Run - Du kannst ihr nicht entkommen |
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Eindringlicher Thriller, beeindruckend gespielt
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Freitag, 29 Januar 2021
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Originaltitel: |
Run |
Produktionsland/jahr: |
USA 2020 |
Bewertung: |
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Studio/Verleih: |
Lionsgate/Leonine Distribution |
Regie: |
Aneesh Chaganty |
Produzenten: |
U.a. Sev Ohanian & Natalie Qasabian |
Drehbuch: |
Aneesh Chaganty & Sev Ohanian |
Filmmusik: |
Torin Borrowdale |
Kamera: |
Hillary Spera |
Schnitt: |
Will Merrick |
Genre: |
Thriller |
Heimkino-Premiere Deutschland: |
15. Januar 2021 |
Internet-Release USA: |
20. November 2020 |
Laufzeit: |
90 Minuten |
Altersfreigabe: |
FSK ab 16 |
Trailer: |
YouTube
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Kaufen: |
Blu-Ray, DVD |
Mit: Sarah Paulson, Kiera Allen, Sara Sohn, Pat Healy, Erik Athavale, PJ Harrison, Sharon Bajer, Onalee Ames u.a.
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Kurzinhalt:
Chloe ist seit dem sie denken kann an den Rollstuhl gefesselt und wird von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet. Es ist eine aufregende Zeit, denn Chloe steht davor ihren Abschluss zu machen und bewirbt sich auf Colleges. Mit jedem Tag wird das Verhalten ihrer Mutter jedoch seltsamer und als sie Pillen findet, die eigentlich auf ihre Mutter ausgestellt sind, fängt sie an, Nachforschungen anzustellen, die auch ihrer Mutter nicht unbemerkt bleiben. Es entwickelt sich Misstrauen zwischen den beiden Frauen und ein dunkles Geheimnis kommt ans Licht…
Review:
Das Regie- und Autorenduo Aneesh Chaganty und Sev Ohanian hatte 2018 mit "Searching" und John Cho in der Hauptrolle des Vaters, der seine verschwundene Tochter sucht, fünf von neun Nominierungen bei Independent-Filmfesten einheimsen können. Jetzt kehren sie zusammen in die Ecke der Mystery-Thriller mit Dramaelementen zurück und konnten Sarah Paulson ("American Horror Story", "Glass") für die Rolle der Mutter Diane Sherman gewinnen. In diesem Kammerspielfilm steht ihr Kiera Allen in ihrer ersten Spielfilmrolle überhaupt gegenüber. Sie spielt die Tochter Chloe in ihrer Situation so glaubhaft und nie übertrieben, dass ich schwer hoffe, sie bald in weiteren Produktionen erleben zu dürfen. Chloe kennt ihr ganzes Leben nur das mit ihrer Mutter - etliche Krankheiten hindern sie an einem normalen Leben. Dennoch steht ihr Highschool-Abschluss bevor und das Verhalten von Diane wird ihrer Tochter gegenüber immer dunkler, je näher eine vermeintliche Zusage eines Colleges rückt. Stärker denn je, vereinnahmt sie Chloe, die sich aber wiederum in ihrem Zuhause immer unwohler fühlt. Als sie schließlich auch Hinweise darauf findet, dass etwas in ihrem Leben ganz und gar nicht stimmt, sind Beide und der Zuschauer in einer Spirale gefangen die ein dramatisches Ende erahnen lässt.
Es entspinnt sich ein echt angenehm spannender, wenn auch geradliniger Thriller. Er driftet nie ins Übernatürliche oder Horroreske ab. Die Autoren geben dem Zuschauer eine Ahnung mit auf den Weg, was sich tatsächlich abspielt und so überraschend ist die Wendung dann nicht. Aber der Weg dahin ist wie ein Brotkrumenpfad, dem man sich nicht entziehen kann. Ich bekam starke "Мisery"-Vibes von "Run". Die 90 Minuten Laufzeit sind auch echt angenehm und der Film guckt sich dann einfach so weg. Die Geschichte, wie sie Chaganty zum Leben erweckt, ist einfach sehr unterhaltsam. Wer Paulson aus ihren Rollen bei "Ratchet" und "American Horror Story" kennt, wird hier nicht enttäuscht. Sie kann ihre bedrohlich-ruhige Ader komplett ausspielen um dann in Schlüsselmomenten zu kippen. Die beiden Hauptdarstellerinnen haben eine hervorragende Chemie und tragen "Run" über seine Spielzeit fast im Alleingang, ohne einen drögen Moment. Über das Ende kann man durchaus streiten, aber ich kann die Gedankengänge der Autoren dahinter nachvollziehen - mehr wird hier nicht dazu verraten. Der Film "Run" lief in den USA ab November 2020 auf der Streaming-Plattform HULU und wurde von Lionsgate produziert.
Fazit:
"Run" ist ein eindringlicher Thriller, der - ohne künstliche Längen - von zwei hervorragenden Darstellerinnen getragen wird, denen man fasziniert bei ihrer Arbeit zusieht. Ihre beiden Figuren handeln im Rahmen der Geschichte auf ihre Weise seltsamerweise nachvollziehbar. Trauma verändert die Menschen und so ist es nicht das Horrorflick, auf dessen Pfad man uns am Anfang, so scheint es, schicken will.
Wertung:8 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2021 Leonine Distribution)
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