann erst in der zweiten Hälfte auf, wenn sich Robert und Keith daran machen, Damians Herkunft zu ergründen. Die Szene am Friedhof war sehr atmosphärisch umgesetzt, der darauffolgende "Unfalltod" ist sicherlich die brutalste und damit zugleich hervorstechendste Szene des Films, und der Showdown ist dann ebenfalls recht spannend. Interessant fand ich auch die Entscheidung, Damian hier doch eher als Bedrohung im Hintergrund zu zeigen – oder ist für die ganzen Todesfälle vielmehr nicht mal er selbst, sondern der Teufel höchstpersönlich verantwortlich? Insgesamt hat mich "Das Omen" damals wie heute durchaus solide unterhalten – der Grusel hielt sich bei ihm meinem Empfinden nach aber doch eher in Grenzen.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1976 20th Century Fox)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2021





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