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Star Trek: Renegades Drucken E-Mail
Sticht so manchen offiziellen "Star Trek"-Film aus Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 09 Dezember 2020
 
Advents-SPECiAL

 
Star Trek: Renegades
Originaltitel: Star Trek: Renegades
Produktionsland/jahr: USA 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: Atomic Studios/Skyway Productions
Regie: Tim Russ
Produzenten: U.a. Sky Douglas Conway, Ethan H. Calk, Thomas J. Moore & Jack Treviño
Drehbuch: Sky Douglas Conway, Jack Treviño & Ethan H. Calk
Filmmusik: Justin R. Durbane
Kamera: Tristan Barnard
Schnitt: Marc Linn & Michael Linn
Genre: Science Fiction/Action
Weltpremiere USA: 01. August 2015
Laufzeit: 86 Minuten
Altersfreigabe: Nicht geprüft
Film ansehen: YouTube
Mit: Adrienne Wilkinson, Walter Koenig, Corin Nemec, Tim Russ, Sean Young, Edward Furlong u.a.


Kurzinhalt: Rund zehn Jahre nach der Rückkehr der U.S.S. Voyager in den Alphaquadranten hat Commander Tuvok das Kommando über die neu gestaltete Sektion 31 übernommen, und untersteht als solcher Admiral Chekov, der den Sternenflottengeheimdienst leitet. Eine der Ressourcen, auf die sie immer wieder zurückgreifen, ist Captain Lexxa Singh und ihre Crew aus Gesetzlosen. Nun haben sie für die Besatzung, die auf dem Schiff Icarus reist, wieder eine neue Mission: Ein bisher unbekanntes Volk, die Syphon, haben begonnen, jene Planeten auf denen Dilithium abgebaut wird, zu vernichten. Dies führt nicht nur zu einem tragischen Verlust von Menschenleben, sondern bedroht in weiterer Folge auch die interstellare Raumfahrt, da Dilithium für den Warpantrieb benötigt wird. Nachdem es ihnen gelungen ist, Captain Alvarez von der U.S.S. Archer – der über ihren Auftrag natürlich nicht informiert ist – abzuschütteln, fliegt die Icarus zum Heimatplaneten der Syphon. Doch als sie kurz nach ihrer Ankunft gefangengenommen werden, scheint die Lage nicht nur für das Team, sondern auch die Erde, welche die Syphon als nächstes angreifen wollen, aussichtlos…

Review: Szenenbild. "Star Trek: Renegades" war der zweite große Fanfilm von Sky Conway und seinem Independent-Filmstudio. Ihm voraus ging "Of Gods and Men", eine ebenfalls beachtenswerte Produktion, die jedoch in erster Linie mit dem Drehbuch glänzte. Produktionstechnisch war man jedoch, obwohl Mitte der 0er-Jahre entstanden, den Fanfilmen der 90er näher, und fiel selbst gegen Filme wie die finnische Parodie "Star Wreck: In the Pirkinning" doch deutlich ab – weshalb es aus meiner Sicht auch nicht wirklich Sinn macht, sie wie einen regulären Film zu besprechen. Bei "Star Trek: Renegades" sieht die Sache schon anders aus. Wie so manche Fanproduktion in diesem Jahrzehnt griff auch Sky Conway auf die neu hinzugekommene Finanzierungsquelle des Crowdfundings zurück, was es ihm – in Verbindung mit dem technologischen Fortschritt – ermöglichte, einen Film zu machen, bei dem es sich zwar immer noch um eine (nicht-lizenzierte) Amateur/Independent-Produktion handelt, die sich jedoch vor anderen billigen – und professionell produzierten – Filmen des Genres (nur ein Beispiel welches mir gerade in den Sinn kommt: Der furchtbare "Starship Rising") verstecken muss. So gesehen halte ich es, unter Berücksichtigung der Produktionsgeschichte, durchaus für fair, diesen mir "gewöhnlichen" Filmen zu vergleichen.

