Originaltitel: Inauguration
Episodennummer: 7x20
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 10. Februar 2004
Erstausstrahlung D: 26. April 2004
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Peter F. Woeste
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond,
und Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
William Devane als President Henry Hayes,
Robert Picardo als Agent Richard Woolsey,
James McDaniel als General Francis Maynard,
Jerry Wasserman als Stan,
Ronny Cox als Vice President Robert Kinsey,
Mikka Dargel als Kinsey's Aide,
Holly Dignard als President's Aide u.a.
Kurzinhalt:
Die Wahl ist geschlagen, und Henry Hayes zieht als neuer amerikanischer Präsident ins Weiße Haus er. Er hatte noch nicht mal richtig Zeit, seinen Sieg gebührend zu feiern und sich über seinen neuen Job zu freuen, da wird ihm auch schon die Wahrheit über das Stargate-Programm offenbart – und er erfährt, dass sich die Erde seit nunmehr sieben Jahren im Krieg mit außerirdischen Mächten befindet. Vizepräsident Kinsey will die Unwissenheit des Präsidenten gleich ausnutzen, und stellt die bisherige Führung des Programms unter ein möglichst schlechtes Licht, in dem er durch seinen Handlanger Agent Woolsey alle möglichen Vorfälle aufführt, in denen die Erde kurz vor der totalen Vernichtung stand. Er hofft, Hayes dazu überreden zu können, das Programm dem NID zu unterstellen. Wird der neue Präsident seiner Einschätzung zustimmen, und General Hammond und seinem Team die Kontrolle über das Stargate-Programm entreißen?
Denkwürdige Zitate:
"That's funny. That's very funny. My first day. This is a joke, right? I have a great sense of humor. I didn't know that you had one, but this is good, because we're finding out about each other."
(Der neue Präsident halt die Info übers Stargate-Programm ursprünglich für einen Scherz.)
Review:
"Der neue Präsident" ist erneut eine Clip-Folge, und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich diese Art von Folge nicht vermisst habe. Bereits die entsprechende Episode aus der sechsten Staffel war sehr schwach, und auch wenn das Endergebnis hier eine Spur gelungener ist, ändert dies nichts am grundsätzlichen Problem solcher Folgen: Sie sind leider zu 99% ziemlich langweilig. Der neue Handlungsteil ist zumeist sehr kurz, unspektakulär und doch eher uninteressant, und dient nur aus Ausrede dafür, in Rückblenden Ausschnitte aus alten Folgen präsentieren zu können – einerseits, um allfällige Neuzugänge unter den Zuschauern über die wichtigsten Ereignisse aus früheren Staffeln/Episoden zu informieren, und andererseits natürlich, um Geld zu sparen und eine Folge mit verhältnismäßig wenig Budget (da die Laufzeit des neu zu drehenden Materials durch die unzähligen Rückblenden deutlich reduziert wird) umsetzen zu können – welches dafür dann (zumindest im Idealfall) in ein umso spektakuläreres Serienfinale fließt. Das Ergebnis ist meist eine recht langweilige Folge, in der alte Clips und Erkenntnisse aufgewärmt werden, während die eigentliche, neue Handlung zu kurz kommt.
Auch "Der neue Präsident" bildet hier leider keine Ausnahme. Da mögen Teilaspekte der Folge, wie z.B. Hayes' fast kindliche Freude über seinen Einzug ins Weiße Haus, noch so gelungen sein. Aber das Wiederkäuen alter Clips, so gut gewählt sie auch sein mögen, zusammen mit einer ausführlichen Diskussion längst vergangener Ereignisse, ist halt einfach nicht interessant – weshalb ich mich über weite Strecken der Episode wieder einmal gelangweilt habe. Es hilft auch nicht, dass man zum wiederholten Mal versucht, dem Zuschauer einzureden, dass das Stargate-Programm kurz davor stehen könnte, aus den kompetenten Händen von General Hammond und SG-1 entrissen zu werden. Das kauft ihnen einfach – wie schon bei "Enthüllung" (und die erste Clipshow "Die Invasion – Teil 2" ging ja in eine ähnliche Richtung; nur ging's dort noch darum, das "Stargate"-Programm abzudrehen, und hatte Kinsey mit seiner entsprechenden Initiative doch tatsächlich – zumindest kurzfristig – Erfolg) – kein Mensch ab. Neben den amüsanten Momenten rund um Präsident Hayes gleich zu Beginn verbleibt somit als einziges positives Element die nette Entwicklung rund um Woolsey, der sich hier nun – trotz aller Kritik und harter Befragung in "Helden – Teil 2" – als aufrechter Charakter erweist, der seine gewissenhafte Arbeit nicht für politische Zwecke missbraucht sehen will. Weshalb er am Ende auch Kinsey den Rücken kehrt, und Präsident Hayes offen über dessen Drohung informiert. Eine solche Ambivalenz, wenn nicht gar Rehabilitation, gesteht man früheren Bösewichten ja doch eher selten zu. Angesichts der unspannenden Geschichte und dem uninteressanten Best of-Zusammenschnitt, welche die Folge wieder einmal dominierten, konnte das nur halt leider auch nicht mehr viel retten.
Fazit:
Clip-Show halt. Das kennt man von "Stargate" mittlerweile ja leider. Die Aufrollung früherer Ereignisse ist für jemanden, der die gesamte Serie verfolgt, halt leider gänzlich uninteressant. Und auch die Rahmenhandlung verabsäumt es leider wieder einmal – wie schon bei "Enthüllung" – für Spannung zu sorgen, da man nicht wirklich daran glaubt, dass Präsident Hayes die Leitung des Stargate-Programms tatsächlich in die Hände des NID legen könnte. Bei "Der neue Präsident" kommt nun noch erschwerend hinzu, dass wir – bis auf einen Mini-Auftritt von Hammond am Ende – gänzlich ohne die bekannte Stammbesetzung auskommen müssen. Auch wenn ich die Notwendigkeit dieser Episoden grundsätzlich ja verstehen kann – um genug Geld für ein spektakuläres Staffelfinale zu sparen – und man durchaus argumentieren kann, dass es sich angesichts von "Die verlorene Stadt" durchaus gelohnt hat, ist und bleibt das Endergebnis nun mal eine völlig überflüssige Episode, bei der man nichts verpasst, wenn man sie auslässt. Daran können auch William Devanes charmanter Auftritt als Präsident und Agent Woolseys Seitenwechsel nichts ändern.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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