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The Expanse - 5x10: Nemesis Spiele Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Nemesis Games
Episodennummer: 5x10
Bewertung:
Weltweise Internet-VÖ: 03. Februar 2021 (Amazon Prime)
Drehbuch: Daniel Abraham, Ty Franck & Naren Shankar
Regie: Breck Eisner
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Bobbie Draper, Cara Gee als Camina Drummer, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Nadine Nicole als Clarissa Mao, Keon Alexander als Marco Inaros, Jasai Chase Owens als Filip, José Zúñiga als Bull, Sandrine Holt als Oksana, Tim DeKay als Admiral Sauveterre, Anna Hopkins als Monica Stuart, George Tchortov als Leveau, Olunike Adeliyi als Karal, Somkele Iyamah-Idhalama als Tycho Engineer, Jacob Mundell als Erich, Lara Jean Chorostecki als Lt. Babbage, Alex Hatz als Secretary Yilmaz, Amish Patel als Luna Party Goer, Andrea Davis als Tesfaye, Carlos Gonzalez-Vio als Cortazar, Christine Sahely als Dahane, Evan Annisette als SIT Room Officer, Hayley Pace als Pella Crew #1, Joyce Rivera als Secretary Cebotari, Ricardo Betancourt als UNN MP, Sam Kalilieh als Clarke, Samer Salem als Josep, Stephen Tracey als Bertold, Tommy Matejka als Diplomat, Vanessa Smythe als Michio, Wilex Ly als Serge u.a.


Kurzinhalt: Die Rocinante wird von mehreren Gürtler-Schiffen gleichzeitig in die Zange genommen. Camina Drummer ist bei diesem Angriff gezwungen, endgültig Stellung zu beziehen. Sie stellt sich gegen Marco Inaros, und hat die Mehrheit ihrer Crew auf ihrer Seite. Doch die Rache von Inaros lässt nicht lange auf sich warten – und manchem Mitglied ihrer Crew ist der Preis, den sie dafür zahlen mussten, bei weitem zu hoch. Alex und Bobbi sind indes mit der Screaming Firehawk nach wie vor auf dem Weg, um Naomi zu retten – nicht ahnend, dass die Chetzemoka explodieren wird, wenn sie einen bestimmten Radius unterschreiten. Ohne eine Möglichkeit, direkt mit ihnen Kontakt aufzunehmen, sieht Naomi letztendlich nur mehr eine Möglichkeit, um sich und ihre Freunde zu retten. Ein paar Tage später ist die Crew wieder vereint, und wird auf dem Mond von Chrisjen Avasarala empfangen. Diese ist gerade dabei, die Jagd auf Marco Inaros zu eröffnen, als dieser seinen Masterplan enthüllt…

Review: Episodenbild (c) SyFy An "Nemesis Spiele" gibt es leider einen eklatanten Kritikpunkt, der mir das ansonsten wirklich starke Staffelfinale doch ein bisschen verdorben hat: Nämlich die Art und Weise, wie sie den Tod von Alexx umgesetzt haben. Grundsätzlich war es ja geradezu meisterlich aufgebaut, wie bei einem Zaubertrick, wo dich der Magier mit irgendetwas ablenkt, und dich der Trick dann eiskalt erwischt. So eben auch hier, wo unser gesamter Fokus auf die wirklich sauspannende Szene mit der im All treibenden Naomi fällt. Zwar war ich mir ziemlich sicher, dass ihre Rettung gelingen würde – weil eine derart tragische Wendung, dass die jetzt mehrere Episoden lang zu ihr eilen, und es dann erst recht nicht schaffen, sie zu retten, hätte ich selbst "The Expanse" dann doch eher nicht zugetraut – aber so wie das inszeniert und gespielt war, war es dennoch ungemein mitreißend. Zumal ein gewisser Restzweifel trotz allem verblieben ist. Und so atmet man dann richtiggehend auf, als Bobbi sie in ihrem Raumanzug praktisch in letzter Sekunde erreicht. Doch gerade im höchsten Glücksgefühl folgt mit Alex Tod ein heftiger Schlag in die Magengrube.