Und siehe da: Dabei schneidet "Star Trek: Renegades" alles andere als schlecht ab. Besonders angetan war ich dabei von den Spezialeffekten/Weltraumaufnahmen, die – abseits der Belichtung der digitalen Modelle – keinen nennenswerten Unterschied zu den aktuellen, offiziellen "Star Trek"-Produktionen erkennen lassen. Eine zweite ganz wesentliche Stärke liegt darin, dass es hier gelang, so manchen Veteranen in seiner/ihrer Rolle zurückkehren zu lassen. So kehrt Walter Koenig als – mittlerweile über hundert Jahre alter (aber, warum nicht? McCoy trat ja ebenfalls noch, ganz offiziell, in TNG auf) – Pavel Chekov zurück. Er steht bis zu einem gewissen Grad auch – zumindest, soweit es die Handlung auf der Erde betrifft – im Mittelpunkt; was mich als Fan sowohl von ihm als Darsteller als auch der Figur sehr freute. Kein Spoiler ist es wohl zudem, zu erwähnen, dass auch Tim Russ als Tuvok zurückkehrt – der zudem nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera in Aktion war, übernahm er doch die Regie des Films. Alle weiteren Gastauftritte seien jedoch an dieser Stelle bewusst nicht erwähnt, macht es doch als Trekkie viel Spaß, diese selbst zu entdecken, und sich diesbezüglich vom Film überraschen zu lassen. Abseits von bekannten "Star Trek"-Darstellern – die teilweise in ihre aus der Serie bekannte, teilweise jedoch auch in neue Rollen schlüpfen – gibt es aber auch ein Wiedersehen mit ein paar generellen Veteranen des Genres, wie z.B. Corin Nemec, Sean Young, und Edward Furlong. Und selbst jene eher unbekannte DarstellerInnen, die hier auftreten, agieren überaus professionell, wobei es mir vor allem Adrienne Wilkinson als Lexxa Singh angetan hatte. LaiendarstellerInnen sind wenn dann nur in vernachlässigbaren Minirollen zu sehen. Das ist dann eben auch schon ein wesentlicher Punkt, der "Renegades" von anderen Fan-Produktionen positiv hervorstechen lässt. Dass es sich um eine eben solche handelt, merkt man dem Film in erster Linie bei den digitalen Sets und Hintergründen an. Es wird hier halt doch vergleichsweise viel mit CGI gearbeitet, wirklich gebaut wurde nur das Wenigste. Das ist an der anderen Stelle halt schon bemerkbar.

Szenenbild. Auch im Bereich der musikalischen Untermalung fällt "Renegades" gegenüber den professionellen "Star Trek"-Produktionen etwas ab. Weniger, weil die Kompositionen von Justin R. Durban nicht gefallen könnten, als vielmehr, dass man ihnen ihre künstliche Synthesizer-Herkunft halt doch recht anmerkt (und das somit ein wesentlicher Punkt ist, wo "Renegades" mit den offiziellen, orchestrierten "Star Trek"-Produktionen nicht mithalten kann), und die Musik zudem teilweise etwas übertrieben und auch übermächtig ist, so als würde man versuchen, mit ihrer Hilfe die etwas billigere Produktionsqualität zu kaschieren, und dem Film eine Größe zu geben, die er sonst eben nicht hat. Ich fand das aber nicht nur aufdringlich, sondern eigentlich auch überflüssig. Letztendlich ist es aber kurioserweise just das Drehbuch, welches mich doch ein bisschen enttäuschtem, denn leider folgt man hier dem doch sehr einfallslosen Konzept, dass zum 100sten Mal die Erde zu retten ist. Gerade auch von einer solchen Fan-Produktion, die sich inhaltlich eben nicht nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten muss, hätte ich mir da doch mehr – bzw. etwas anderes – erhofft. Davon abgesehen muss ich aber echt sagen: Kudos! Weil, ganz ehrlich: Mir hat "Renegades" besser gefallen als so manche offizielle "Star Trek"-Produktion!

Fazit: Wenn man sich "Star Trek: Renegades" ansieht, muss einem natürlich bewusst sein, dass es sich hier "nur" um eine Fanproduktion handelt – aber was für eine! Denn der Film macht deutlich, dass sich – nicht zuletzt dank Crowdfunding – im Bereich der Fan-Filme seit den Anfängen in den 80ern/90ern verdammt viel getan hat. Zwar muss man da und dort – insbesondere bei den Sets und der Musik – schon Abstriche machen, in anderer Hinsicht – Inszenierung, Effekte – ist "Renegades" jedoch kaum mehr von den weitaus teureren offizielle Produktionen zu unterscheiden. Zumal hier eben auch ein paar bekannte Gesichter – teilweise in ihren alten, teilweise aber auch in neuen Rollen – mit von der Partie sind. Vor allem aber merkt man dem Film das Herzblut dass hier hineingesteckt wurde an. Ja, von der x-ten Bedrohung für die Erde jetzt nicht übermäßig begeistert, davon abgesehen gefiel mir die Story aber ausgesprochen gut, und erwies sich einerseits als überaus gelungene Fortsetzung sowohl der TNG- als auch der TOS-Ära, und konnte andererseits noch mit zahlreichen weiteren interessanten Anspielungen auf die Kontinuität (man beachte nur den Namen des weiblichen Captains der Ikarus) aufwarten. Und so fand ich letztendlich, trotz aller Abstriche, die man natürlich unweigerlich machen muss, "Star Trek: Renegades" besser als so manchen Film der offiziellen Reihe!

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Skyway Productions)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2020





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