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Star Trek - TOS: Uhuras Lied Drucken E-Mail
Die Enterprise-Crew versucht, ein Volk zu retten Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 15 März 2021
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek: Uhuras Lied"
Originaltitel: "Star Trek: Uhura's Song"
Bewertung:
Autorin: Janet Kagan
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 507 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: 1989 (D), Januar 1985 (E)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11461-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Unter den katzenartigen Eeiauoanern ist eine tödliche Seuche ausgebrochen. Dr. McCoy führt die Bemühungen der Föderation an, die Erkrankten zu behandeln, doch ein Heilmittel scheint in weiter Ferne zu liegen. Als die Krankheit dann beginnt, auch auf andere Spezies überzugreifen, und sich auch Menschen damit anstecken, ist die Suche nach einem Heilmittel dringlicher als je zuvor. Die Eeiauoaner stammen ursprünglich von einem anderen Planeten, und wurden vor Generationen von diesem verbannt. McCoy hegt nun die Hoffnung, dass auf ihrer Heimatwelt ein Heilmittel gegen die Seuche gefunden wurde. Dafür müsste man allerdings wissen, wo diese liegt. Uhura glaubt dann schließlich, dass sich in einem Lied ihrer eeiauoanischen Freundin der entscheidende Hinweis auf den Standort des Planeten befinden könnte. Zusammen mit Spock gelingt es ihr dann, einen aussichtsreichen Kandidaten zu eruieren – und tatsächlich wird dieser ebenfalls von katzenähnlichen Wesen bewohnt. Captain Kirk führt daraufhin ein aus Spock, Uhura sowie McCoys Vertretung Dr. Evan Wilson, bestehendes Landeteam an, und stellt Kontakt zu den Sivaoanern her. Doch diese lehnen jedwede Diskussion über ihre entfernten Verwandten ab…

Review: Die Beurteilung von "Uhuras Lied" ist gar nicht mal so leicht. Denn: Es gibt einige gute Ansätze und gelungene Elemente – zugleich leidet der Roman aber auch an einigen nennenswerten Schwächen. Positiv stach unter anderem der Einstieg ins Auge. Die Ausgangssituation sorgt für einiges an Spannung – und das nicht nur deshalb, weil wir uns selbst gerade mitten in einer Pandemie befinden (an einer Stelle heißt es im Roman "Impfen. Schon seit langer Zeit habe ich kein schöner klingendes Wort gehört" und ich dachte nur: Ja, genau das!) Alles rund um die erkrankten Eeiaouaner, McCoys unermüdliche Versuche, ihnen zu helfen, sowie die Idee rund um das Lied, in dem sich wertvolle Informationen zum Standort ihrer Heimatwelt befinden sollen, fand ich höchst interessant. Auf diesen ersten Seiten gelang es "Uhuras Lied" noch glänzend, mich zu unterhalten; nicht zuletzt, als die Figuren sehr gut getroffen sind. Insofern fühlte ich mich hier rasch in einem weiteren TOS-Abenteuer. Lobenswert ist zweifellos auch Janet Kagans Versuch, mit Uhura einer Figur, die innerhalb der Serie teilweise doch ein bisschen zu kurz gekommen ist, eine größere und wichtigere Rolle im Geschehen spielen zu lassen. Der letzte wesentliche Pluspunkt ist dann die detailliert ausgearbeitete Kultur der Sivaoaner, die wir hier in weiterer Folge kennenlernen. Da waren schon ein paar spannende Ideen darunter. Jedoch: In weiterer Folge verlor "Uhuras Lied" leider doch etwas an Reiz. Hauptverantwortlich dafür ist in meinen Augen, dass er dann doch entschieden zu lang geraten ist. So faszinierend ist die Gesellschaft der Sivaoaner auch gefunden haben mag, aber sich in dieser Ausführlichkeit damit auseinanderzusetzen, war dann doch etwas zu viel des Guten. Zumal leider angesichts des langen Aufenthalts unter ihnen, wo es einfach nur darum geht, sich gegenseitig kennenzulernen, jegliches Gefühl für Dringlichkeit flöten geht. Hier hätte man einfach deutlich kürzen sollen, weil so schleicht sich leider sehr rasch Langeweile ein, und hat man als Leser den Eindruck, dass nichts weitergeht. Mit dem Beginn der Reise wird dies zwar etwas besser, nicht zuletzt, als sich dann endlich wieder etwas tut. Zudem hat dieser Teil des Romans einen netten Abenteuer-Charakter. Aber selbst in der zweiten Hälfte hätten sich – insbesondere beim aus meiner Sicht viel zu langen Epilog –noch an einigen Stellen Kürzungen angeboten.

