Mit: Eric Stoltz, Daphne Zuniga, Lee Richardson, John Getz, Frank C. Turner, Ann Marie Lee, Garry Chalk, Saffron Henderson u.a.
Kurzinhalt:
Stathis Borans bringt die mit Seth Brundles Kind hochschwangere Veronica in ein Forschungsinstitut. Veronica selbst stirbt bei der Geburt, ihr Sohn kann jedoch gerettet werden. Martin reift aufgrund des gesteigerten Metabolismus, den er von seinem zum Zeitpunkt der Zeugung bereits mit einer Fliege verschmolzenen Vater geerbt hat, binnen nur fünf Jahren zu einem jungen Erwachsenen heran – bleibt jedoch in all der Zeit im Institut eingesperrt. Man nimmt regelmäßig Untersuchungen an ihm vor, und in weiterer Folge unterstützt er sie dann auch bei ihren Versuchen, die Teleportations-Technologie seines Vaters nachzubauen. Eines Tages lernt er die junge und attraktive Beth kennen, und die beiden freunden sich an. Schon bald beginnt Martin, mehr als nur Freundschaft für sie zu empfinden. Als er schließlich erfährt, dass er von Anton Bartok, dem Leiter des Instituts, sein ganzes Leben lang getäuscht und hintergangen wurde, begibt er sich zusammen mit Beth auf die Flucht. Doch ohne die regelmäßigen Injektionen, welche die betreffende DNA unterdrücken, droht er sich schon bald, wie sein Vater vor ihm, in eine Fliege zu verwandeln…
Review:
Im Gegensatz zum Vorgänger, der mir aus meiner Jugend bekannt war, hatte ich "Die Fliege II" bis vor kurzem nicht gesehen. Und, ganz ehrlich: Auch wenn sich sicherlich auch schon schlechtere Filme in meinem Leben gesehen habe, so hätte mir doch auch nichts gefehlt, wenn ich daran nie etwas geändert hätte. Denn leider sollte sich "Die Fliege II" – wie von mir im Vorfeld auch schon nicht anders erwartet (sonst hätte ich ihn mir ja längst schon mal angesehen) – als fast schon Paradebeispiel für ein völlig überflüssiges, und vor allem auch dem Vorgänger in allen Belangen unterlegenes, Sequel erweisen. Als eines der Hauptprobleme des Films erwies sich dabei für mich das sehr eingeschränkte Setting. Von einem sehr kurzen Abschnitt abgesehen spielt "Die Fliege II" ausschließlich in diesem Forschungsinstitut. Das mag zwar den Zuschauer die triste Existenz sowie die sehr kleine, begrenzte Welt von Martin nachempfinden lassen, macht ihn aber halt vom Setting her um nichts interessanter. Ich war dieses jedenfalls schon rasch leid, und generell vom Film recht bald gelangweilt. Insofern ist es wohl kein Zufall, dass der Film für mich sobald Martin die Einrichtung dann endlich verlässt, auch kurzzeitig – endlich – aufdrehte. Umso enttäuschter war ich, als sein Fluchtversuch nach rund fünf Minuten Laufzeit auch schon wieder vorbei war.
Generell zieht sich der Film teilweise doch ordentlich dahin. Beim Vorgänger lobte ich ja, wie schnell man zur Sache kommt, und wie der Film praktisch keine Sekunde lang vom Gas geht – fast so, als hätte man den gesteigerten Metabolismus der Hauptfigur auch auf den Film selbst übertragen. Im Sequel fehlt davon leider jede Spur. Man nimmt sich praktisch von Anfang an zu viel Zeit, um die ohnehin sehr dünne Story zu erzählen, wobei sich nicht zuletzt auch die zentrale Liebesgeschichte zu ausgedehnt dahinschleppt. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass Effekte und Creature Design dem ersten doch recht deutlich unterlegen sind. Und im Vergleich zum wirklich packenden Finale von "Die Fliege" wollte beim Nachfolger selbst am Ende nie wirklich Spannung aufkommen; zu offensichtlich war, dass das Ganze im Gegensatz zum Vorgänger diesmal auf ein Happy End zusteuert. Aber, immerhin: Mit John Getz, sowie dem netten kleinen Gastauftritt von Jeff Goldblum, gibt es auch besetzungstechnisch eine direkte Verknüpfung zum ersten (dass Geena Davis nicht zurückkehrte ist zwar schade, andererseits aber auch verständlich, und in diesem spezifischen Fall auch verschmerzbar; weil für die paar Sekunden war's letztendlich auch schon wurscht). Wichtiger noch, dass sich auch die Neuzugänge gut schlagen. Eric Stoltz ist zwar kein Jeff Goldblum, zeigt jedoch eine solide Leistung, und Daphne Zuniga mag ich ja ohnehin, seitdem ich "Spaceballs" in meiner Kindheit rauf- und runtergeschaut habe. Wie schon erwähnt dreht der Film zudem mit der Flucht zumindest kurzzeitig auf; der Teil schaffte es doch tatsächlich, mich zu packen, und bot zudem mit der Schrotflinten-Szene ("There's your cure!") einen echt starken Moment. Und das Finale mag dann wenig spannend gewesen sein, und die neue Fliege im Vergleich zum Vorgänger doch ziemlich enttäuscht haben, fuhr aber zumindest mit ein paar netten Gore-Effekten auf. Wie der Film generell davon profitiert, früh genug entstanden zu sein, um uns billige CGI-Effekte zu ersparen. Ja, das alles war zwar weitaus schwächer als beim Vorgänger, aber zumindest kamen auch hier noch gute alte "practical effects" zum Einsatz; auch das hilft ihm zumindest ein bisschen. Und solide inszeniert ist er grundsätzlich auch. Aber ja, letztendlich ist an "Die Fliege II" leider nichts gut und/oder interessant genug, um ihn sehenswert zu machen.
Fazit:
Im Gegensatz zum diesbezüglich wirklich vorbildlichen Vorgänger, braucht "Die Fliege II" einfach viel zu lang, um endlich mal in die Gänge zu kommen, und nimmt sich generell viel zu viel Zeit, um seine ohnehin sehr dünne Geschichte zu erzählen. Dementsprechend zieht sich das Ganze leider doch ordentlich dahin. Es hilft auch nicht, dass der Film fast ausschließlich in einer Location – dem Institut – angesiedelt ist, und sich dementsprechend beengt und im Vergleich zum Vorgänger auch irgendwie "kleiner" anfühlt. Und generell kann "Die Fliege II" dem großartigen ersten Teil in keinerlei Hinsicht das Wasser reichen, wobei insbesondere die Fliegen-Puppe am Ende – bei aller Liebe für gute alte handgemachte Effekte – im Vergleich zum Vorgänger schwer enttäuscht. Da hilft es letztendlich auch nicht viel, dass das Ganze solide inszeniert ist, die Besetzung durchaus zu gefallen weiß, einzelne Momente (insbesondere rund um die Flucht) positiv hervorstechen, und es zum Ende hin dann nochmal ein paar nette Gore-Einlagen gibt. "Die Fliege II" fehlen einfach die zündenden neuen Ideen, die ihn trotz der allgemeinen – und erwartbaren – Unterlegenheit im Vergleich zum Vorgänger dennoch interessant machen würden. Den ersten kann man sich immer wieder – und sehr gut – anschauen. Den zweiten muss man allerdings nun wirklich nicht gesehen haben.