Originaltitel: The Word Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 20. November 2019 (Hulu) Erstausstrahlung D: 13. Februar 2020 (StarzPlay) Drehbuch: Sam Shaw Regie: Greg Yaitanes Besetzung:
Lizzy Caplan als Annie Wilkes,
Paul Sparks als John 'Ace' Merrill,
Barkhad Abdi als Abdi Howlwadaag,
Elsie Fisher als Joy Wilkes,
Tim Robbins als Reginald 'Pop' Merrill,
Bill Skarsgård als The Kid,
Aaron Staton als Reverend Appleton,
Alison Wright als Valerie Blount,
Greg Grunberg als Boucher,
Tenea Intriago als Vera,
Faysal Ahmed als Hassan,
Chris Mulkey als Clay,
David Alpay als Pastor Augustin,
Mathilde Dehaye als Amity Lambert,
Thomas K. Belgrey als Marius Lambert,
John Diehl als John,
James Harvey Ward als Guard Jimmy,
Owen Burke als Lance,
Joy Lang als Councilwoman Pinto,
Sharmarke Yusuf als Axmed,
Yusuf Ismail als Magan,
Harbi Osman als Naji,
Patrick Vincent Curran als Bartender,
Georgia Lyman als Heather,
Alexandre Bagot als Bertrand,
Matthew D. Matteo als Patrice,
Ethan Herschenfeld als Robere,
Nicole Albanese als Helene,
Andrea Athanassiou als Zoe,
Jimi Stanton als Deputy Benker,
Tom Kemp als Older Deputy,
Bill Mootos als Parade MC,
Forrest Weber als Louis u.a.
Kurzinhalt:
Im Jahr 1619 gründeten Siedler Jerusalem's Lot. Doch irgendwie ist ihnen in der gewählten Heimat kein Glück beschienen. Als die Lage aufgrund misslungener Ernten immer dramatischer wird, sucht die Gemeinschaft nach einem Sündenbock – und findet ihn schließlich in Amity Lambert, die sie für eine Hexe halten. Dass sie eine Affäre mit dem Priester hegt, trägt nicht unbedingt dazu bei, sie unschuldig wirken zu lassen. Und so werden sie schließlich beide aus Jerusalem's Lot verbannt. Doch auf der Flucht hat Amity eine Begegnung mit einem engelsgleichen Wesen – die sie für immer verändern wird. Sie kehrt nach Jerusalem's Lot zurück, reißt die Macht an sich, und lässt all jene, die ihr zuvor Unrecht taten, verbrennen. Dann jedoch verlangt ihr Engel gar unglaubliches von ihr: Sie soll alle ihre Schäfchen töten, und zuletzt auch sich selbst, um in vierhundert Jahren in einer neuen Welt wieder aufzuerstehen. Nun ist es soweit: Während die meisten anderen bereits erweckt wurden, kann Amity nur genau am Tag des vierhundertsten Jubiläums der Stadt wiederauferstehen. Doch dafür muss Pastor Augustin, der den Körper von Ace Merrill übernommen hat, noch ein geeignetes Gefäß finden…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Das Wort" wird nun endlich aufgeklärt, was es mit den zurückgekehrten Toten auf sich hat. Und auch wenn die Flashbacks ebenfalls für mich nicht an die packende Storyline rund um Annie herankamen, so waren sie schon sehr gut gemacht, interessant und aufschlussreich – und vor allem auch großartig inszeniert. Optisch war das alles eine Wucht, angefangen von ihrer Vertreibung, über die Rückkehr nach ihrer Erleuchtung, bis hin zu Amitys Begegnung mit dem Engel (dazu gleich noch), und wie die hinter ihm aufgehende Sonne ihr Gesicht anstrahlt. Da waren wieder einige wunderschöne Bilder darunter. Ausdrücklich hervorheben möchte ich zudem Mathilde Dehaye, die mit ihrer ausdrucksstarken Performance als Amity die Flashbacks dominierte. Und auch das Geschehen selbst hatte es mir angetan, angefangen bei ihrer Vertreibung (nachdem man natürlich just der aufmüpfigen Frau die Schuld für alles gibt), über die Rache bei ihrer Rückkehr (Hexenverbrennung mal anders – nämlich mit den "Hexenjägern" als Opfer), bis hin zum dramatischen Ausgang, als sie sich alle, in Erwartung der Wiederauferstehung in vierhundert Jahren, gegenseitig bzw. selbst umbringen. Das fuhr schon ordentlich ein.
