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Star Trek - TNG: Wahnsinn Drucken E-Mail
Außerirdische Parasiten breiten sich aus Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 28 März 2021
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Wahnsinn"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Possession"
Bewertung:
Autorinnen: J.M. Dillard & Kathleen O'Malley
Übersetzung: Uwe Anton
Umfang: 312 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Mai 1996 (E) bzw. 1999 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11707-8
Kaufen: Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vor achtzig Jahren hat der Vulkanier Skel beim Ausbruch außerirdischer Parasiten auf Vulcan, die bei den Infizierten wahnhafte, gewalttätige Anfälle auslösten, seine Mutter verloren, als diese von seinem Vater ermordet wurde. Seitdem er erwachsen ist, hat er sich dem Studium der Wesen, die aus dem hydrillianischen Sektor stammen, verschrieben. Als er nun der Enterprise-D einen Besuch abstattet, kommt es zu einem neuerlichen Ausbruch des Wahnsinns. Nun war er auf dem Weg zur Enterprise-D, um an einer wissenschaftlichen Messe teilzunehmen, als er von Ferengi entführt wird. Zwar gelingt es dem Schiff unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard, ihn zu befreien, doch der Schaden war zu diesem Zeitpunkt bereits angerichtet: Denn die Parasiten schafften es, aus jenen Artefakten, in denen sie gefangen waren, zu entkommen – woraufhin sich der Wahnsinn nun an Bord der Enterprise ausbreitet…

Review (kann Spoiler enthalten): Ich habe erst bei der Vorbereitung meines Reviews mitbekommen, dass "Wahnsinn" eigentlich die Fortsetzung eines TOS-Romans ist, sonst hätte ich den wohl davor gelesen. Zugleich muss ich aber sagen, jetzt nicht den Eindruck gehabt zu haben, dass mir wichtige Informationen gefehlt hätten. Im Gegenteil, wirkte der Roman doch derart eigenständig und unabhängig, dass ich wäre ich nicht zufällig auf diesen Hinweis gestolpert, nie auf die Idee gekommen wäre, dass hier ein anderer Roman fortgesetzt wird. Geschrieben wurde "Wahnsinn", so wie der Vorgänger "Dämonen", von J.M. Dillard (wobei sie sich bei "Wahnsinn" Unterstützung ihrer Kollegin Kathleen O'Malley holte), die mir bislang in erster Linie mit ihren Adaptionen der "Star Trek"-Filme von "Am Rande des Universums" bis "Nemesis" bekannt war – und auch wenn deren Qualität natürlich unweigerlich immer etwas vom Drehbuch abhing, war ich von ihrem betreffenden Werk durchaus angetan. "Wahnsinn" war nun der erste originäre Roman von ihr, der mir untergekommen ist – und ich muss leider sagen: Jene Bücher, wo sie von einem Drehbuch wegarbeiten konnten, sagten wir überwiegend mehr zu. Wobei es "Wahnsinn" natürlich nicht unbedingt hilft, dass ich nicht gerade der größte Fan von solchen Geschichten bin, in denen die Crew von anderen Lebewesen besessen ist bzw. kontrolliert/beeinflusst wird. Doch es ist nicht nur das, ich fand auch, dass die beiden Autorinnen aus dieser Idee im vorliegenden Fall nicht wirklich etwas herausholen; oder, genauer gesagt, dass sich die Schranken des Konzepts allzu früh offenbaren. Weil natürlich sind wir hier auf der Enterprise, und können sich die somit in ihrem Wahn nicht alle gegenseitig umbringen.

Dies bedeutet aber halt zugleich auch, dass sich letztendlich hier nicht wirklich viel tut. Ein Besatzungsmitglied nach dem anderen fällt dem "Wahnsinn" zum Opfer, aber weder nutzt man diesen, um (abseits von Picards Angst vor den Borg, und das war jetzt nicht unbedingt die sensationellste Enthüllung) einen Blick ins Innenleben der Figuren zu werfen, und so ihre tiefsten Ängste ans Tageslicht zu befördern, noch stellen die besessenen Crewmitglieder – abseits eines Mordfalls – sonderlich schreckliche Dinge an. Da der Ausgang von vornherein vorgegeben ist, hält sich auch die Spannung in Grenzen. Und auch die kleineren Kontinuitätsfehler, die sich hier eingeschlichen haben, helfen nicht (so kann Deanna die Ferengi empathisch sondieren, was lt. Der Serie nicht möglich sein sollte; zudem haben Dillard & O'Malley wohl die Folge "Das fremde Gedächtnis" verpasst; anders ist nicht zu erklären, dass einer der Wissenschaftler, die an der Messe teilnehmen, meint, dass er nach einer Möglichkeit forscht, das Bewusstsein einer Person auf einen Androiden-Körper zu übertragen). Und der Satz "Logik versagte angesichts des Unmöglichen, aber nicht die Liebe" war dann selbst mir zu kitschig. Trotz all dieser Kritik ist "Wahnsinn" aber kein abgrundtief schlechter Roman. Vor allem das erste Drittel vermag durchaus noch zu unterhalten, die Figuren sind gut getroffen, und auch wenn es der Roman nicht wirklich schaffen wollte, mich so richtig zu packen, so ist er doch flüssig genug geschrieben, und flott genug erzählt, um keine große Langeweile aufkommen zu lassen. Aber er ist halt einer dieser Romane, die in der Masse an "Star Trek"-Büchern untergehen, ohne auch nur irgendwie hervorzustechen – und mir dementsprechend wohl nicht allzu lange in Erinnerung bleiben wird.

Fazit: "Wahnsinn" beginnt grundsätzlich ganz interessant, wenn dann aber mal die eigentliche Story rund um die Parasiten loslegt, zeigt sich leider bald, dass diese zu dünn ist, um einen kompletten Roman zu füllen (als TV-Episode hätte man sich da wohl leichter getan). Die Infektion breitet sich recht langsam aus, und obwohl immer mehr Besatzungsmitglieder übernommen werden, will sich keine Spannung aufbauen. Die Übernahme verläuft zudem auch zu unspektakulär. Und vor allem im letzten Drittel verläuft das Ganze dann doch leider ziemlich im Sand. Nun gebe ich unumwunden zu: Ich bin generell nicht der größte Fan von solchen Geschichten, wo die Besatzungsmitglieder von fremden Mächten übernommen werden; das hilft "Wahnsinn" zugegebenermaßen in meinem Fall auch nicht. Insgesamt konnte ich mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autorinnen letztendlich mit dem Grundkonzept nicht wirklich viel anzufangen wussten. Immerhin, die Figuren sind gut getroffen, und der Roman flott genug erzählt, um keine große Langeweile aufkommen zu lassen. Wirklich packen konnte mich "Wahnsinn" aber leider nicht.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel






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