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Buck Rogers - 1x01: Zurück zu den Sternen (1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Awakening (1)
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. September 1979
Erstausstrahlung D: 04. September 1990
Drehbuch: Glen A. Larson & Leslie Stevens
Regie: Daniel Haller
Besetzung: Gil Gerard als Capt. William 'Buck' Rogers, Erin Gray als Colonel Wilma Deering, Tim O'Connor als Dr. Elias Huer, Pamela Hensley als Princess Ardala, Henry Silva als Kane, Felix Silla als Twiki, Mel Blanc als Twiki (voice), Duke Butler als Tigerman, Caroline Smith als Young Woman, John Dewey Carter als Supervisor u.a.

Kurzinhalt: Im Jahr 1987 startet der Astronaut Captain William "Buck" Rogers mit einem Space Shuttle ins All. Kurz darauf gerät er in einen Meteoritenschauer, der ihn vom Kurs abbringt und das Schiff derart stark abkühlt, dass er selbst in eine Art künstlichen Tiefschlaf versetzt wird. Mehr als 500 Jahre später, im Jahr 2491, wird das Space Shuttle vom draconischedn Flaggschiff entdeckt, woraufhin dessen Kommandantin, Prinzessin Ardala, anordnet, ihn an Bord zu holen. Dort wird Buck Rogers wieder aufgetaut und verhört. Ardalas Assistent Kane hält ihn für einen Spion, und würde ihn am liebsten gleich hinrichten lassen. Ardala hingegen sieht in Buck Rogers die perfekte Gelegenheit, um einen Weg zu finden, die Erde zu erobern. Diese ist nämlich durch einen undurchdringlichen Schild geschützt. Man bringt einen Peilsender an seinem Space Shuttle an, in der Hoffnung, dass ihn die dortigen Streitkräfte sicher auf die Erdoberfläche geleiten und somit auch jenen sicheren Korridor offenbaren werden, der es erlaubt, den Schutzschild zu durchfliegen. Tatsächlich findet sich Buck Rogers kurz darauf auf der Erde wieder, wo er schon bald erkennen muss, dass sich in den vergangenen 500 Jahren vieles verändert hat – und nicht alles davon zum Besseren…


Review: Episodenbild (c) Universal Obwohl "Kampfstern Galactica" (mit der er – je nachdem, wie man es sehen will, entweder versuchte, vom Kinoerfolg und der Popularität von "Star Wars" zu profitieren, oder aber, seinen Fans Woche für Woche im Fernsehen Nachschub zu liefern) aufgrund sinkender Quoten in Verbindung mit für damalige TV-Verhältnisse recht hohen Produktionskosten nach der ersten Staffel abgesetzt wurde, wollte sich Glen A. Larson nicht so schnell geschlagen geben. Nachdem "Kampfstern Galactica" eine gänzlich originelle Produktion war, wendete er sich nun auf der Suche nach einem inoffiziellen Nachfolger einer bereits etablierten Marke zu. Die Comicfigur Buck Rogers wurde von Philip Francis Nowlan erschaffen, und feierte 1928 in einer Ausgabe der Zeitschrift "Amazing Stories" seinen ersten Auftritt. Es folgten Hörspiele im Radio, Serials für Kino-Matineen, sowie eine Fernsehserie in den 50ern, die jedoch heutzutage als verschollen gilt. In eben dieser (damals) doch eher obskuren Marke sah Glen A. Larson die Chance, seinen Traum von einer wöchentlichen TV-Serie Marke "Star Wars" doch noch (bzw. wieder) zu verwirklichen.

