HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
The Expanse - 5x07: Oyedeng Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Oyedeng
Episodennummer: 5x07
Bewertung:
Weltweise Internet-VÖ: 13. Januar 2021 (Amazon Prime)
Drehbuch: Dan Nowak
Regie: Marisol Adler
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Bobbie Draper, Cara Gee als Camina Drummer, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Keon Alexander als Marco Inaros, Jasai Chase Owens als Filip, Nadine Nicole als Clarissa Mao, José Zúñiga als Bull, Brent Sexton als Cyn, Anna Hopkins als Monica Stuart, George Tchortov als Leveau, Wilex Ly als Serge u.a.


Kurzinhalt: An Bord der Pella erinnern sich Naomi und Marco an alte, glücklichere Zeiten zurück. Zudem versucht Naomi, die Beziehung zu ihrem verlorenen Sohn zu kitten. Und Cyn gesteht ihr schließlich seine Rolle im damaligen Beziehungsdrama. In erster Linie ist Naomi aber erschüttert, als sie erfährt, dass Marco plant, die Rocinante in eine Falle zu hocken. Geht es nach ihm, soll sie hilf- und tatenlos zusehen, wie ihre Freunde ermodert werden – erst danach will er sie gehen lassen. Um Holden und die anderen zu retten, sieht sich Naomi schließlich zu einer Verzweiflungstat gezwungen. Die Rocinante ist indes auf dem Weg, jenes Schiff abzufangen, auf dem sich die von der Tycho-Station gestohlene Probe des Protomoleküls befinden soll. Holden hofft, nachdem sie an Bord gegangen sind auch einen Hinweis auf Naomis Aufenthaltsort zu finden. Dann jedoch sprengt sich die Zmeya selbst in die Luft…

Review: Episodenbild (c) SyFy Bevor wir zu der Szene kommen, die bei mir wie ich leider sagen muss doch etwas gemischte Gefühle ausgelöst hast, zuerst zur Folge davor. Der Schwerpunkt bei "Oyedeng" lag sehr stark auf die Familiendynamik rund um Naomi, Marcos und Filip. Zwar dürfen auch Alex und Bobbi mal für einen Moment in die Kamera lächeln, und mit dem Angriff der Rocinante auf das Gürtler-Schiff gibt es auch ein bisschen (nette) Weltraumaction (auch wenn ich mir sicher bin, dass dabei nicht, wie von Holden erhofft, die Protomolekül-Probe vernichtet wurde). Ein Großteil der Laufzeit war jedoch für die Handlung auf der Pella reserviert, wo man uns schon vor dem Herzschlagfinale zahlreiche wirklich starke Momente spendierte, angefangen beim Gespräch zwischen Naomi und Marco (wo dieser auch mal eine etwas andere, verletzliche Seite zeigen durfte; ein fast schon Paradebeispiel für "toxic masculinity" ist und bleibt er aber natürlich trotzdem), über die Aussprache zwischen Naomi und Filip, bis hin zu Cyns Beichte, Marco damals geholfen zu haben, Filip vor ihr zu verstecken. All dies hätte Naomi wohl verkraftet; dann aber erfährt sie vom Plan, die Rocinante in eine Falle zu locken – und damit Holden und alle anderen, die sich auf dem Schiff befinden, auf hinterhältige Art und Weise zu ermorden. Ein Plan, der angeblich sogar von Filip selbst stammen soll. Naomi kann und will das nicht zulassen – und sieht sich zu einem verzweifelten Schritt gezwungen.

