Originaltitel: The Firefly Episodennummer: 3x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21. Januar 2011 Erstausstrahlung D: 28. März 2011 Drehbuch: J. H. Wyman & Jeff Pinkner Regie: Charles Beeson Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
Michael Cerveris als September,
Christopher Lloyd als Roscoe Joyce,
Nancy Amelia Bell als Adorable Old Woman,
Olivia Cheng als Victoria DiMiri,
Rob 'Sluggo' Boyce als Tough Man,
Kory Grim als Man #1,
Marci T. House als Pam,
Gigi Jackman als Nurse,
Arvind Johal als Courier,
Owen Kwong als EMT,
Eugene Lipinski als December,
Nicolas Ouellette als Bobby Joyce,
David Quinlan als Joe,
Ivan Vance als Adorable Old Man,
Rhys Williams als Tattoo Man u.a.
Kurzinhalt:
Roscoe Joyce, einst Keyboarder einer Rockband, befindet sich nun schon seit längerem in einem Altersheim. Eines Tages, beim Schlafwandeln, erscheint ihm plötzlich sein Sohn Bobby – der jedoch schon vor fünfundzwanzig Jahren gestorben ist. Er selbst kann sich an den Besuch, da er nicht wach war, nicht erinnern, aber die Videoaufzeichnungen zeigen Bobby deutlich. Das Fringe-Team ermittelt daraufhin, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Schon bald stellt sich heraus, dass der mysteriöse Beobachter in die Ereignisse involviert zu sein scheint. Dies wiederum erfüllt Walter mit Sorge, fürchtet er doch, dass ihm dieser Peter wegnehmen könnte. Zugleich versucht er, Roscoe – dessen Band er einst verehrte – dabei zu helfen, sich an den Besuch seines Sohnes zu erinnern. Wie sich herausstellt, überbrachte dieser an seinen Vater eine Nachricht, die er nun wiederum an Walter weitergeben sollte. Zur gleichen Zeit kommt es zu einem Überfall auf einen Juwelier, bei dem der Beobachter eingreift, und einer Frau das Leben rettet. Doch was genau bezweckt er mit seinen jüngsten Eingriffen?
Review:
Gleich zu Beginn der Folge gab es für mich eine sehr erfreuliche Überraschung, denn mit Christopher Lloyd hat "Das Glühwürmchen" wieder einmal einen überaus prominenten Gaststar zu bieten. Das Wiedersehen mit "Doc Brown" hat mich überaus gefreut, und die Episode für sich genommen schon aufgewertet (wobei die Folge auch abseits dieses Casting-Coups stark genug gewesen wäre) – nicht minder gut gefiel mir aber die Rolle, die er hier spielt. Ein alternder Rockstar, der in einem Altersheim vor sich hinsiecht, und der die Grausamkeit des Schicksals betrauert, ein Wunder erlebt zu haben, sich jedoch da er dabei schlafgewandelt ist an dieses nicht erinnern zu können. In weiterer Folge hatte es mir dann insbesondere das Zusammenspiel zwischen Joyce/Lloyd und Walter/Noble angetan. Da gab es ein paar sehr schöne Momente – die dann durch die Erkenntnis, dass Bobby eine so unvorhersehbare wie unerwünschte Folge von Walters Entführung von Peter war, rückwirkend noch einmal an Tragik gewannen. Natürlich hat Walter so etwas nie beabsichtigt, und hätte es auch nie vorausahnen können, trotzdem muss er sich hier nun der Tatsache stellen, dass die Rettung von Peter wiederum das Todesurteil für Roscoes Sohn Bobby bedeutet hat.
In erster Linie steht bei "Das Glühwürmchen" aber nun nach längerem wieder einmal der Beobachter im Mittelpunkt. Ganz am Ende wird dann auch klar, was genau der Sinn dieser ganzen Aktionen war. Durch die Begegnung mit Roscoe wollte er Walter auf der einen Seite mit den Konsequenzen seines damaligen Handelns konfrontieren – und zugleich mit dem Dilemma rund um die Asthmaattacke der zuvor von ihm geretteten Frau eine Situation schaffen, die Walter dazu zwingt, sich (vermeintlich) zwischen ihrem Leben und jenem seines Sohnes zu entscheiden. Denn: Vor rund fünfundzwanzig Jahren hat Walter, weil er Peter nicht (noch einmal) sterben lassen konnte, diese ganze Tragödie erst ausgelöst. Wird er nun, da ihm die Konsequenzen des damaligen Eingriffs bekannt sind, eine andere Entscheidung treffen? Kann er Peter zugunsten des Lebens einer unschuldigen Frau sterben lassen? Hier erstmal besteht Walter den Test, und rein logisch sollte man meinen, wenn er Peter hätte sterben lassen, um eine einzige Frau zu retten, dann sollte er wohl wenn das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht genauso handeln. Und doch denke ich, ist es etwas anderes, nur zu befürchten, dass Peter vielleicht etwas zustoßen könnte, oder es zu 100%ig zu wissen. Insofern meine ich, wird sich erst noch weisen müssen, ob ihr Vertrauen in ihn gerechtfertigt ist. Jedenfalls hat mir "Das Glühwürmchen" wirklich sehr gut gefallen, wobei neben den schon erwähnten Pluspunkten auch noch die nette "Twin Peaks"-Anspielung (Walter, der Dr. Jacobis Sonnenbrille trägt) positiv hervorstach. Zudem frage ich mich, ob der Kommentar des Beobachters an Peter, dass es schwer wäre, Vater zu sein, auf mehr anspielte als nur Walter (ist die andere Olivia vielleicht von ihm schwanger?). Und auch das mit dem Serum – ich nehme an, es ging bei der ganzen Aktion u.a. auch darum, dass Peter dieses zu sich nimmt? – war interessant. So ziemlich mein einziger nennenswerter Kritikpunkt ist Olivias Anfängerfehler, das Handy nicht auf lautlos zu stellen. Das war blöd. Ansonsten war das aber eine starke Folge, die mich auch schon wieder gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte warten lässt.
Fazit:
"Das Glühwürmchen" war eine ausgesprochen starke Folge. Sie punktete auf der einen Seite mit dem wunderbaren Auftritt von Christopher Lloyd, und auf der anderen mit dem so interessanten wie spannenden Plot rund um den Beobachter, und seinen Test für Walter. Ganz besonders erschütternd war dabei zweifellos die Offenbarung, dass just Walter – durch eine nicht vorherbare Wendung des Schicksals, die aus Peters Entführung aus der anderen Welt resultierte – für den Tod von Roscoes Sohn verantwortlich war. Aber auch den Verlauf des Tests am Ende, und Walters dortige Entscheidung, fand ich sehr spannend. Es scheint so, als hätte der Beobachter mit seinem Glauben, Walter hätte sich verändert, recht – und doch bin ich mir nicht sicher, ob er unter anderen Umständen (nämlich wenn Peters Tod nicht einfach nur eine vage Möglichkeit, sondern Gewissheit ist) genauso entschieden hätte. So oder so, der Moment, wo er sich vermeintlich von seinem "Sohn" verabschiedete, war sehr stark. Insgesamt war das jedenfalls eine wirklich gute Episode, die auch wieder meine Vorfreude auf die kommenden Folgen anstachelte.