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Firefly: Generations Drucken E-Mail
Die Serenity-Crew auf Schatzsuche Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 05 Dezember 2020
 
Titel: "Firefly: Generations"
Bewertung:
Autor: Tim Lebbon
Übersetzung: -
Umfang: 384 Seiten
Verlag: Titan Books (E)
Veröffentlicht: 06. November 2020 (E)
ISBN: 978-1-78565-832-8
Buch kaufen: Hardcover (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Bei einem Pokerspiel gewinnt Mal Reynolds nicht nur eine schöne Stange Geld, die immerhin ausreicht, um die Serenity wieder mit ein paar Rationen aufzustocken, sondern vor allem auch eine Schatzkarte, die noch mehr Reichtum verspricht. Denn diese soll zum Standort eines jener sagenumwobenen Generationenschiffe führen, die vor Jahrhunderten aus von der Erde-von-einst aufgebrochen sind, und welches seither als verschollen galt. Wer weiß schon, welche Wertsachen, Antiquitäten und andere Schätze sich darauf befinden könnten. Allerdings wird Mal schon bald klar, dass die Schatzkarte ihnen auch einigen Ärger einbringt. So versucht ihm eine andere Frau, die ebenfalls am Pokerspiel teilnahm, diese wieder abzunehmen. Mit Hilfe seiner restlichen Besatzung gelingt es zwar, die Angreifer zurückzuschlagen, jedoch war dies nur ein Vorgeschmack auf die Probleme, welche die Serenity-Crew bei der Jagd nach dem Schiff erwarten. Denn nicht nur befindet sich dessen unmittelbarer Nähe ein Kreuzer der Allianz. Auch Rivers Versicherung, dass sie auf dem Schiff von jemand, der so ist wie sie, erwartet werden, erfüllt den Rest der Serenity-Besatzung mit Sorge. Und das, wie sich schon bald herausstellen soll, zu recht…

Review: "Generations" war ursprünglich schon für den Herbst letzten Jahres angekündigt. Die Hintergründe der Verschiebung sind mir nicht bekannt, aber falls es tatsächlich qualitative Gründe gegeben haben sollte, da Tim Lebbons erstes Manuskript vielleicht noch nicht ganz das was, worauf der Verlag gehofft hatte, so ist es dem fertigen Endprodukt jedenfalls nicht anzumerken. Im Gegenteil, vielmehr halte ich "Generations" bislang für den besten von Titan Books zur Serie erschienen Roman (auch wenn die Latte nach den bisherigen, maximal mittel-, zumeist aber doch eher -mäßigen, Einträgen, nicht gerade hoch lag). Tim Lebbon gelingt es hier sehr gut, eine Geschichte zu erzählen, die einerseits für sich alleine steht, andererseits aber eben auch eine gewisse Verbindung zur sich durch die Serie ziehenden Mythologie hat – weshalb man sich "Generations" sehr gut als eine Art verlorene Folge von "Firefly" vorstellen kann. Zumal es Tim Lebbon von Beginn an sehr gut gelingt, den Ton der Serie – und auch der Figuren – zu treffen. So hatte es mir bereits der Auftakt rund um den Besuch des Planeten, das Pokerspiel und so weiter angetan, ehe "Generations" dann in eine völlig andere Richtung geht, als ich das im ersten Moment (aufgrund einiger Andeutungen im Text) erwartet hatte. Zu Beginn war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch, nicht zuletzt, als Geisterschiff-Geschichten jetzt nicht unbedingt neu sind, und "Firefly" selbst in der Episode "Fernab der Zivilisation" bereits eine Variante dieses Themas durchgespielt hat. Und tatsächlich, die ersten Momente rund um die in zwei Gruppen geteilte Serenity-Crew, die sich auf dem Schiff umsieht, hat mich jetzt noch nicht übermäßig gepackt.

Dies wandelt sich dann aber schlagartig, als sie Silas treffen, und diesen aufwecken. Ab da rücken dann nämlich auch die Verknüpfungen zu River in den Mittelpunkt, denn: Silas ist unter jenen, die so wie sie umgewandelt wurde, insofern eine Legende, als er der erste Testkandidat dieser Experimente war – welche die Allianz damals eben bewusst noch auf diesem, zuvor von ihnen gefundenen, alten Generationenschiff durchgeführt hat, um diese so vor den Augen der Öffentlichkeit zu verstecken. Anfangs ist River vom Gedanken, jemanden wie sie selbst zu treffen, begeistert – doch ihre Freude schlägt rasch in Furcht und Abscheu um, als sie erkennt, welches Monster Silas geworden ist. Was sie wiederum dazu bringt, sich zu fragen, ob ihr die gleiche furchtbare Entwicklung bevorsteht. Mit dem Aufwachen von Silas geht zudem der Angriff der Allianz einher, der ebenfalls einiges an Spannung in die Sache bringt. So kommen nicht zuletzt auch die in der Serie dann doch etwas zu kurz gekommenen "Blauhände" zu einem weiteren Auftritt. Jedenfalls: Ab dem Zeitpunkt, wo man Silas aufweckt, dreht "Generations" dann noch einmal so richtig auf, und vermag es, bis zum packenden Finale sehr gut zu unterhalten. Dass ich dennoch nicht vollends begeistert war, liegt neben dem bereits erwähnten, etwas schleppenden Mittelteil, in erster Linie am generellen Problem dieser Romane, was das zeitliche Setting betrifft. Denn da diese während der Serie – oder, wie in diesem Fall, zwischen Serie und Film – angesiedelt sind, besteht was die Stammbesetzung betrifft halt nicht auch nur der geringste Zweifel, dass sie heil aus der Sache rauskommen werden. Hätte man "Generations" erst nach dem Film platziert – auch wenn man dann auf die eine oder andere Figur hätte verzichten müssen – hätte ich ihn wohl doch nochmal 'ne ganze Ecke spannender gefunden. Trotz dieses Mankos war "Generations" aber der erste "Firefly"-Roman, wo ich als spät berufener "Browncoat" das Gefühl hatte, auf meine Kosten gekommen zu sein.

Fazit: Nachdem ich mit den drei Romanen von James Lovegrove ja nicht ganz so viel anfangen konnte, empfand ich Tim Lebbons Beitrag zur "Firefly"-Reihe als wahren Segen. Sein Verständnis der Figuren – und dem Ton der Serie – ist um nichts schlechter, allerdings liegt mir sowohl die Geschichte, die er hier für Mal & Co. erfunden hat, als auch die Art und Weise, wie er sie erzählt, mehr, als dies bislang bei Lovegrove der Fall war. An einem konnte aber auch Lebbon nichts ändern: Die zeitliche Einordnung während bzw. zwischen Serie und Film verhindert, dass die "Firefly"-Crew so richtig in die Zukunft aufbrechen kann – und drückt doch auch ein bisschen auf die Spannung. Ansonsten war das aber ein sehr gelungenes Abenteuer, dass trotz aller Eigenständigkeit ein paar nette Verknüpfung zur fortlaufenden Handlung der Serie hatte, und sich generell für mich wie eine verlorene Episode von "Firefly" anfühlte.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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