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Castle Rock - 2x03: Ewige Bande Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Hulu

Originaltitel: Ties That Bind
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23. Oktober 2019 (Hulu)
Erstausstrahlung D: 13. Februar 2020 (StarzPlay)
Drehbuch: Scott Brown & Obehi Janice
Regie: Anne Sewitsky
Besetzung: Lizzy Caplan als Annie Wilkes, Paul Sparks als John 'Ace' Merrill, Barkhad Abdi als Abdi Howlwadaag, Yusra Warsama als Dr. Nadia Howlwadaag, Elsie Fisher als Joy Wilkes, Matthew Alan als Chris Merrill, Tim Robbins als Reginald 'Pop' Merrill, Alison Wright als Valerie Blount, Greg Grunberg als Boucher, John Hoogenakker als Carl Wilkes, Skylan Brooks als Timothy, Abby Corrigan als Chance, Tenea Intriago als Vera, Faysal Ahmed als Hassan, Isayas Theodros als Jamal u.a.

Kurzinhalt: Nachdem sie glaubte, den von ihr ermordeten John "Ace" Merrill gesehen zu haben, ist Annie davon überzeugt, dass ihr Dr. Howlwadaag einen falschen Medikamentencocktail verschrieben hat – und hört auf, ihre Tabletten zu nehmen. Daraufhin verschlechtert sich ihr psychischer Zustand zusehends. Als Joy dies erkennt, hält sie sich an das für solche Fälle ausgearbeitete Protokoll: Sie betäubt ihre Mutter, und fesselt sie ans Bett, um so dafür zu sorgen, dass sie ihre Medikamente wieder nimmt. Doch Annie, deren Verfolgungswahn immer schlimmer wird, und die glaubt, dass Joys Vater kurz davor ist, sie aufzuspüren, versucht mit allen Mitteln, sich zu befreien. Währenddessen stellt sich heraus, dass John Merrill in der Tat von den Toten zurückgekehrt ist – was nicht nur Pops, der während seines Verhörs von Abdi einen Schlaganfall erlitten hat, mit Überraschung zur Kenntnis nimmt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Hulu "Ewige Bande" ist wieder stärker auf das Wilkens-Mutter-Tochter-Gespann fokussiert, und konnte mir deshalb wieder um einiges besser gefallen, als die Episode davor. Bereits der Einstieg war großartig inszeniert – die Kamera, der Ton mit den Schreibmaschinenanschlägen, und so weiter – und sorgt dafür, dass der Zuschauer Annies Panikattacke (ausgelöst durch die Sichtung des zurückgekehrten John Merrill) quasi am eigenen Leib nachspüren kann. Das war schon sehr gut gemacht. Danach gibt es für uns, und insbesondere Joy, ein bisschen Zeit zum Durchatmen, als diese mit ihren neuen Freunden einen Bootsausflug übernimmt. Man merkt deutlich, wie Joy bislang von ihrer Mutter unterdrückt wurde, und es nun genießt, ein bisschen Freiheit zu schnuppern. Schließlich kommt es fast zu einem Kuss zwischen ihr und Chance – und angesichts der doch sehr konservativen Wertvorstellungen von Annie will man sich eigentlich gar nicht vorstellen, was passieren wird, sollte sie von den zunehmend zart-romantischen Gefühlen die zwischen ihnen zu sprießen beginnen, erfährt.

Annie selbst ist jedenfalls nach der Rückkehr von Ace völlig durch den Wind. Davon überzeugt, dass Nadia ihr die falschen Tabletten gegeben hat, setzt sie diese ab – was ihren Zustand nur noch verschlimmert. Dies bringt uns dann schließlich zu den stärksten Szenen der Folge, als Joy keine andere Wahl hat, als ihre Mutter zu betäuben und ans Bett zu fesseln. Die nachfolgenden Szenen haben nicht einfach nur deshalb einen Reiz, da die ans Bett gefesselte Annie das Schicksal ihres späteren Opfers Paul Sheldon widerspiegelt, sondern sind auch für sich genommen wirklich stark. Insbesondere jener Moment, wo Annie das Glas zerbricht und sich die Scherbe in den Mund steckt, um die Schnur aufzuschneiden, sticht hervor. Das war echt brutal. Allerdings: Der andere Handlungsstrang rund um den zurückgekehrten Ace hat mich leider längst nicht so überzeugt. Ich kann zwar die Ironie anerkennen, dass Annie aufhört, ihre Tabletten zu nehmen (und damit ihren Zustand nur verschlimmert) nur weil sie glaubt, zu halluzinieren – eben weil sie Ace gesehen hat, der nur halt eben tatsächlich zurückgekehrt ist. Dennoch finde ich die Idee rund um seine Auferstehung von den Toten doch eher doof. Nicht – um die Brücke zu einer anderen King-Verfilmung zu schlagen – "Brady kontrolliert Leute aus dem Koma heraus"-doof (*hust*"Mr. Mercedes"*hust*), aber nichtsdestoweniger doof. Klar wird es dafür irgendeine Erklärung geben, aber das ist schon der nächste Punkt: Ich bin auf diese in keinster Weise gespannt. Falls es also darum ging, hier ein ähnlich mitreißendes Mystery-Element zu kreieren, wie die ganzen offenen Fragen, die zu Beginn der ersten Staffel aufgeworfen wurden, so ist "Castle Rock" damit zumindest in meinem Fall gescheitert.

Fazit: Episodenbild (c) Hulu Alles rund um Annie – und Joy – fand ich wieder einmal klasse. Angefangen bei Annies sich rasch verschlechterndem psychischen Zustand, über Joys Ausflug mit ihren neuen Freunden, bis hin zur Szene mit der ans Bett gefesselten Annie, die "Misery" widerspiegelte. Vor allem das mit der Glasscherbe wird mir dabei wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Und generell fand ich die gemeinsamen Momente zwischen Mutter und Tochter hier wieder einmal sehr stark, was nicht zuletzt auch dem Schauspiel von Lizzy Caplan und Elsie Fisher zu verdanken ist. Jedoch: Alles rund um Ace Merrill fiel für mich doch eher ab. Die Wendung, dass er tatsächlich von den Toten zurückgekehrt ist, fand ich nämlich doch eher doof. Mich interessiert offen gestanden auch nicht wirklich, wie genau es dazu kam. Damit setzt sich auch bei der dritten Folge der Eindruck fort, dass die Serie in der zweiten Staffel in erster Linie beim Handlungsstrang rund um Annie Wilkens brilliert – während alles rund um New Jerusalem doch eher abfällt, und somit den Gesamteindruck nach unten drückt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Hulu)








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