Ich bin mir sicher, für viele war Naomis Weltraumsprung das Highlight der Folge, welche diese für sie auch nochmal in eine andere Sphäre (Wortspiel nicht beabsichtigt) katapultierte. Und ich wünschte wirklich, ich könnte da einstimmen, weil es auf der einen Seite ja in der Tat ein großartiger WTF-Moment war (wenn ich auch nie annahm, Naomi würde sich wirklich das Leben nehmen), und – sofern man die eigene "Ungläubigkeit" erfolgreich ausschalten kann – Naomis wohl bisher größter Badass-Moment der Serie war. Ich hingegen tat mir leider doch etwas schwer, in den Jubel einzustimmen. Zuerst einmal: Ja, ich weiß, dass es in "Die letzten Jedi" eine ähnliche Szene gab, die ich sogar bejubelt habe. Dort gibt es aber mit der "Macht" eine lange etablierte (phantastische) Erklärung, die ich akzeptieren kann. Demgegenüber ist "The Expanse", abseits aller ebenfalls übernatürlicher Elemente wie dem Protomolekül, überwiegend um wissenschaftliche Genauigkeit bemüht. Klar gibt es da und dort bewusste Abstriche, wie z.B. dass es Ton im All gibt. Aber z.B. das mit dem Abbremsen der Schiffe hat man so im Genre bislang selten bis nie gesehen. Bei einer Serie, die eben auf den wissenschaftlichen Aspekt achtet, tue ich mir mit so einer Szene halt umso schwerer. Das Problem ist dabei sogar weniger das Vakuum an sich – weil dafür ist wohl die Spritze da (zudem bereitet sich Naomi auf das Öffnen der Luftschleuse vor – im Gegensatz zu Cyn, den es unvorbereitet erwischt; so gesehen lag mein Problem auch nicht darin, dass sie überlebt, während er praktisch sofort zu sterben scheint)– als das Weltall. Vakuum hin oder her, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man bei minus 270 Grad Celsius nach einer halben Minute nicht schon extremste (Verbrennungen, Erblinden) Nebenwirkungen erdulden müsste, selbst wenn man es grundsätzlich irgendwie überlebt.

Episodenbild (c) SyFy Also, ja: Dass es ihr gelingen soll, ohne jeglichen Schutz bei Bewusstsein zu bleiben, und an Bord der Chetzemoka zu gehen; es tut mir leid, damit tat ich mir sehr schwer. Zugegebenermaßen könnte man jetzt einwenden, dass die Szene zumindest innerhalb "The Expanse" Kontinuität wahrt. Ich habe mir nämlich extra nochmal das Finale der vierten Staffel angesehen, wo sie Ashford ins All schleudern. Genau genommen war es dort vermutlich sogar ärger, singt der doch eine Zeit lang noch fröhlich weiter, während er ins Vakuum des Alls gleitet. Der Unterschied ist halt: Ob nun wissenschaftlich korrekt oder nicht, das Endergebnis ist das gleiche: Er stirbt. Insofern kann ich ihnen auch eine gewisse inszenatorische Freiheit leichter nachsehen. Hier hingegen sind diese kreativen Freiheiten nötig, damit Naomi ihren Weltraumspaziergang überleben, und somit auch die Handlung rund um sie generell weitergehen kann. Das ist – zumindest in meinen Augen – gleich ganz was anderes. Also ja, wie gesagt: Ich wünschte wirklich, ich hätte diesen grundsätzlich ja coolen Moment uneingeschränkt mögen können.

Fazit: Ich wünschte wirklich, die abschließende Szene der Folge hätte mich in ähnliche Begeisterung versetzt, wie das scheinbar bei vielen anderen der Fall war. Leider aber stand mir da im ersten Moment der innere Vulkanier im Weg. Nach einigen Recherchen und in Anbetracht der Tatsache, dass sich "The Expanse" hier zumindest selbst treu bleibt (siehe das "spacing" von Ashford), will ich es zwar rückblickend akzeptieren, das ändert aber halt auch nichts daran, dass mich die Szene im ersten Moment nicht wirklich überzeugt und doch etwas ratlos zurückgelassen hat. Rückblickend überwiegt für mich dann aber doch, dass man sich zumindest Mühe gegeben hat, es soweit als möglich glaubwürdig und wissenschaftlich akkurat umzusetzen. Und bis zu dieser Szene konnte mir "Oyedeng" ohnehin auch wirklich gut gefallen, nicht zuletzt aufgrund einiger starker Dialoge rund um Naomi. Und ein bisschen Weltraumaction gab es auch wieder. Aber ja, wie gesagt, mit dem Finale habe ich mich im ersten Moment leider doch etwas schwer getan.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime)








Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden