Kurzinhalt:
Darth Wredd hat den zum Tode verurteilen imperialen Ritter Jao Assam aus dem Gefängnis befreit, und bringt ihn nun zum wandernden Planeten. Dort ist Wredd einst aufgewachsen, ehe sein Volk von den Sith angegriffen und vernichtet wurde, ehe ihn einer der Sith-Meister zum Schüler nahm. Und eben dort sollen die Überreste der einen Sith nun ihr Ende nehmen. Eben darauf zielte sein Plan ab, denn auch wenn er selbst dem Hass und der dunklen Seite verfallen sein mag, so möchte auch Wredd selbst den Untergang der Sith herbeiführen. Doch eben dafür braucht er die Hilfe von Ritter Jao Assam, von Aina Solo und ihrer Crew – und auch dem neuen Imperium unter der Führung von Marasiah Fel…
Review:
Mit "Die letzte Schlacht" geht eine Reise zu Ende, die im Januar 2013 – und damit vor fast acht Jahren – ihren Anfang nahm. Nachdem Disney die Rechte an "Star Wars" von George Lucas kauften, und zugleich ankündigten, die Geschichten aus dem "Expanded Universe" ignorieren zu wollen, verspürte ich ja den Drang, mit eben dieses mittlerweile in "Legends" umbenannte Universum so komplett – und chronologisch – wie möglich vorzuknöpfen. Und ja, ich gebe zu, ein bisschen was wurde dabei von mir trotz aller Vorsätze doch ausgelassen; angefangen bei ein paar Jugendromanen, über einzelne Comics, bis hin zum einen oder anderen Kurzgeschichtenband. Dennoch schließt meine Kritik zu "Die letzte Schlacht" nun diese doch sehr umfangreiche – und wenn schon nicht ganz, so doch zumindest überwiegend vollständige – Besprechung von knapp vierzig Jahren "Star Wars"-Romane und Comics ab. Meine Befürchtung, dass drei Einzelcomics zu wenig sein könnten, um die offenen Handlungsstränge aus der zweiten "Legacy"-Reihe zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu führen, sollten sich dabei zwar erfreulicherweise nicht bestätigen – der Bedeutung bzw. dem Status als chronologisch gesehen allerletzte Geschichte, die innerhalb des "Legends"-Universums veröffentlicht wurde, wird sie hingegen leider nicht ganz gerecht. So fällt schon mal auf, dass ihnen nichts anderes eingefallen ist, als noch einmal eine Fülle an Sith aus dem Hut zu zaubern, die offenbar den Krieg, der ja die erste "Legacy"-Reihe abschloss, überlebt haben. Das war schon ziemlich einfallslos und nicht wirklich überzeugend.
Generell vermochte es "Volume 2" von "Legacy" nicht, ans dortige Finale anzuknüpfen. Das hat sicherlich nicht zuletzt auch damit zu tun, dass man dort über fünfzig Ausgaben hatte, um darauf hinzuarbeiten, was der ganzen Geschichte einen wesentlich epischeren Eindruck verschaffte, liegt aber sicherlich nicht zuletzt auch daran, als dort die Hauptfigur, Cade Skywalker, im Mittelpunkt des Geschehens stand, während man bei der Protagonistin hier, Aina Solo, irgendwie immer den Eindruck hatte, dass sie diese doch eher nur so vom Rand aus mitverfolgt. Daran kann auch "Die letzte Schlacht" – selbst wenn es letztendlich sie ist, die Darth Wredd mit einem Blasterschuss zur Strecke bringt – nichts ändern. Auch was den Epilog betrifft, bin ich ein bisschen im Zwiespalt. Auf der einen Seite ist das schon irgendwie eine nette Message; nicht jeder muss, bloß weil er berühmte Vorfahren hat, unbedingt in ihre Fußstapfen treten, und irgendeine große, gewichtige Rolle in der Galaxis spielen. Aina Solo ist glücklich damit, Schmugglerin zu sein, und dieses einfache, unabhängige Leben fortzuführen. Andererseits war es aber halt als Ende der Legends-Saga doch auch ein bisschen banal. Und dann ist da noch die künstlerische Gestaltung, die mir zwar insgesamt wieder besser gefallen konnte als beim vorangegangenen Sammelband, aber dennoch nicht an das Beste, was die "Star Wars"-Comics je hervorgebracht haben, oder eben auch die erste "Legacy"-Saga, herankommt. Insgesamt klingt das jetzt allerdings schon wieder wesentlich negativer, als es gemeint ist. "Die letzte Schlacht" ist ein zwar kurzer, aber runder und gefälliger Abschluss, zumindest für die Geschichte des zweiten "Legacy"-Zyklus. Darth Wredd wird besiegt, die Sith sind ein für alle Mal (oder zumindest vorerst) vernichtet, und eine neue Ära des Friedens bricht an. Jedoch: Ob es diesen Nachschlag zur ersten "Legacy"-Geschichte – trotz des Auftritts von Aina Solo – unbedingt gebraucht hat, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Fazit:
Bei "Die letzte Schlacht" muss man ein bisschen differenzieren. Rein als das Ende der in "Volume 2" der "Legacy"-Reihe begonnenen Geschichte betrachtet, kann der Sammelband durchaus überzeugen. Meine Befürchtung, dass drei Einzelcomics nicht genug wären, um die Story zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu führen, hat sich erfreulicherweise, trotz eines leicht überhasteten Eindrucks, nicht bestätigt. Aber: Rückblickend bin ich mir nicht sicher, ob es diesen Nachschlag zur großen, epischen (ersten) "Legacy"-Saga unbedingt gebraucht hat; und nicht zuletzt auch als das ultimative Ende der "Star Wars"-Saga im "Legends"-Bereich ist "Die letzte Schlacht" halt schon ein bisschen banal. Nun mögen die Autoren dafür nichts können, dass sie hiermit die chronologisch gesehen letzte Geschichte im "Legends"-Universum abgeliefert haben, aber ob gewollt oder nicht, und bewusst oder nicht, so ist es nun einmal. Und so muss ich rückwirkend halt schon sagen, dass das erste Finale der "Legacy"-Ära der bessere Abschluss gewesen wäre.
