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Castle Rock - 1x02: Habeas Corpus Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Hulu

Originaltitel: Habeas Corpus
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. Juli 2018 (Hulu)
Erstausstrahlung D: 01. Februar 2019 (StarzPlay)
Drehbuch: Sam Shaw & Dustin Thomason
Regie: Michael Uppendahl
Besetzung: André Holland als Henry Deaver, Melanie Lynskey als Molly Strand, Bill Skarsgård als The Kid, Jane Levy als Jackie Torrance, Sissy Spacek als Ruth Deaver, Scott Glenn als Alan Pangborn, Allison Tolman als Molly's Sister, Noel Fisher als Dennis Zalewski, Frances Conroy als Martha Lacy, Ann Cusack als Warden Porter, Adam Rothenberg als Reverend Matthew Deaver, Chris Coy als Boyd, Josh Cooke als Reeves, Aaron Staton als Pastor, Caleel Harris als Young Henry Deaver, Brionne Davis als Garrett Coyne, Cassady McClincy als Young Molly Strand, Audrey Moore als Mrs. Strand, Terry O'Quinn als Dale Lacy u.a.

Kurzinhalt: Henry Deaver möchte sich des Falles des in einem Käfig gefundenen jungen Mannes annehmen, wird jedoch von der neuen Gefängnisdirektorin Porter abgeblockt. Diese behauptet nämlich kurzerhand, einen solchen Jungen würde es gar nicht geben, und er fragt ihn, wo er seine Informationen herhat. Henry versucht daraufhin auf einem anderen Weg, Zugang zum namenlosen Mann zu erhalten. Hilfe erhält er dabei von Jackie Torrance, die Teil einer Gebetsgruppe ist, die das Gefängnis regelmäßig besucht. Zudem will er mehr über den früheren Gefängnisdirektor Dale Lacy, der an seinem letzten Arbeitstag Selbstmord begangen hat, und der im Verdacht steht, den jungen Mann in den Käfig gesperrt zu haben, herausfinden – wird jedoch von seiner Witwe schon bald des Hauses verwiesen. Der Freund seiner Mutter, der frühere Sheriff Alan Pangborn, nimmt im Hinblick auf Lacy eigene Ermittlungen auf. Er findet einen Brief, der andeutet, dass Lacy den Jungen für den Teufels hielt – und ihn deshalb in den Käfig gesperrt hat. Und im Gefängnis gibt es einen Todesfall zu beklagen, als just der Zellengenosse des Jungen, kurz nachdem man die beiden zusammengesteckt hat, an Krebs verstirbt…


Review: Episodenbild (c) Hulu "Habeas Corpus" hat mich nicht mehr ganz so gepackt wie der Serienauftakt, bot aber durchaus wieder ein paar interessante Offenbarungen und/oder Entwicklungen. So erfahren wir hier nun etwas mehr über Dale Lacys Beweggründe. Offenbar meinte er vor rund drei Jahrzehnten, die Stimme Gottes zu hören, die ihm auftrug, den Jungen in einen Käfig zu sperren, da es sich bei ihm um den Teufel höchstpersönlich handeln würde. Und ich muss sagen, die Frage rund um den Jungen funktioniert für mich bislang ausgesprochen gut. Zumindest ich bin mir als Zuschauer nämlich echt nicht sicher, was ich von ihm halten soll. Ist er wirklich so unschuldig, wie es ursprünglich den Eindruck machte, als man ihn wie ein Häufchen Elend im Käfig fand? Oder ist er tatsächlich das personifizierte Böse? Für letzteres spräche die Vision des Massakers, die er dem Wärter scheinbar eingegeben hat, sowie der plötzliche Krebstod seines unfreundlichen Zellengenossen. So gesehen beginnt man sich als Zuschauer unweigerlich zu fragen, ob an Lacys Verdacht nicht doch etwas dran sein könnte.

Recht interessant fand ich auch alles rund um Molly, über die wir hier nun etwas mehr erfahren – angefangen bei ihrem Treffen mit ihrer Schwester (offenbar ist Molly eine Art Empathin, welche die Gefühle der Menschen um sie herum wahrnehmen kann?), bis hin zum Flashback zu Henrys Verschwinden damals. Davon abgesehen fand ich jetzt allerdings nicht unbedingt, dass sich in "Habeas Corpus" viel tat, bzw. wir sonderlich viel Neues erfahren hätten. Ein etwas gar großer Zufall war für mich auch, dass sich Henry und der Junge am Ende im Gefängnis quasi über den Weg laufen, bzw. Henry dieses just in jenem Augenblick verlässt, als der junge Mann ins "Freigehege" gebracht wird. Was jedoch auch weiterhin besticht, sind Inszenierung und Besetzung – der sich hier nun u.a. noch Frances Conroy (die zuletzt in "Joker" als Arthur Flecks Mutter zu sehen war), Allison Tolman (aus der "Fargo"-Serie) und Jane Levy (aus dem "Evil Dead"-Remake) anschließen. Letztere schlüpft dabei in die Rolle von Jackie Torrance, eine eindeutige Anspielung an "Shining" (auch wenn mir noch nicht klar ist, in welcher Beziehung sie familientechnisch zu Jack & Co. stehen soll). Und generell waren die King-Referenzen ganz nett, wobei ich mir sicher bin, dass die großen Experten seines Werks hier sicher noch um einiges mehr entdecken werden, als ich (denn auch wenn ich einige Romane und Filme kenne, würde ich mich dann doch eher als Laien einstufen). Insgesamt wirkte "Habeas Corpus" auf mich aber eher wie eine Zwischenfolge, wo man im Vergleich zum mysteriösen Auftakt doch wieder mindestens einen Gang zurückschaltete.

Fazit: Episodenbild (c) Hulu So sehr ich die schöne neue Serienwelt mit fortlaufenden Handlungen grundsätzlich auch schätze, liegt es in der Natur der Sache, dass wenn du eine durchgängige Geschichte über eine ganze Staffel (oder noch länger) erzählst, es unweigerlich auch solche Folgen geben wird, wo vergleichsweise wenig passiert – da einfach letztendlich alles auf dieses eine große Finale zusteuert (während du früher ein solches normalerweise in jeder Episode hattest). "Habeas Corpus" ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Wir gehen hier zwar in die Tiefe, die Geschichte selbst macht jedoch nur Babyschritte nach vorn. Nun waren einige dieser neuen Informationen durchaus interessant. Zudem sind wir ja hier erst bei Folge zwei, sprich, das ist alles noch frisch genug, um nicht zu langweilen. Zumal die Serie genug offene Fragen bietet (insbesondere im Hinblick auf den Jungen), um das Interesse des Zuschauers zu halten. Ich vermute aber stark: Wenn ich am Ende der Staffel auf diese zurückblicken werde, wird sich "Habeas Corpus" als eine der narrativ weniger essentiellen Folgen erweisen. Und das merkt man hier halt doch ein wenig an.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Hulu)








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