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Fringe - 3x17: Per Anhalter Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Stowaway
Episodennummer: 3x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. März 2011
Erstausstrahlung D: 12. September 2011
Drehbuch: Danielle Dispaltro
Regie: Charles Beeson
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Paula Malcomson als Dana Gray, Seth Gabel als Lincoln Lee, Patti Allan als Landlady, Nicholas Carella als Jim, Jason Poulsen als Brian, Dave Leach als Friend Two, David Leach als Friend Two, Catherine Lough Haggquist als Lucy, Branden Nadon als Friend One, Jean Paul Najm als Uniform, Kerry Sandomirsky als Nun, Howard Siegel als Conductor u.a.

Kurzinhalt: Walter hat William Bells Seelenmagneten gefunden und aktiviert, woraufhin dessen Bewusstsein von Olivias Körper Besitz ergriffen hat. Nun gilt es, einen neuen, geeigneten Körper für ihn zu finden. Während William und Walter ihr Wiedersehen nach so langer Zeit genießen, und Peter "seine" Olivia lieber früher als später zurückhätte, bekommt es das Fringe-Team auch mit einem neuen, mysteriösen Fall zu tun. So sieht man in Aufzeichnungen, wie eine Frau den Fall aus großer Höhe überlebt hat. Auch wenn ihr ein anderer Mann dabei quasi als Unterlage diente, hätte dies so eigentlich nicht möglich sein sollen. Es wird noch seltsamer, als sich der FBI-Agent Lincoln Lee bei ihnen meldet, und sie über die Vorgeschichte der Frau informiert: Denn eigentlich wurde Dana Gray zusammen mit ihrer gesamten Familie bei einem Überfall in ihrem eigenen Haus ermordet. Dann jedoch erwachte sie in der Leichenhalle plötzlich wieder zum Leben, und spazierte davon. Zuerst glaubt man, dass Dana eine Art Vampirin ist, welche die Lebensenergie von anderen Menschen aufsaugt. Dann jedoch stellt sich heraus, dass sie vielmehr nach einem Weg sucht, um zu sterben – und hofft, bei den von ihr aufgesuchten Selbstmordkandidaten quasi per Anhalter ins Jenseits überzuwechseln…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Ich hatte jetzt eine Woche Zeit, um mich mit der Wendung rund um den Seelenmagneten und die von William Bell besessene Olivia abzufinden – aber ich fürchte, viel geholfen hat es nicht. Selbst für eine Mystery-Serie, wo man sich ja von vornherein übernatürliche Elemente erwartet, übersteigt das dann doch meinen "willing suspension of disbelief". Insofern konnte ich mit dem Plot rund um Bell/Olivia hier wenig bis gar nichts anfangen – was insofern schade ist, als die gemeinsamen Szenen von "William" und Walter durchaus das Potential besessen hätten, für gute Unterhaltung zu sorgen. Klar war da teilweise etwas peinlicher Altherrenhumor darunter, letztendlich passt das aber zu den Figuren ganz gut; und gegen das Zusammenspiel von Noble und Torv (die das ja grundsätzlich gut spielt; sie kann ja nichts dafür, dass man ihr so einen Quatsch auf ihren Darstellerinnenleib geschrieben hat) gibt es auch nichts einzuwenden. Hilft halt nur nichts, wenn man sich, so wie ich, auf die Idee dahinter nicht einlassen kann. Weshalb ich auch sehr enttäuscht war, dass die Chose nicht, wie von mir erhofft (und von William zu Beginn in Aussicht gestellt), mit dem Ende der Folge vorüber war.

