WandaVision - 1x04: Wir unterbrechen dieses Programm
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Originaltitel: We Interrupt This Program Episodennummer: 1x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 29. Januar 2021 Drehbuch: Bobak Esfarjani & Megan McDonnell Regie: Matt Shakman Besetzung:
Elizabeth Olsen als Wanda Maximoff,
Paul Bettany als Vision,
Teyonah Parris als Monica Rambeau,
Randall Park als Jimmy Woo,
Kat Dennings als Darcy Lewis,
Josh Stamberg als Director Tyler Hayward,
Alan Heckner als Agent Monti,
Selena Anduze als Agent Rodriguez,
Lana Young als Dr. Highland,
Samir Younis als Doctor,
Viviana Chavez als Nurse,
Bobby Hernandez als Security Guard,
Shaun MacLean als Orderly,
Brian Brightman als Sheriff,
Zac Henry als SWORD Agent,
Vince Canlas als Man in Van,
Archith Seshadri als Man in Van,
Michaela Cronan als Woman in Van,
Janet Song als Blip Back Person,
Christopher James als Blip Back Person,
Lloyd Pitts als Man u.a.
Kurzinhalt:
Monica Rambeau, Agentin bei S.W.O.R.D., zählt zu jener Hälfte der Menschheit, die vor fünf Jahren von Thanos ausgelöscht wurde. Nun ist sie dank der Avengers wieder am Leben, und nach nur drei Wochen Eingewöhnungszeit wartet auch schon wieder die nächste Mission auf sie. Denn in der Kleinstadt Westview scheinen seltsame Dinge vor sich zu gehen. Monica begibt sich an den Stadtrand, um der Sache auf den Grund zu gehen. Jimmy Woo ist bereits vor Ort, und informiert sie über die Lage. Als Monica daraufhin versucht, Westview zu betreten, stößt sie auf ein Kraftfeld, dass sie in die Stadt hineinzieht. Als nächstes wendet man sich an die Wissenschaftlerin Darcy Lewis, in der Hoffnung, dass diese Licht in die Sache bringen kann. Darcy findet schließlich heraus, dass aus dem Kraftfeld ein Fernsehsignal gesendet wird. Mit Hilfe eines alten Fernsehgeräts gelingt es ihr, dieses aufzufangen – woraufhin sie die Schwarz/Weiß-Sitcom mit Wanda und Vision in der Hauptrolle verfolgt. Auch Monica ist Teil des Programms. Doch was hat all dies zu bedeuten? Wer ist dafür verantwortlich, und vor allem auch: Warum?
Review (kann Spoiler enthalten!):
Nach drei doch eher mysteriösen Episoden (wenn auch schon einzelnen Andeutungen) liefert "Wir unterbrechen dieses Programm" nun eine ordentliche Portion an Antworten. Noch schöner als diese relativ frühe Beantwortung drängender Fragen finde ich jedoch, dass diese tatsächlich so ausfielen, wie ich mir das erhofft hatte. Nämlich, dass S.W.O.R.D. eben keine finstere Organisation ist, sondern eher so etwas wie S.H.I.E.L.D.. Vor allem aber, dass nicht etwa irgendjemand Wanda dies antut, sondern sie vielmehr selbst die Übeltäterin ist, die sich in diese Fantasiewelt geflüchtet hat, um sich der harten Realität – und dem Tod von Vision – nicht stellen zu müssen. Was unter anderen Umständen rein psychologisch gesehen auch schon nicht unbedingt gesund wäre, hier kommt jedoch noch das Problem hinzu, dass sie dabei alle Bewohner von Westview quasi als "Geiseln" genommen hat, die in ihrer Fantasie dazu gezwungen sind, eine bestimmte Rolle zu spielen. Jedenfalls finde ich dieses Konzept ungemein spannend – zumal es sich auch vom üblichen Marvel-Einheitsbrei irgendeines bösen Plans irgendeines meist doch eher austauschbaren Bösewichts abhebt.