Es hilft auch nicht, dass manches doch ein bisschen konstruiert wirkt. So plagen sich Kirk & Co. lange Zeit mit dem Dilemma, dass die Sivaoaner nicht über die Eeiauoaner sprechen wollen, und man denkt sich ständig nur: Ja und? Wieso ist das ein Problem? Es ist doch letztendlich völlig egal, wer an dieser Seuche erkrankt ist. Schildert einfach die Symptome, und fragt, ob den Sivaoanern ein Heilmittel dafür bekannt ist. Aber auch, dass das Wissen über die Eeiauoaner nicht etwa ein allgemeines Tabu ist, sondern man nur deshalb mit dem Landetrupp nicht darüber reden will, weil man sie für Kinder hält, fand ich erzwungen. Weitaus schwerer als dies wiegt aber, dass die Autorin trotz ihrer guten Absichten letztendlich ihrem eigenen Anspruch, Uhura stärker ins Rampenlicht zu rücken, nicht gerecht wird. Denn statt dieser steht hier vielmehr zunehmend die von Kagan neu geschaffene Gastfigur der Dr. Evan Wilson im Mittelpunkt. Bei dieser handelt es sich um eine klassische Mary Sue, oder in diesem Fall genauer gesagt eine "Mother Sue", da die Autorin damit quasi ihre eigene Mutter in einem "Star Trek"-Roman verewigte. Was natürlich grundsätzlich eine nette Geste ist – aber doch bitte nicht in diesem Ausmaß. Wilson nimmt hier zu viel Raum und zu viel Gewicht ein. Zumal das Ganze dann in ein höchst überflüssiges Mysterium rund um die Figur mündet, das mich einfach überhaupt nicht ansprechen wollte. Insofern kann ich die Tatsache, dass die Frage was es mit ihr auf sich hatte nie beantwortet wurde, nicht einmal wirklich als Kritikpunkt anführen; weil es mich einfach nicht interessiert. Letztendlich sehe ich jedenfalls in dieser Konzentration auf eine Gastfigur, neben der zu hohen Seitenzahl, die größte Schwäche von "Uhuras Lied". Hätte sich die Autorin diesen Charakter gespart, oder sie zumindest nur in wesentlich geringeren Umfang eingebunden und die Mehrheit ihrer Szenen Uhura gegeben, dann hätte sie auch ihr Ziel erreicht, diese stärker ins Rampenlicht zu rücken. So hingegen lässt sie Uhura leider ebenfalls überwiegend links liegen – was gerade auch angesichts des Titels doch etwas irritiert.

Fazit: "Uhuras Lied" beginnt durchaus vielversprechend, und bietet definitiv ein paar gute Ansätze. So ist nicht nur die Ausgangssituation interessant (und das nicht nur unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Pandemie), mir gefiel auch die Idee rund um das titelspendende Lied, aus dem es Uhura und Spock gelingt, den Heimatplaneten der Eeiauoaner ausfindig zu machen. Die Kultur der Sivaoaner wiederum war sehr gut durchdacht, und stellenweise wirklich faszinierend. Leider aber hält sich Janet Kagan entschieden zu lang mit diesen auf, wodurch im Kampf gegen die Pandemie jegliche Dringlichkeit verloren geht. Schade auch, dass Uhura in weiterer Folge zugunsten der Gastfigur Dr. Wilson – wo die Autorin ihrer eigenen Mutter quasi ein Denkmal setzte – in den Hintergrund gedrängt wird. Die ist nicht nur ein klassischer "Mary Sue"-Fall, ich fand die Figur (sowie das Mysterium rund um sie) generell nicht so interessant, wie von Kagan wohl gedacht/gehofft. Vor allem aber ist der Roman insgesamt zu lang, weshalb sich teilweise doch ordentlich Langeweile einschleicht. Vor allem den Erstkontakt-Teil (bis die Crew auf ihre Wanderung aufbricht) sowie dann den Epilog hätte man deutlich kürzen sollen, damit die Handlung schneller vorankommt. Und so kann "Uhuras Lied" letztendlich, trotz einiger interessanter Aspekte, sein volles Potential nicht ausschöpfen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel






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