Originaltitel: Churn Episodennummer: 5x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15. Dezember 2020 Erstausstrahlung D: 16. Dezember 2020 (Amazon Prime) Drehbuch: Daniel Abraham & Ty Franck Regie: Breck Eisner Hauptdarsteller:
Steven Strait als James Holden,
Cas Anvar als Alex Kamal,
Dominique Tipper als Naomi Nagata,
Wes Chatham als Amos Burton,
Frankie Adams als Bobbie Draper,
Cara Gee als Camina Drummer,
Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller:
José Zúñiga als Bull,
Michael Irby als UN Admiral Delgado,
Sandrine Holt als Oksana,
Frankie Faison als Charles,
Tim DeKay als Admiral Sauveterre,
Stacey Roca als Lydia,
Anna Hopkins als Monica Stuart,
Bahia Watson als Sakai,
George Tchortov als Leveau,
Lara Jean Chorostecki als Lt. Babbage,
Nazneen Contractor als Ashanti,
Jacob Mundell als Erich,
Chad L. Coleman als Col. Frederick Lucius Johnson,
Amanda Cordner als Hutch,
Amanda Martínez als Colony Ship Captain,
Andrew Fleming als Gavin,
Basel Daoud als Belter Pirate Captain u.a.
Kurzinhalt:
Amos kehrt nach Baltimore zurück, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Er erfährt, dass seine Mutter vor kurzem verstorben ist. Ihr Freund ist gerade dabei auszuziehen, da der Vertrag auf sie lief, und der Vermieter andere Pläne mit der Wohnung hat. Als Amos erfährt, dass es sich bei besagtem Vermieter um einen Komplizen aus alten Tagen handelt, macht er alles, um eine Audienz bei ihm zu erwirken. Auf dem Mars weiht Bobbie indes Alex in ihre Ermittlungen rund um Mars-Kriegswaffen die in den Gürtel geschmuggelt werden ein. Dieser erkennt unter ihren Verdächtigen einen alten Kommandanten, der mittlerweile zum Admiral aufgestiegen ist. Und auf der Tycho-Station wird Holden von Monica darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Gruppe von militanten Gürtlern auf das dort gelagerte Protomolekül abgesehen haben – und wird unmittelbar darauf entführt…
Review:
Der Schwerpunkt von "Im Strudel" auf der Handlung rund um Amos. Diese begeisterte mich gleich zu Beginn mit einem coolen Zoomshot ohne erkennbaren Schnitt vom Orbit des Planeten über die Stadt Baltimore bis hin zu durch die Stadt schlendernden Amos. In erster Linie war daran aber natürlich der Einblick in dessen Vergangenheit interessant. Wir erfahren dabei einige – zumindest für mich – überraschende Offenbarungen rund um seine Kindheit und Jugend in Baltimore, aber auch, dass Amos eigentlich gar nicht sein richtiger Name ist, sondern er vielmehr hier den Namen einer Person angenommen hat, die er einst ermordete. Was auch der Grund ist, dass er der Erde seither ferngeblieben ist, da diese falsche Identität wenn man ihn jemals dort verhaften würde auffliegen würde. Sehr schön fand ich auch die gemeinsame Szene mit dem Freund seiner Mutter – und die sehr persönliche Mission, auf die Amos dieses schickt. Womit wir dann auch schon beim letzten Punkt sind: Weil noch spannender als die Offenbarungen rund um Amos Vergangenheit an sich war der Kontrast, der sich hier zwischen dem damaligen und dem heutigen Amos aufzeigt; nicht zuletzt auch bei der geschockt-ungläubigen Reaktion seines früheren Komplizen, der sich einfach nicht vorstellen kann, dass er wirklich nur deshalb zu ihm gekommen ist, um für Charles ein Wohnreicht auf Lebenszeit durchzusetzen. Eben dies fand ich wirklich schön.
Von den anderen Handlungssträngen sticht noch in erster Linie jener auf Tycho hervor. Weniger, weil ich jetzt wahnsinnig mit Monica mitgefiebert hätte; zumal das mit dem "Schweigen der Lämmer"-Moment doch recht absehbar war. Aber die ganze Geschichte rund um die Lagerhalle mit den Containern war sehr gut getrickst, optisch beeindruckend, und dank der "schwebenden" Kamera auch wieder toll inszeniert. Davon abgesehen war aber sowohl dieser Handlungsstrang als auch die anderen jetzt nicht unbedingt etwas Besonderes – bzw. waren es oftmals auch nur einzelne kurze Szenen, die zumindest in dieser Folge noch nicht wirklich irgendwo hinführten. Dies gilt u.a. für Drummer, die hier mit ihrer Crew Ashfords Schiff aufspürt – daraufhin aber völlig aus dem Fokus der Folge rückt. Davon ausgehend, dass man das dann in der nächsten Episode aufgreift, wäre es ev. besser gewesen, sich auch die anfänglichen Szenen mit ihr dann für diese aufzuheben? Einen ähnlichen Eindruck hatte ich bei den Szenen auf den Mars. Die waren zwar insgesamt etwas umfangreicher als die Drummer-Storyline, und wie Bobbie Alex in ihre Ermittlungen einweiht, und dieser daraufhin einen alten Kommandanten im Kreis der Verdächtigen wiedererkennt, war grundsätzlich schon ganz nett. Aber auch hier bleibt's erstmal bei Vorbereitungsarbeit ohne pay-off. Das ist aus meiner Sicht dann auch einer jener Aspekte, wo man der Serie ihre Romanherkunft anmerkt. Und das ist in vielen Belangen etwas überaus Positives; nicht zuletzt auch, was die Tiefe der Story betrifft. Aber es kann halt dazu führen, dass einzelne Handlungsstränge in einer Folge vor sich hinplätschern, da der Spannungsbogen über mehrere Episoden geht; und dementsprechend die Kurve oftmals in einzelnen Folgen nur gerade verläuft, statt zu einem (vorläufigen) dramaturgischen Höhepunkt anzusteigen. Was beim binge-watchen vermutlich nicht ganz so negativ auffällt; aber schaut man auch wirklich nur eine Folge pro Woche (oder zumindest pro Sitzung) macht es sich – zwar nicht bei allen, aber doch bei einzelnen Storylines – halt doch bemerkbar.
Fazit:
"Im Strudel" war schon wieder etwas besser als der noch etwas unspektakuläre Staffelauftakt. Zwar ist man auch hier bei einzelnen Handlungssträngen immer noch mitten in der Vorbereitungsarbeit, und wartet man somit bei diesen noch vergeblich auf dramaturgische Höhepunkte, dafür punktet "Im Strudel" aber mit der höchst interessanten Aufrollung von Amos' Vergangenheit. Mehr noch als die entsprechenden Offenbarungen hatte es mir aber angetan, wie uns durch eben diese bewusst wird, wie sich Amos seither – und das wohl zu einem nicht unwesentlichen Teil aufgrund seiner Zeit auf der Rocinante – verändert hat. Davon abgesehen fand ich in erster Linie noch die Storyline auf der Tycho-Station ok, die mit der Suche nach dem Container, in dem Monica eingesperrt ist, etwas Spannung – sowie die eine oder andere optisch nette Szene – zu bieten hatte. Das Zusammenspiel zwischen Bobbie und Alex fand ich auch wieder nett, allerdings ging auf dem Mars in dieser Folge erstmal nicht viel weiter. Gleiches gilt auch für Drummer, deren Szene zu Beginn man sich vielleicht doch besser für die nächste Episode aufgehoben hätte. Insgesamt kam mit "Im Strudel" in die Handlung aber doch langsam Schwung rein.