Der Haupthandlung rund um Dana Gray ergeht es zumindest ein bisschen besser. Dies liegt einerseits an der von mir überaus geschätzten Paula Malcolmson, die in dieser wichtigen Gastrolle zu sehen ist, und andererseits in dem von mir nicht minder geschätzten Konzepts der Unsterblichkeit als Fluch (einer der Hauptgründe, warum ich den ersten "Highlander"-Film nach wie vor in allen Ehren halte). Zumal man bis die genauen Hintergründe aufgeklärt wurden man bereits mit einigen weiteren, ebenfalls interessanten Gedanken wie einem Lebensenergie-Vampir ("Lifeforce" lässt grüßen!) gespielt hat. Die wären grundsätzlich ebenfalls nett gewesen, aber die Idee einer solchen, verzweifelten Frau, die bei diesem furchtbaren Überfall ihre Familie verloren hat, diesen jedoch aus einer perversen Ironie des Schicksals heraus überlebt hat, sprach mich durchaus an. Nicht glücklich war ich jedoch letztendlich mit dem Ausgang des Geschehens, wo man mir dann doch etwas zu sehr Selbstmord als probates Lösungsmittel zu propagieren schien. Abzüge gibt es auch dafür, dass die Frage, warum es dann am Ende doch noch funktioniert hat, unbeantwortet bleibt. Zwar lässt uns Bell am Ende an einer Spekulation seinerseits teilhaben, aber einerseits verwarf er die sogleich wieder, und andererseits fand ich die dort angebotene Erklärung, dass es ihr Schicksal war, diese Menschen im Zug zu retten, einfach nur dämlich. Gegen den Strich ging mir auch Bells Aussage, dass Wissenschaftler quasi nach dem "Sinn des Lebens" suchen würden. Öhm, nein?! Das war wieder die typische spirituelle Goldsman-Kacke (der mit zwei anderen Autoren die Story zur Episode geliefert hat), mit der ich so überhaupt nicht kann.

Episodenbild (c) Warner Bros. Und dann ist da noch Agent Lee. Beim ersten Auftritt auf der anderen Seite fragte ich mich ja, ob wir den kennen sollten, und ich ihn einfach schon wieder vergessen hätte. Jetzt ist klar: Nein, hab eh nichts verpasst; wobei ich leider sagen muss, dass ich die Figur sowohl in der Parallel- als auch "unseren" Variante wenig interessant finde. Sprich, ich glaub, selbst wenn man uns den schon vor der Parallel-Version vorgestellt hätte, wäre er mir wohl nicht in Erinnerung geblieben. Aber ja, früher oder später mussten sie uns wohl "unseren" Lincoln vorstellen – somit wäre das nun auch abgehakt. Zuletzt muss ich noch auf einem vergleichsweise kleinen Punkt eingehen, den ich höchst unfreiwillig komisch fand, nämlich die Rechnung über Plastiksprengstoff. Ich meine, echt jetzt? Den gibt's in Amerika einfach so zu kaufen? Und dann hebt sich der Bombenleger auch noch die Quittung auf? Ich meinte, hatte der etwa vor, falls etwas schiefläuft, in den Laden zu gehen und sein Geld zurückzuverlangen, oder wie? Jedenfalls: Bei der Szene habe ich dann doch sehr gelacht.

Fazit: Sieht man vom doch ansatzweise bedenklichen Ausgang des Geschehens ab, konnte mir die Haupthandlung aus "Per Anhalter" eigentlich grundsätzlich gut gefallen. Ich mag die Thematik von Unsterblichkeit als Fluch – statt als Segen – ja sehr, und fand es im Wesentlich auch hier wieder sehr gut umgesetzt. Wie gesagt, ich hatte mit dem Ende ein bisschen meine Probleme, aber Danas Verzweiflung war eindringlich dargestellt, und wurde von Paula Malcolmson auch sehr gut gespielt, so dass man mit ihr durchaus mitfühlte. Dass man "unseren" Lincoln Lee vorstellen würde, war wohl ebenfalls nur eine Frage der Zeit, und auch wenn ich mit der Figur in beiden Welten (bislang) nicht viel anfangen kann, wäre das Thema hiermit nun zumindest auch erledigt. Leider aber tue ich mir mit der Wendung rund um den Seelenmagneten und die von William Bells Geist besessene Olivia nach wie vor enorm schwer; und auch mit den ganzen Andeutungen in Richtung Schicksal konnte ich nichts anfangen. Beides ist mir selbst für eine Mystery-Serie zu übersinnlich und abgehoben. Somit war "Per Anhalter" für mich insgesamt doch eher wieder eine durchwachsene Angelegenheit.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2011 Warner Bros.)







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