Originaltitel: The Jedi Episodennummer: 2x05 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 27. November 2020 Erstausstrahlung D: 27. November 2020 Drehbuch: Dave Filoni Regie: Dave Filoni Besetzung:
Pedro Pascal als The Mandalorian,
Michael Biehn als Lang,
Rosario Dawson als Ahsoka Tano,
Diana Lee Inosanto als Morgan Elsbeth,
James Croak als Prisoner,
Dylan Alvarado als Village Boy,
Mai Brunelle als Village Girl,
Wing Tao Chao als Governor Wing,
Clark Schierle als Villager u.a.
Kurzinhalt:
Die Hauptstadt Calodan auf Corvus, der lange Zeit unter dem Joch des Imperiums gelitten hat, steht unter der Kontrolle der grausamen Friedensrichterin Morgan Elsbeth. Die Jedi-Ritterin Ahsoka Tano versucht, ihre Herrschaft zu beenden, doch als diese droht, von ihr gefangen gehaltene Geiseln zu töten, muss sich Ahsoka – vorerst – unverrichteter Dinge zurückziehen. Tags darauf erreicht der Mandalorianer Corvus. Nur kurz nachdem ihm Zutritt in die Hauptstadt gewährt wurde, wird er zur Friedensrichterin gebracht, die ihn dazu anheuert, die Jedi zu töten. Dies kommt ihm insofern gerade recht, als er ohnehin auf der Suche nach Ahsoka war. Diese ist skeptisch, was die Ausbildung von Grogu – so, wie sich herausstellt, der Name des Kindes – zu einem Jedi betrifft; nicht zuletzt, als er mittlerweile eine starke Bindung zum Mandalorianer aufgebaut hat, und den Jedi eine eben solche verboten ist. Immerhin hat Ahsoka einst miterlebt, wie selbst der vermeintlich größte der Jedi, und zugleich ihr Freund und Mentor, durch eine solche Bindung der dunklen Seite der Macht verfiel, und die ganze Galaxis daraufhin in die Finsternis stürzte. Trotzdem stimmt sie zu, Grogu in der Macht auszubilden – sofern der Mandalorianer ihr zuvor dabei hilft, Morgan Elsbeth zu Fall zu bringen…
Review:
Tja, wie sich herausstellt, lag ich da völlig falsch. Ich hätte eigentlich gedacht, dass man sich das Wiedersehen mit Ahsoka fürs Staffelfinale aufhebt, und die Zeit bis dahin u.a. mit dem am Ende der letzten Folge angekündigten Angriff von Moff Gideon füllt. Ok, zugegeben, als ich den Episodentitel sah, war eh gleich klar, dass ich damit falsch lag; aber auch davon abgesehen fackelt "Die Jedi" nicht lange, und steigt vielmehr gleich mit dem Auftritt von Ahsoka ein. Die betreffende Szene war einfach nur geil, und bot für mich den bisherigen Höhepunkt der Serie, dem danach noch ein paar weitere folgen sollten. Ich habe es schon bei meiner Besprechung der letzten "Clone Wars"-Staffel (ich glaube auch mehrmals) erwähnt: Ahsoka ist mit Abstand das Beste, was die Serie uns geschenkt hat, und eine echte Bereicherung von "Star Wars". Insofern habe ich mich über das Wiedersehen grundsätzlich schon mal gefreut; nicht zuletzt, als ihr Schicksal nach dem Finale der zweiten "Rebels"-Staffel, dass sie auf Malachor verschüttet sah, völlig offen blieb. Nun gebe ich zu, dass ihr Auftritt hier zweifellos einige Fragen aufwirft, welche man in weiterer Folge (ja vielleicht sogar in einer eigenen Serie?! Ich wär dabei!) hoffentlich noch beantworten wird. Nicht zuletzt, wo sie denn während der Ereignisse aus der Original-Trilogie gesteckt ist, wo die Rebellion ihre Hilfe wohl gut hätte gebrauchen können.
Bislang ging ich ja offen gestanden aufgrund von Yodas Aussage zu Luke, er sei nach dessen Tod "Der letzte der Jedi", davon aus, dass ihr zwischenzeitlich etwas Schlimmes widerfahren ist; andererseits, da Jedi-Meister bekanntermaßen die Wahrheit gerne schon mal "von einem gewissen Standpunkt aus" vermitteln, will ich ihnen daraus keinen Strick drehen. Darüber hinaus bin ich der Episode hier jetzt schon gespannt, ob es in weiterer Folge (möglicherweise zum Finale dieser oder einer anderen Staffel, oder vielleicht auch erst am Ende der Serie) zu einem Wiedersehen mit Luke Skywalker (sprich, einem digital verjüngten Mark Hamill) kommen wird, der Grogu unter seine Fittiche nimmt. Doch das ist alles erstmal Zukunftsmusik, kommen wir zurück zu "Die Jedi". Im Gegensatz zur bisherigen Staffel, die drehbuchtechnisch auf das Konto von John Favreau ging, wurde Ahsokas Rückkehr sowohl von Dave Filoni (seines Zeichens ja ebenfalls ausführender Produzent von "The Mandalorian") geschrieben als auch inszeniert – und das zahlt sich aus. Niemand kennt die Figur so gut wie er, was nicht nur bedeutet, dass sich die "Realversion" so verhält und so spricht, wie ihr digitales Gegenstück, sondern auch die Bewegungen, die Kampfhaltung etc. extrem genau eingefangen werden. Generell gibt es bei "Die Jedi" so manche Einstellung, die 1:1 aus einer der beiden animierten Serien stammen könnte (wie z.B. die im Wind/Staub stehende Ahsoka). Und als wäre die Rückkehr dieser Figur nicht schon genug, gibt es am Ende auch eine Referenz auf Großadmiral Thrawn, was wohl bedeutet, dass dieser früher oder später ebenfalls zu seinem ersten Real-Auftritt kommen könnte (was natürlich auch gleich zum Spekulieren einlädt, wer ihn dann spielen könnte). Apropos Casting: Im Gegensatz zu Bo Katan, die sowohl in den Animationsserien von Kate Sackhoff gesprochen, als dann auch bei "The Mandalorian" von ihr gespielt wurde, kam für den ersten Real-Auftritt von Ahsoka nicht Ashley Eckstein zum Zug, sondern Rosario Dawson. Ein klein bisschen schade fand ich das ja zugegebenermaßen schon; aber einerseits mag ich Rosario Dawson wirklich sehr gern, und andererseits muss man schon sagen, dass sie der animierten Ahsoka unter der Maske zum Verwechseln ähnlich sieht (stimmlich kann ich es insofern nicht beurteilen, als ich mir die Zeichentrickserien aufgrund der Verwendung der deutschen Originalsprecher in der Synchronisation angesehen habe).
