Originaltitel: Now in Color Episodennummer: 1x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 22. Januar 2021 Drehbuch: Megan McDonnell Regie: Matt Shakman Besetzung:
Elizabeth Olsen als Wanda Maximoff,
Paul Bettany als Vision,
Kathryn Hahn als Agnes,
Teyonah Parris als Geraldine,
Debra Jo Rupp als Mrs. Hart,
Asif Ali als Norm,
Emma Caulfield Ford als Dottie Jones,
Jolene Purdy als Beverly,
Amos Glick als Dennis the Mailman,
David Payton als Herb,
David Lengel als Phil Jones,
Zac Henry als Beekeeper,
Victoria Blade als Commercial Woman,
Ithamar Enriquez als Commercial Man,
Yuuki Luna als Tap Dancer,
Eric Delgado als Tap Dancer u.a.
Kurzinhalt:
Die Welt von Wanda und Vision hat sich plötzlich in eine voller Farben verändert. Doch nicht nur das: Wanda ist zudem praktisch von einer Sekunde auf die nächste schwanger. Ihre Schwangerschaft schreitet auch sehr schnell voran, weshalb Vision berechnet, dass die Geburt wohl schon in wenigen Stunden erfolgen wird. Und dabei ist ihr Arzt doch gerade erst in den Urlaub geflogen? Während sich Vision bemüht, ihn rechtzeitig wieder zum Haus zu schaffen, ist Wanda bemüht, ihre plötzliche Schwangerschaft vor der Nachbarschaft geheim zu halten – was zu einer Herausforderung wird, als Geraldine vor ihrer Tür steht und sich partout nicht abwimmeln lässt. Zumal es Wanda aufgrund ihrer Schwangerschaft zunehmend schwer fällt, ihre magischen Kräfte zu kontrollieren…
Review:
Am Ende der letzten Folge sind wir plötzlich in der bunten Farbenwelt der 70er angekommen. Wie in meinem Review zur Episode erwähnt, gefällt mir die Idee, in jeder Folge eine andere Ära zu besuchen. Und optisch war das ja auch wirklich ausgezeichnet, angefangen bei der Farbgebung über die Sets bis hin zu den Kostümen. Rein inhaltlich wollte "Jetzt in Farbe" für mich aber leider nicht wirklich funktionieren. Auf der einen Seite wiederholte man hier nun schon zum dritten Mal das gleiche Schema: Wanda und Vision versuchen, vor ihren Nachbarn nicht aufzufliegen. In der ersten Folge betraf es das Abendessen mit Visions Chef, in der zweiten die Zaubervorstellung, und hier nun Wandas Schwangerschaft, die sie – zusammen mit ihren magischen Fähigkeiten – verzweifelt vor Geraldine verbergen will. Die daraus resultierende Situationskomik wollte für mich aber irgendwie nicht so recht zünden. Was insbesondere den Mittelteil der Folge – auch wenn diese ohnehin wieder sehr kurz bemessen war – doch etwas mühsam machte. Egal ob nun Wandas Versuche, ihren Bauch zu verbergen, oder ihre unfreiwilligen Magie-Attacken – wie den Auftritt des Vogels – wirklich witzig fand ich das alles irgendwie nicht.
Insofern haben neuerlich für mich die ernsteren Untertöne am besten funktioniert. Ähnlich stark wie insbesondere in der ersten Folge, wo Wanda und Vision zu ihrer Vergangenheit befragt werden, und ihnen zum ersten Mal der Gedanke kommt, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, fand ich diese zwar nicht, aber insbesondere, wie Wanda als Vision beginnt einen Verdacht zu hegen die Zeit rasch zurückdreht und ihn ablenkt, war eine interessante Szene. Ich habe zunehmend den Verdacht, dass Wanda sich selbst in diese heile Traumwelt "eingesperrt" hat – und partout nicht will, dass diese ein Ende nimmt. Ich persönlich fände eine solche Offenbarung auch wesentlich spannender, als wenn die x-te finstere Organisation dahinter steht. Hierbei sei gleich erwähnt: Ich kenne die Comics nicht, und weiß daher auch nicht, was es mit S.W.O.R.D. auf sich hat, und ob die eher S.H.I.E.L.D. oder HYDRA sind; hoffe aber halt eben auf ersteres. So oder so, die Offenbarung, dass Geraldine offenbar nicht Teil der von Wanda geschaffenen Illusion ist, sondern von außen stammt – und dann auch von dieser verbannt ist – war noch so ziemlich das Interessanteste an "Jetzt in Farbe". Ich gebe zu, nachdem ich mich davor eine knappe halbe Stunde doch eher gelangweilt habe, weckte die abschließende Szene – zuerst der Formatwechsel, und dann der Schwenk in die Wirklichkeit (inklusive des von mir schon sehr lange nicht mehr gehörten Songs "Daydream Believer") – durchaus mein Interesse dahingehend, was hier denn nun genau gespielt wird. Und sofern man an dieses Finale in der nächsten Folge direkt anknüpft, könnte es in dieser auch schon erste konkrete Antworten geben.
Fazit:
Die allerletzte Szene hat dann zwar schon nochmal ein bisschen was herausgerissen, und durchaus auch meine Vorfreude auf die nächste Folge geweckt, insgesamt war ich von "Jetzt in Farbe" aber leider nicht wirklich begeistert. Optisch war das zwar alles ausgezeichnet, und fing den Look der 70er herrlich ein (soweit ich mich das als 1980 geborener zu sagen traue), aber vor allem auch was den Humor betrifft konnte ich mit der Folge leider nicht viel anfangen. Die meisten vermeintlichen Gags wollten bei mir nämlich partout nicht zünden. Auch die ersteren Momente, obwohl eh noch das Beste an "Jetzt in Farbe" (insbesondere die Szene, wo Wanda die Zeit einfach schnell zurückdreht, um Vision abzulenken und so seinen Verdacht zu zerstreuen), fand ich in den ersten beiden Folgen irgendwie eindringlicher. Und so hat sich, trotz der wieder einmal sehr überschaubaren Laufzeit von rund fünfundzwanzig Minuten (ohne Abspann), doch etwas Langeweile eingeschlichen. Immerhin, das Finale verspricht Antworten – die hoffentlich in der nächsten Episode dann auch folgen werden.