Auch in einer weiteren Hinsicht gleicht "Buck Rogers" dem geistigen Vorgänger "Kampfstern Galactica": Denn auch hier wurde der Pilotfilm in einigen Märkten noch vor der TV-Ausstrahlung in den Kinos gezeigt. Ich habe besagte Kinofilm-Variante vor etwas mehr als sieben Jahren im Zuge eines meiner Advents-SPECiALs behandelt, wo ich an ihm als zwar nicht uncharmanten, aber doch wenig berauschendem "Star Wars"-Verschnitt kein übermäßig gutes Haar ließ. Jedoch: Bei "Zurück zu den Sternen – Teil 1" gilt das gleiche, was ich zur bei der Besprechung des Pilotfilms von "Kampfstern Galactica" zu Protokoll gegeben habe: An eine TV-Serie sind in vielerlei – insbesondere aber produktionstechnischer (sprich: Effekte, Sets, Kostüme, Inszenierung usw.) – Hinsicht andere (geringere) Ansprüche zu stellen, als an einen Kinofilm, der in der gleichen Arena mit "Star Wars" spielen und eben damit (und dort) konkurrieren will, und sich dementsprechend eben auch den Vergleich mit eben diesem gefallen lassen muss. Insofern fällt auch hier mein Urteil zum ersten Teil des Pilotfilms wohlwollender aus (wenn der Unterschied auch bei weitem nicht so eklatant ist, wie bei "Kampfstern Galactica", wo auf das Prädikat "gut" für den Kinofilm eine euphorische Besprechung der Miniserie folgte). Denn was im Kinofilm im Vergleich zum großen Vorbild doch ziemlich abfiel, macht im Vergleich zur damaligen TV-Unterhaltung – zumindest teilweise – eine durchaus gute Figur. Dies gilt insbesondere für die wieder sehr coolen Modelle, sowie die Sets. Die Kostüme sind zumindest farblich, mit der Dominanz der Farbe weiß innerhalb der Erdstreitkräfte, auch nicht uninteressant, aber die Hilfe sind doch etwas unfreiwillig komisch. Insgesamt bewegt man sich aber größtenteils durchaus in der Tradition des indirekten Vorgängers "Kampfstern Galactica", und liefert in diesen Bereichen solide bis gute Arbeit ab.

Episodenbild (c) Universal Besetzungstechnisch stechen in erster Linie Gil Gerard und Erin Gray hervor. Ersterer überzeugt in erster Linie mit seinem unbestreitbaren Charme, mit dem er Buck Rogers zum Leben erweckt. Ich finde es sehr schade, dass ihm der ganz große Durchbruch verwehrt bleiben sollte. Zumal er nicht nur mit Witz und Charme, sondern durchaus auch in den – wenigen – ernsteren Momenten überzeugen kann, wie z.B., wenn er auf das Grab seiner Eltern stößt. Erin Gray wiederum ist als Kommandantin der Erdstreitkräfte, Colonel Wilma Deering, einfach nur bezaubernd, hat jedoch zugleich auch die für die Rolle nötige autoritäre Ausstrahlung. Tim O'Connor als Dr. Huer, Pamela Hensley als Prinzessin Ardala und Henry Silva als Kane sind zwar ebenfalls soweit ganz gut, aber Gerard und Gray sind definitiv die bestimmenden, dominierenden Akteure der Pilotfolge (und letztendlich auch der gesamten Serie). Aber auch das Konzept – wenn dieses auch natürlich noch auf den Comic-Ursprung zurückgeht – hatte es mir angetan. Mit dem in die Zukunft geschleuderten Buck Rogers findet man als Zuschauer die ideale Identifikationsfigur, um eben diese zusammen mit dem Charakter zu erkunden.

Besagte Zukunftsvision erweist sich dabei teilweise als durchaus düster. So ist die Erde abseits der wenigen modernen Städte, die quasi als Zuflucht dienen, eine radioaktiv verseuchte Wüste, in der degenerierte Mutanten ihr Unwesen treiben. Schuld ist ein atomarer Holocaust, der wohl relativ kurz nach Buck Rogers Abflug im Jahr 1987 stattgefunden haben dürfte (genau erfahren wir es nicht). Hier bringt Glen A. Larson, analog zu "Planet der Affen", eine ernste Warnung vor den verheerenden Auswirkungen eines möglichen Atomkriegs an. Allerdings: Dass Buck Rogers auf dem Friedhof dann just auf den Grabstein seiner Eltern stößt, wirkt etwas gar konstruiert, und nicht gerade glaubwürdig. Vor allem aber spießen sich diese düster-ernsten Elemente mit dem insgesamt doch recht trashigen Ton der restlichen Serie. Dieser zeigt sich nicht zuletzt an Twiki, der mit seiner Statur, dem niedlichen Aussehen und dem biddibiddibiddi-Gebrabbel in erster Linie an eine kindlich-junge Zielgruppe gerichtet ist, erwachsen(er)en Gemüter aber wohl doch eher ein genervtes Augenrollen entlocken dürfte. Auch die Idee, dass die fortschrittliche künstliche Intelligenz (die übrigens angesichts der Anwendung einer Todesstrafe so fortschrittlich und/oder moralisch erhaben nun wahrlich nicht wirkt; aber in den USA gehört diese unmenschliche Praxis ja leider in einigen Bundesstaaten nach wie vor zur Normalität) in Gebilden, die an Uhren erinnern, stecken, und von eben diesen Robotern wie Twiki herumgetragen werden, ist es nicht wirklich zuträglich, dass man sie als erwachsener Mensch ernst nehmen kann. Von ihrem nicht wirklich nachvollziehbaren Urteil gegenüber Buck Rogers ganz zu schweigen; weil Beweise für seine Schuld gab's ja nun wirklich nicht. Und generell spießen sich die ernsteren Elemente, wie das Todesurteil (welches die gewünschte spannungssteigernde Wirkung ohnehin nie erreicht) oder der kurze Ausflug in die dystopische Welt außerhalb der sicheren Zone mit den trashigeren Elementen, und dem dominierenden – teils freiwillig, teils unfreiwillig – komischen Grundton. Zuletzt aber noch ein Lob bzw. ein Geständnis: Das kitschige Titellied "Suspension", gesungen von Kipp Lennon (hier in den Abspann verbannt), hatte es mir irgendwie schon immer angetan. "Far beyond the world I've known, far beyond my time. What am I, who am I, what will I be? Where am I going and what will I seeeeeeeee!" Herrlich!

Fazit: Episodenbild (c) Universal Beim Pilotfilm zu "Buck Rogers" ist es ein bisschen so wie "Kampfstern Galactica". In beiden Fällen kamen die ja ursprünglich ins Kino, wo sie sich dementsprechend mit "Krieg der Sterne" messen mussten – und dabei unweigerlich den Kürzeren zogen. Setzt man sie jedoch "nur" in Bezug der damaligen TV-Unterhaltung, kann auch "Zurück zu den Sternen – Teil 1" gleich mal besser abschneiden. Zu gefallen wissen in erster Linie die netten Modelle und Effektaufnahmen, der herrlich kitschige Titelsong, sowie das zentrale Duo Gil Gerard und Erin Gray, die ihre Rollen mit ihrem Charme deutlich aufwerten. Inhaltlich ist "Zurück zu den Sternen – Teil 1" aber größtenteils nicht wirklich etwas Besonderes. Und vor allem tonal ist das Ganze ein ziemliches Durcheinander, und scheint sich nicht so recht zwischen kinder- und erwachsenen-gerechten Unterhaltung entscheiden zu können. All dies führt dazu, dass sich der erste Teil des "Buck Rogers"-Pilotfilms mit dem dreiteiligen Auftakt zur vorangegangenen Produktion "Kampfstern Galactica" – trotz thematischer und produktionstechnischer Parallelen – nicht wirklich messen kann, und Glen A. Larsons zweiter Versuch, eine "Star Wars"-Variante im Fernsehen zu etablieren, bereits zum Auftakt qualitativ eher an den enttäuschenden Ableger "Galactica 1980" erinnert.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)







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