Unsicher bin ich mir allerdings, was ich von der Rückkehr des Jungen halten soll. Im ersten Moment hat mich das ja überhaupt voll verwirrt, weil mir nicht klar war, wie das zu seiner in "Henry Deaver" offenbarten Vorgeschichte passen soll – bis mir bewusst wurde, dass es sich bei dieser ja "nur" um eine Erzählung von ihm handelte, und somit nicht gesagt ist, dass diese (zur Gänze) der Wahrheit entsprach. Hier ergibt sich allerdings ein ähnliches Problem wie zuvor bei Annie, wo ich ja ebenfalls im ersten Moment – beim Flashback im Staffelauftakt – dachte, man würde der Figur dadurch, dass man sie als Opfer sexueller Gewalt offenbart, mehr Tiefe und Ambivalenz geben: Ich mochte die Erklärung, dass der andere Henry ein liebender angehender Familienvater ist, der die Gewalt in Castle Rock unabsichtlich nur durch seine Anwesenheit (da er nun mal aus einer Parallelwelt stammt) auslöst, eigentlich sehr gut. Sein Auftritt hier hingegen legt nahe, dass er halt doch wieder die klassische, bei King wohlbekannte Verführer-Figur Marke Walter O'Dim/Randall Flagg ist. Grundsätzlich auch ok, und zugegebenermaßen ebenfalls nicht ohne seinen Reiz; aber die Alternative hätte ich halt vorgezogen. Vor allem aber war da eben, neben den überwiegend gelungenen, interessanten und sehr atmosphärischen Flashbacks, auch die Handlung in der Gegenwart, die mich nach wie vor nicht wirklich mitgerissen hat. Annie und Joy sind hier wieder einmal nur Randerscheinungen, was dem Gesamteindruck der Folge alles andere als entgegenkommt. Und so interessant die Vorgeschichte auch gewesen sein mag, aber alles rund um die wieder Auferstandenen will mich nach wie vor nicht so recht ansprechen. Immerhin gab es einen netten kleinen Auftritt von Chris Mulkey ("Hawk" aus "Wing Commander IV – Der Preis des Friedens") als Pops Schwager, der wohl seine Frau (Pops Schwester) umgebracht hat, wofür ihm dieser nun, in Erwartung seines anstehenden Todes, vergibt. Insgesamt aber bin ich – auch nach dem Finale mit der Offenbarung der Statue, und wie die alle wie gebannt darauf starren – im Hinblick auf die restlichen Folgen der Staffel doch eher skeptisch.
Fazit:
In "Das Wort" wird nun endlich offenbart, was es mit dem Handlungsstrang rund um die Wiederauferstehungen auf sich hat. Die Flashbacks waren in der Tat sehr interessant, ungemein atmosphärisch, glänzten mit einer hervorstechenden Performance von Mathilde Dehaye, und waren nicht zuletzt auch optisch teilweise echt eine Wucht. Mit der Offenbarung rund um den Jungen musste ich mich aber erstmal abfinden. Und insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob ich bloß weil ich nun die ganz nette Vorgeschichte kenne die besagte Storyline in der Gegenwart nun wesentlich gelungener, interessanter und/oder mitreißender finde. Die Folge leidet darüber hinaus darunter, dass hier – wieder einmal – die für mich interessantere Handlung rund um Annie und Joy in den Hintergrund rückt. Und dass das Finale andeutet, dass die beiden zum Finale der zweiten Staffel nun generell eher nur mehr Randerscheinungen sein könnten, macht mich ebenfalls nicht glücklich. Nicht zuletzt dank der gelungenen Flashbacks war "Das Wort" insgesamt aber durchaus ok.