Jedenfalls: Auch wenn "Der Mandalorianer" bislang eindrucksvoll gezeigt hat, dass es bei "Star Wars" nicht zwingend immer (nur) um die Jedi gehen muss, hat die Folge vom Auftritt einer ebensolchen – mal zur Abwechslung – definitiv profitiert. Die Szenen zwischen Ahsoka und dem Mandalorianer waren generell wundervoll, in der Art und Weise, wie hier zwei einst verfeindete Völker Seite an Seite kämpfen steckt eine wichtige und wertvolle Message, und der Showdown war dann auch nochmal echt der Hammer; nicht zuletzt, als ich nicht ausschloss, dass man die Gelegenheit vielleicht nutzen könnte, um Ahsokas Geschichte endgültig abzuschließen, was ihren Kampf mit Morgan für mich ungemein packend machte. Sehr cool war zweifellos auch der Auftritt von Michael Biehn. Der Planet war ebenfalls toll umgesetzt, und bot mit den abgestorbenen Bäumen und der vergiftet wirkenden Luft eine innerhalb des "Star Wars"-Universums doch eher unverbrauchte Umgebung. Das Tüpfelchen auf dem i war dann wieder mal die großartige Musik von Ludwig Göransson; nicht zuletzt als dieser darauf bedacht war, an einzelnen Stellen die bekannten Leitmotive von Yoda und insbesondere natürlich Ahsoka anzuspielen. Insgesamt war das jedenfalls einfach nur spitze!
Fazit:
Mit "Die Jedi" präsentiert man uns die Rückkehr von Ahsoka Tano deutlich früher, als ich das erwartet hatte. So oder so fand ich es jedenfalls wirklich toll, Ahsoka wieder zu sehen, und damit auch einen Eindruck zu gewinnen, wie es mit ihr nach ihrem chronologisch bislang letzten Auftritt im Finale der zweiten "Rebels"-Staffel ergangen ist. Aber auch, weil mit Dave Filoni das Mastermind hinter der Figur sowohl für das Drehbuch als auch die Regie verantwortlich war, was dafür sorgt, dass ihr Transfer von den animierten in den Realbereich phänomenal geglückt ist; angefangen vom Aussehen über Mimik, Gestik und Posen, bis hin zur Art und Weise, wie sie in Szene gesetzt wird. Wunderbar auch die gemeinsamen Szenen mit dem Mandalorianer bzw. dem Kind, über das wir hier endlich mehr erfahren, sowie der starke Moment, als sich Ahsoka an Anakins Fall zurückerinnert. Die Musik von Ludwig Göransson, der sich auch nicht ziert, auf das von Kevin Kiner komponierte Leitmotiv für Ahsoka zurückzugreifen, der Auftritt von Michael Biehn, die kurze Erwähnung von Großadmiral Thrawn, sowie der packende Showdown, machten "Die Jedi" dann schließlich zur bislang besten Episode der Serie.
Deiner Kritik ist wenig hinzuzufügen! Ein bisschen stört mich nur, dass die Gegener in den Episoden immer mehr zu Kanonenfutter verkommen. Natürlich waren die Sturmtrupps schon immer recht harmlos, aber momentan scheint jeder Kampf ohne Probleme gewonnen...
Aber eigentlich wollte ich was anders anmerken: Deine Bewertung in der Überschrift stimmt nicht mit der im Fazit überein. Ich war schon ganz überrascht, was Du an der Folge auszusetzen hast 🤗
Hi das Ahsokas Schicksal zuletzt in der zweiten Rebels Staffel erzählt wird, stimmt nicht ganz, in der vierten Staffel wird erklärt, wo sie bis Endor war bzw. festgeteckt ist . Erst danach gibts eine Lücke bis Corvus
Hab jetzt schnell nochmal nachgelesen. Stimmt, das mit dem Zeitportal hatte ich völlig verdrängt (fand die Idee dort offen gestanden doch eher doof). Aber: wir sahen dann zwar, wie sie nach der Schlacht von Endor mit Sabine loszieht, um Ezra zu suchen - dass wir aber auch erfahren hätten, was zwischen "Ezra holt sie durch die Zeit" (was kurz vor ANH passiert sein dürfte) und der Schlacht von Endor mit ihr passiert ist, wäre mir jetzt nicht bewusst.