Allein: Ich hab das in der Sekunde irgendwie völlig verpeilt. Im einen Moment sagt Alex noch "That was a hell of a ride", dann stottert er kurz, und als wir auf das Schiff schwenken, ist er bereits tot. Und auch, wenn uns dies auf dem Statusschirm angezeigt wird, und man wenn man genau hinsieht Bluttropfen aus seiner Nase fliegen sieht, wollte es mir im ersten Moment irgendwie nicht einleuchten. Einerseits war ich unsicher, ob es nicht doch noch gelingt, ihn zu retten. Vor allem aber fragte ich mich, was denn nun eigentlich genau passiert ist. Aber anstatt daran direkt anzuknüpfen, schwenkt man lieber mal zu anderen Handlungssträngen, und dann sind wir auch schon auf der Rocinante, wo Holden Naomi in der Krankenstation besucht – wo sie aber natürlich erstmal etwas anderes zu besprechen haben, als Alex' Schicksal. Und so dauerte es doch mehrere Minuten, bis ich endlich definitiv wusste, dass er tot ist, und auch, wie es dazu kam – nur war es dann für eine emotionale und/oder Schock-Reaktion wiederum zu spät. Ich weiß nicht. Es muss ja nicht immer ein theatralisch inszenierter Heldentod sein, aber das war mir irgendwie dann doch zu beiläufig. Man vergleiche das mal mit dem Tod von Ashford am Ende der letzten Staffel – und der war noch nicht einmal ein Hauptcharakter! Schwerer als die Umsetzung an sich wiegt aber, dass wir letztendlich bei keiner der Figuren dabei sind, als sie von seinem Tod erfährt. Nicht bei Naomi, für die er sein Leben gegeben hat. Nicht bei Bobbi, die mit ihm die Staffel verbracht hat. Nicht bei Holden. Und wohl am schlimmsten, auch nicht bei Amos – der mit ihm ja das engste Band hatte. Eben deshalb sind wir letztendlich auch als Zuschauer von einem Ereignis, dass eigentlich ungemein emotional hätte sein müssen, seltsam distanziert. Nun war all dies offenbar in dieser Form ursprünglich nicht geplant, sondern eine spontane Entscheidung, nachdem gegen Cas Anvar Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben wurden. Dennoch bin ich davon überzeugt: Auch ohne zusätzliche Szenen mit ihm rund um den Tod seiner Figur zu drehen, hätte man das besser umsetzen können. Schon allein, ein Double in den Sessel zu setzen und die Reaktionen von Naomi und Bobbi zu zeigen, und vor allem auch, live dabei zu sein, wie Holden und insbesondere Amos davon erfahren, hätte immens geholfen.

Episodenbild (c) SyFy Sieht man von diesem nicht unwesentlichen Manko ab, war "Nemesis Spiele" aber ein sehr gelungenes Staffelfinale, dass einerseits die Handlungsstränge der Season zu packenden und teils hochdramatischen Abschlüssen führte, und zugleich mit der Enthüllung von Marco Inaros Masterplan – fliegt er mit seiner Flotte doch durch die Ringe, um die dahintersteckenden Planeten zu kolonialisieren – den Grundstein für Season 6 legt. Es war zudem sehr schön, sie am Ende (fast) alle endlich wieder zusammen zu sehen. Mit dem Angriff auf die Rocinante gab es wieder einmal höchst spektakuläre Weltraumaction. Die Meuterei an Bord der Dewalt war ebenfalls durchaus packend umgesetzt (und mir gefiel vor allem, wie sich die Crew am Ende aufsplittet, und Drummer somit auch gleich mit den Folgen ihres Handelns – so sehr man mit ihr auch übereinstimmen mag – konfrontiert wird). Und wie gesagt, Naomis Rettung war geradezu meisterlich – und fast schon zum Zerreisen spannend – inszeniert. Vor allem aber hat man mit dem Transit der Barkeith, wo scheinbar etwas gehörig schiefgegangen ist (vielleicht, weil sie das Protomolekül an Bord hatten?), wieder einen Cliffhanger im Gepäck, der mich die nächste (und zugleich letzte) Staffel schon wieder sehnlichst erwarten lässt.

