Kurzinhalt:
Galen Erso schickt den Piloten Bodhi los, um die Rebellen vor der soeben fertiggestellten Kampfstation des Imperiums, den Todesstern – der über genug Feuerkraft verfügt, um einen ganzen Planeten zu vernichten – zu warnen. Über Cassian Andor, einen Agenten der Rebellion, erfahren sie dann schließlich, dass sich dieser auf Jedha in der Gewalt von Saw Gererra befindet. Daraufhin befreien sie Galens Tochter, Jyn Erso, aus einem imperialen Gefangenenlager. Diese wurde nämlich, nachdem Galen vom Imperium verschleppt wurde, von Saw aufgezogen – und da die Lage zwischen der Rebellenallianz und Gerrera recht angespannt ist, will man Jyn quasi als Vermittlerin vorschicken. Auf Jedha angekommen, spielt Saw ihr dann schließlich die Nachricht ihres Vaters vor, wo er auf eine Schwachstelle hinweist, die von ihm in den Todesstern eingebaut wurde. Mit dieser wäre es möglich, eine Kettenreaktion im Kernreaktor auszulösen und die Station so zu vernichten. Doch dafür müssen die Rebellen zuerst die streng geheimen Baupläne des Todessterns, die sich auf dem imperialen Archiv auf Scarif befinden, in ihre Gewalt bekommen…
Review:
Auch wenn mir die Romanfassung von "Rogue One" grundsätzlich ja sehr gut gefallen konnte, war ich doch zumindest ein klein wenig enttäuscht, dass sich diese im Hinblick auf zusätzliche und/oder alternative Szenen doch ordentlich zurückhielt. Im Hinblick auf die interessante Produktionsgeschichte, und in der Hoffnung, die Adaption würde auf einen frühen Drehbuchentwurf basieren, hatte ich mir diesbezüglich doch mehr erhofft. Spannenderweise ist es nun just der Comic, der einige zusätzliche Szenen enthält. Warum man die nur hier eingebaut hat, und im Roman nicht, war mir offen gestanden nicht ganz klar. Zumal du in einem Comic doch platzmäßig nicht so frei bist, da du einerseits halt immer schauen musst, genau eine Einzelausgabe (mit üblicherweise 24 Seiten) voll zu bekommen, und es andererseits eine gewisse Vorgabe gibt, auf wie viele Ausgaben die Geschichte verteilt werden soll – während du bei einem Roman halt einfach noch ein paar Seiten anfügst. Jedenfalls: Grundsätzlich fand ich die zusätzlichen Szenen sehr interessant (wenn auch nicht wirklich etwas essentielles dabei war; am besten war da noch das kurze Gespräch zwischen Mon Mothma und Jyn Erso, wo sie sich für das, was sie ihr zugemutet haben, entschuldigt – wobei ich meine, dieses auch im Roman gelesen zu haben. Vor allem aber führt das zusätzliche Material dafür, dass man im Gegenzug ein paar andere Dinge löschen oder zumindest arg komprimieren musste, um den vorgegebenen Umfang nicht zu sprengen – was dann insbesondere dem Showdown auf und im Orbit von Scardif ziemlich gehetzt erscheinen lässt. Und generell darf man sich von einem Comic halt einfach keine ähnlich tiefe Figurenzeichnung wie dem Roman – aber auch dem Film – erwarten. Die künstlerische Gestaltung konnte mir zwar grundsätzlich gut gefallen, zu den allerbesten ("Star Wars"-)Comics, die ich je gelesen habe, würde ich "Rogue One" jetzt allerdings nicht unbedingt zählen. Wobei mir die Farbgebung tendenziell besser gefiel als die Illustrationen. Grundsätzlich konnte mich die Geschichte zwar auch in dieser – teils überhasteten – Form wieder durchaus ansprechen, und gut unterhalten. Film und -Roman ist die Comic-Adaption in meinen Augen dann aber doch unterlegen.
Fazit:
Obwohl die Comic-Adaption von "Rogue One" nun genau das erfüllt, was ich mir eigentlich schon vom Roman erhofft hatte, und ein paar zusätzliche Momente bietet, die aus dem Film herausgeschnitten wurden (und auch nicht ihren Weg in den Filmroman fanden), fand ich die Umsetzung hier dem Film, aber auch der Romanadaption, unterlegen. Hauptverantwortlich ist – vermeintliche – Vorgabe von Marvel, die erste "Star Wars"-Story in sechs Einzelausgaben zu packen, was in Verbindung mit den zusätzlichen Szenen dafür sorgt, dass man teilweise doch ordentlich durch die Handlung hetzen muss. Aber auch die künstlerische Gestaltung, wenn auch grundsätzlich ok, riss mich jetzt nicht unbedingt bzw. immer zu Begeisterungsstürmen hin. Daran, dass die Geschichte selbst toll – und bislang mein Favorit unter den Disney-"Star Wars"-Filmen – ist, ändert aber natürlich auch die teilweise etwas suboptimale Comic-Umsetzung nicht, weshalb sie mir auch in dieser Form grundsätzlich wieder gut gefallen konnte.