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Macht aus der Pandemie-Not eine Tugend Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 18 Oktober 2021
 
Halloween-SPECiAL

 
Censor
Originaltitel: Host
Produktionsland/jahr: UK 2020
Bewertung:
Studio/Verleih: Shadowhouse Films/Shudder
Regie: Rob Savage
Produzenten: U.a. Douglas Cox, Emily Gotto & Samuel Zimmerman
Drehbuch: Gemma Hurley, Jed Shepherd & Rob Savage
Filmmusik: -
Kamera: -
Schnitt: Brenna Rangott
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: Noch nicht bekannt
Internet-Release UK: 30. Juli 2020
Laufzeit: 57 Minuten
Altersfreigabe: Noch nicht geprüft
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Noch nicht erhältlich
Mit: Haley Bishop, Jemma Moore, Emma Louise Webb, Radina Drandova, Caroline Ward, Alan Emrys, Edward Linard, Seylan Baxter u.a.


Kurzinhalt: Haley, Jemma, Radina, Emma, Caroline und Alan treffen sich auf Zoom zu einer virtuellen Séance, die vom Medium Seylan abgehalten wird. Nicht alle von ihnen nehmen das Treffen wirklich ernst – was sich jedoch zu rächen beginnt, als ein gefährlicher Geist die Gelegenheit nutzt, um ihr Meeting heimzusuchen. Zuerst sind die Ereignisse, die sich daraufhin abwechselnd bei ihnen abspielen, erstmal nur unerklärlicher, wenn auch durchaus schon ziemlich beängstigender, Natur. Dann jedoch wird ihnen zunehmend klar, dass sie es mit einem besonders bösartigen Geist zu tun haben, der nicht daran denkt, es einfach nur dabei zu belassen, ihnen einen Schrecken einzujagen…

Review: Szenenbild. "Host" wurde mitten in der Corona-Pandemie gedreht. Gut, ok, in der befinden wir uns genau genommen ja leider nach wie vor, aber im Falle von "Host" stand man noch ziemlich am Anfang, mit Lockdowns, (noch) größeren Einschränkungen, und so weiter. Doch anstatt damit zu hadern, dass es in dieser Zeit natürlich auch dementsprechend schwer war, Filme (oder Serien) zu drehen, lösten Rob Savage und seine Crew an SchauspielerInnen (die zugleich für die Umsetzung der Grusel-Effekte auf ihrer Seite der Kamera verantwortlich waren) die damit einhergehenden Probleme auf originelle Art und Weise, und nutzten sie vielmehr, um daraus nicht einfach nur ein interessantes Zeitdokument, sondern vor allem auch einen mordsspannenden und wirklich gruseligen kleinen "Zoom"-Thriller zu erschaffen. Nun ist diese Art von Film, die quasi über einen oder mehrere PC-Bildschirme erzählt wird, zugegebenermaßen nicht mehr völlig neu. Soweit ich mich erinnern kann dürfte der von mir bislang noch nicht gesichtete "Unfriended" der erste entsprechende Vertreter gewesen sein. Doch neben gelungenen Beispielen wie "Searching" gibt es auch schnarchige Varianten wie "Open Windows", welche die Tücken des Formats aufzeigen.

Bei "Host" haben die Macher aber erfreulicherweise praktisch alles richtig gemacht. So hilft es sicherlich einerseits, dass sich die Handlung, auch wenn sie sich nur auf einem PC-Schirm abspielt, auf mehrere Videochat-Fenster und damit Figuren/Schauplätze verteilt, was für Abwechslung sorgt. Mit sehr ökonomischen 57 Minuten (die Laufzeit richtet sich soweit ich das mitbekommen habe nach der Zeitbegrenzung der kostenfreien Version des Programms; danach müsste quasi wieder ein neues Meeting gestartet/eröffnet werden) lässt der Film zudem keine Langeweile aufkommen. Zugegebenermaßen könnte man in dieser kurzen Laufzeit durchaus auch einen Kritikpunkt sehen; mittlerweile gibt es TV-Episoden, die länger sind. Mir ist aber ein knapp gehaltener Film, der es dafür schafft, durchgängig packend zu sein, allemal lieber, als wenn man eine zu dünne Handlung krampfhaft auf die konventionellere 90-Minuten-Länge zu strecken versucht. Gelobt werden müssen zudem der Spannungsaufbau, die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten, sowie auch, wie es ihnen mit geringen Mitteln gelungen ist, überzeugende Effekte und/oder gruselige Momente zu erzeugen. Und dann sind da noch ein bis zwei kleinere Momente, die einerseits den Film – mehr noch als das Zoom-Format – in der Pandemie-Zeit verankern, und andererseits kurzzeitig für humoristische Auflockerung sorgen (ich denke, wenn ihr es seht, werdet ihr wissen, was gemeint war). Zugegeben, "Host" erfindet das Rad nicht neu, und den ganzen "Screenlife"-Filmen ist natürlich ihre Herkunft im "Found Footage"-Genre anzumerken, wobei gerade auch hier teilweise Erinnerungen an "The Blair Witch Project" wach werden. Für das, was er ist, die Einschränkungen, mit denen man hier zu kämpfen hatte, und nicht zuletzt auch den minimalen Mitteln, die zur Verfügung standen, ist "Host" aber wirklich verdammt gut gemacht.

Fazit: Szenenbild. An "Host" besticht nicht zuletzt die Originalität und der Einfallsreichtum, den die Macher – und hier sind neben Regisseur Rob Savage und den Drehbuchautoren insbesondere auch die sechs HauptdarstellerInnen gemeint, die teilweise auf ihrer Seite der Kamera für die Umsetzung der verschiedenen Gruseleffekte verantwortlich waren – an den Tag legten, um einen "Zoom"-Film in Zeiten der Pandemie zu drehen. Das Ergebnis ist nicht nur ein nettes Zeitdokument, sondern vor allem auch ein höchst effektiver Grusel-Thriller. Dass die Laufzeit weniger als eine Stunde beträgt mag einigen ein Dorn im Auge sein. Zudem muss man aufgrund des Formats notgedrungen in Teilbereichen – wie der Figurentiefe – zwangsläufig Abstriche machen. Und ja, stimmt schon, trotz der interessanten Idee rund ums Zoom-Meeting ist "Host" jetzt nicht sonderlich revolutionär. Mich hat er aber die ganze – kurze – Laufzeit hinweg sehr gut unterhalten.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Shudder)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2021





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