Fazit: "Nemesis Spiele" wurde für mich leider ein bisschen von der unglücklichen Art und Weise, wie man Alex' Tod umgesetzt hat, überschattet. So sehr ich die Entscheidung, den Darsteller aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe aus der Serie zu schreiben, auch nachvollziehen kann, hätte sich das mit etwas mehr Mühe wesentlich besser umsetzen lassen. Zumal das Problem weniger darin lag, wie abrupt sein Tod kam, sondern vielmehr, dass wir bei keiner Figur die unmittelbare Reaktion auf seinen Tod miterleben – was zwischen mir als Zuschauer und dem Geschehen auf dem TV-Schirm eine Distanz schuf, die jegliche emotionale Wirkung dieser Wendung im Keim erstickte. Das mag Cas Anvar gegenüber angesichts der Vorwürfe der sexuellen Belästigung durchaus angemessen sein – die Figur hätte sich jedoch Besseres verdient. Besonders schade ist dies eben insofern, als das Finale abseits dieses Kritikpunkts wirklich klasse war, angefangen beim coolen Raumkampf, über Naomis hochdramatische Rettung, bis hin zum packenden Finale, wo Marco Inaros mit seiner Flotte den Ring passiert. Insgesamt war ich zwar von der fünften Staffel doch ein wenig enttäuscht, nicht zuletzt, als sich rückblickend abseits des Angriffs auf die Erde irgendwie nicht wirklich viel getan hat. Zumal im Vergleich zur – vielgescholtenen – Season 4 überwiegend auch der "sense of wonder" fehlte. Angesichts der interessanten Ausgangssituation und der nun wieder vereinten Rocinante-Crew hoffe ich aber nun, dass man uns mit der sechsten Staffel ein famoses Finale der nach wie vor besten aktuellen Science Fiction-Serie bescheren wird!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Prime)








Kommentare (3)
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1. 27.02.2021 19:35
 
Ich fand die Episode etwas gehetzt. Mir waren das nach der Ruhe der letzten Episoden fast zu viele Handlungsstränge und zu viel Action. Natürlich waren die Raumschlachten toll und die ganze Inszenierung super. Aber man hätte das ganze Finale ruhig auf zwei Episoden aufteilen können.  
 
Was mich dann wirklich gestört hat war der Tod von Alex und auch der von Karal. Schlaganfall bei ihm und bei ihr Feuerlöscher auf den Kopp. Na ja, das wäre wohl auch etwas emotionaler und spektakulärer gegangen. 
 
Ich bin mir auch nicht sicher ob Nicht-Buchleser überhaupt verstanden haben, was man Ende mit den Marsianern passiert. Und warum das überhaupt passiert. Man hätte in der Staffel ruhig mal ansprechen können, das manchmal Schiffe beim Transit durch die Tore spurlos verschwinden.  
 
Aber ansonsten eine grandiose Episode. So kann es gerne in Staffel 6 weitergehen.
 
2. 28.02.2021 11:03
 
Mit dem gehetzt hast du nicht ganz unrecht; allerdings könnte ich mir vorstellen, dass der ursprünglich nicht geplante (und soweit ich weiß auch noch gar nicht gedrehte) Tod von Alex nachträglich Anpassungen erforderte. Weil ohne den wären einige Szenen aus dem Finale weggefallen. 
 
Ich bin kein Buchleser, hatte aber den Eindruck, dass da beim Transfer etwas völlig schief gelaufen ist, und hätte dies aufs Protomolekül geschoben. Sofern ich damit recht habe, würde ich somit behaupten, dass man auch in der Serie alle nötigen Informationen erhalten hat, um die korrekten Schlüsse zu ziehen. Falls ich damit wiederum völlig falsch liege, würde dies aber deinen Eindruck bestätigen ;)
 
3. 01.03.2021 23:57
 
Das Protomolekül ist nur indirekt verantwortlich. Aber ich will hier nicht groß spoilern. In Staffel 6 wird das Thema wahrscheinlich wieder aufgegriffen werden.
 

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