Originaltitel: A Better Human Being Episodennummer: 4x13 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 17. Februar 2012 Erstausstrahlung D: 30. Juli 2012 Drehbuch: Alison Schapker & Monica Owusu-Breen Regie: Joe Chappelle Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Seth Gabel als Lincoln Lee,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
John Aylward als Dr. Owen Frank,
Harrison Thomas als Sean Keenan,
Sandra Ferens als Mrs. Keenan,
Allison Hossack als Bernadette,
Yasmin Abidi als Nursing Home Attendant,
Matthew MacDonald-Bain als Hive #2,
David Benedict Brown als Cashier,
Colby Chartrand als Beard,
Jason Duiven als Jacket,
Mark Gash als Daniel,
Anna Van Hooft als Nina's Assistant,
Viv Leacock als Police Officer,
Donny Lucas als Orderly Sam,
Joel McGowan als Hive #1,
Shawn Robidoux als Hoodie,
Munish Sharma als Orderly Charles u.a.
Kurzinhalt:
Der Teenager Sean wurde vor einiger Zeit in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Eines Nachts erlebt er nun einen Mord derart unmittelbar mit, als wäre er selbst vor Ort. Seine Betreuerin sieht darin – naturgemäß – ein weiteres Zeichen seiner Psychose. Dann stellt sich allerdings heraus, dass er tatsächlich Zeuge eines Gewaltverbrechens wurde – wenn auch auf ungewöhnliche Art und Weise. Walter vermutet daraufhin, dass zwischen ihm und den Tätern eine gewisse telepathische Verbindung besteht – möglicherweise aufgrund einer genetischen Verbindung. Dies führt das Fringe-Team zu Dr. Owen Frank, der einst eine Klinik zur künstlichen Befruchtung führte. Währenddessen gewinnt Olivia ihre Erinnerungen an Peter – bzw. generell die alte Zeitlinie – zurück. Zuerst freut sich Peter darüber, dann jedoch mahnt ihn Walter zur Vorsicht – und überrascht ihn vor allem auch mit der Vermutung, dass Peter selbst dafür verantwortlich sein könnte, da Olivia sehr empathisch ist, und er seinen intensiven Wunsch, seine Olivia wiederzusehen, quasi auf sie überträgt…
Review:
Die Haupthandlung rund um Sean startet zwar sehr gut – die Szene zu Beginn, mit dem Mord, und Seans paralleler Erfahrung in der psychiatrischen Anstalt, war sehr atmosphärisch inszeniert – war aber in weiterer Folge sehr unauffällig, und wirkte auf mich generell ein bisschen wie ein Lückenfüller, weil die weitaus wichtige Storyline rund um Olivia und Peter allein wohl zu wenig gewesen wäre, um die Folge zu füllen. Zwar findet man mit den genetischen Experimenten, die Dr. Frank – ohne das Wissen seiner Patientinnen – and den Embryos vorgenommen hat, eine halbwegs plausible Erklärung für die telepathische Verbindung, dafür lässt man dann allerdings am Ende leider völlig offen, wieso die Verbindung nach dem Mord an ihm auf einmal abbricht/verschwindet. Hier machen es sich die AutorInnen aus meiner Sicht doch etwas zu leicht, in der Art und Weise, wie sie die Arbeit, sich eine mögliche Erklärung dafür auszudenken, einfach an den Zuschauer delegieren. Zudem gelang es der Folge irgendwie nie, mich eine Verbindung zu Sean aufbauen zu lassen. Jedenfalls: Im Gegensatz zu so manch anderer "Mystery of the Week"-Geschichte hat mich das alles leider nicht wirklich mitgerissen.
Allerdings kann man argumentieren, dass der Schwerpunkt in Wahrheit ohnehin auf der Story rund um Olivia liegt – und die war für mich eine doch etwas durchwachsene Angelegenheit. Grundsätzlich war ja sehr schön zu sehen, wie sie hier ihre Erinnerungen langsam zurückgewinnt, und die "alte" Olivia wird. Auch Peters Bedenken, dieser Entwicklung zu vertrauen, bzw. mit dieser nun quasi seine Olivia zu betrügen, bzw. auch sie eventuell auszunutzen, waren nachfühlbar. Und generell gab es zwischen ihnen hier ein paar wirklich nette Szenen, wie z.B. wenn sie in der Straße mit den Containern stehen. Mit der von Walter vorgebrachten Erklärung, dass Olivia halt nun mal sehr mitfühlend ist, und Peter seine Erinnerungen quasi an sie überträgt, konnte ich nun wirklich rein gar nichts anfangen. Zwar bietet sich mit den Cortexophan-Injektionen, die Olivia unbewusst erhält, eh auch noch eine potentielle andere Erklärung an, aber da dachte ich mir echt nur "Geh bitte". Und Walter meint das auch noch ernst! Aber auch das Ende war sehr klischeehaft. Gerade noch, dass Olivia nicht sagt "Ich bin gleich zurück!". Es war einfach so klar, dass jetzt etwas passieren wird. Immerhin ist man hier nun aber endlich Nina Sharp auf die Schliche gekommen – auch wenn ich mich wunderte, dass angesichts der biometrischen Verriegelung niemand auf die Idee kommt, dass vielmehr die Nina aus dem Paralleluniversum dafür verantwortlich sein könnte. Ist doch eigentlich naheliegend?! Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, zu wissen, wer da am Ende wer war, und auch, wer die Wahrheit sagte und nur was vorspielte. Ich nehme an, die nächste Folge wird zeigen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Fazit:
Die Haupthandlung (?) rund um Sean fand ich etwas gar belanglos und unauffällig. Jene rund um Olivia und ihre langsam zurückkehrenden Erinnerungen an ihr altes Leben – und auch Peter – bot einige wirklich gelungene Momente, und hätte mir grundsätzlich sehr gut gefallen – wenn da nicht die hirnrissige Erklärung von Walter gekommen wäre, rund um Peter, der aufgrund seiner Sehnsucht nach seiner Olivia diese Erinnerungen irgendwie ausstrahlt und an Olivia übergibt. Was für ein Holler! Da hilft es leider auch nicht sehr, dass man uns mit den Cortexiphan-Injektionen grundsätzlich eh auch eine wesentlich überzeugendere Erklärung anbieten würde. Alles rund um Nina am Ende wirkte zudem auf den ersten Blick sehr vorhersehbar – genau werde ich dies allerdings erst nach der nächste Folge beurteilen können. So oder so, der Ausgang war leider sehr klischeehaft und vorhersehbar. Macht insgesamt eine doch eher mäßige Folge, die mit der durchschnittlichen Wertung noch gut bedient ist.