Was die Folge ebenfalls auszeichnet, sind die Anspielungen aufs MCU. Was das betrifft, hat man sich (oder besser: musste man sich) ja sowohl bei den ABC- als auch den Netflix-Serien ja doch eher zurückhalten. Ja, gelegentlich referenzierte man auf bestimmte Ereignisse, und noch seltener fand mal ein aus den Filmen bekanntes Gesicht den Weg auf den TV-Schirm (Nick Fury, Lady Sif), insgesamt hatte man aber das Gefühl, dass sich das MCU doch irgendwie nochmal als eigenes, separates Universum von den Serien versteht (nicht zuletzt, da diese Referenzen nie auch in die andere Richtung gingen; siehe den dort ja nach wie vor quicklebendigen Agent Coulson). Mit den neuen Serien auf Disney+ gehört diese Trennung aber nun der Vergangenheit an – wie man ja auch schon daran sieht, dass hier zwei wichtige Figuren aus den Filmen die Hauptrollen spielen (und "Falcon and the Winter Soldier" sowie "Loki" stehen ja auch schon in den Startlöchern). "Wir unterbrechen dieses Programm" verstärkt diese Verbindung nun aber noch einmal deutlich. So erleben wir gleich zu Beginn das Ende aus "Endgame", mit der Rückkehr der zuvor ausgelöschten Menschen, aus der Perspektive von Monica Rambeau. Bei dieser handelt es sich um die Tochter von Maria Rambeau aus "Captain Marvel" (die wohl auch in der Fortsetzung mit von der Partie sein soll). Jimmy Woo wiederum lernten wir bereits in "Ant-Man & the Wasp" kennen. Und dann ist da natürlich noch Kat Dennigs, die ich ja generell sehr schätze (auch wenn ich bei "Two Broke Girls" schon seit einiger Zeit aufgegeben habe), und die hier wieder in die Rolle von Darcy Lewis schlüpft. All dies vermittelt einem das Gefühl, nicht einfach nur eine Ableger-Serie zum MCU zu sehen, sondern eben wirklich einen Teil des MCU. Und ja, das ist ein – gehöriger – Unterschied. Jedenfalls habe ich mich über all diese Referenzen und Wiedersehen, insbesondere aber über den Auftritt von Darcy Lewis (der zumindest mich eiskalt erwischt hat) sehr gefreut. Und generell war es durchaus interessant, die Ereignisse der letzten drei Folgen nun nochmal aus der "Außenperspektive" aufzurollen. Nun bin ich umso mehr gespannt, ob man nach diesem Stilbruch nun wieder zum Sitcom-Format (mit gelegentlichen Störfrequenzen) zurückkehren wird, oder Wandas heile Welt früher als von ihr gewollt in sich zusammenfallen wird (und wenn letzteres, welche Konsequenzen wird das wohl nach sich ziehen?).
Fazit:
Auch in der heutigen Serienlandschaft kommt es gelegentlich vor, dass bestimmte Offenbarungen eine gefühlte Ewigkeit hinausgezögert werden. Umso erfreulicher, in "WandaVision" wieder mal den positiven Fall vorzufinden, wo man fast schon überraschend rasch Antworten auf die zuvor aufgeworfenen Fragen liefert. Fast noch schöner fand ich allerdings, dass dabei so ziemlich alles, worauf ich hoffte, bestätigt wurde. Die durch die beiden Hauptfiguren ohnehin schon starke Verbindung zum MCU wurde zudem doch zahlreiche Referenzen bzw. Gastauftritte noch einmal zusätzlich verstärkt, wobei ich mich vor allem über das Wiedersehen mit Darcy Lewis enorm gefreut habe. Ich mag Kat Dennings ja generell, und diese Rolle scheint ihr förmlich auf den Leib geschneidert zu sein. Aber auch alles rund um Monica Rambeau gefiel mir. Last but not least fand ich es interessant, so manchen Moment aus den ersten drei Folgen nun von der anderen Seite aus zu betrachten. Ein bisschen bin ich jetzt zwar besorgt, dass die Rückkehr ins Sitcom-Format irgendwie einen Rückschritt darstellen könnte; in erster Linie bin ich jetzt aber einfach gespannt, wie es rund um Wanda und Vision weitergeht!
