Originaltitel: The Plateau Episodennummer: 3x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 07. Oktober 2010 Erstausstrahlung D: 24. Januar 2011 Drehbuch: Alison Schapker & Monica Owusu-Breen Regie: Brad Anderson Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
Michael Eklund als Milo,
Kirk Acevedo als Charlie Francis,
Seth Gabel als Lincoln Lee,
Philip Winchester als Frank Stanton,
Ryan McDonald als Brandon Fayette,
Kacey Rohl als Madeline,
Malcolm Stewart als Dr. Levin,
Rocky Anderson als Police Officer,
Charles Andre als Older Gentleman,
Paul Bae als Delivery Man,
Douglas Chapman als Jeffrey Mayer,
Dave Collette als Marco,
Graeme Duffy als Male Victim,
C. Ernst Harth als Bus Driver u.a.
Kurzinhalt:
Auf der anderen Seite nimmt Olivia ihren Dienst beim Fringe-Team wieder auf. Kurz darauf wartet auch schon der erste bzw. nächste Fall auf sie. So kam es an zwei darauffolgenden Tagen zu mysteriösen Busunfällen, bei denen jeweils ein Mensch ums Leben kam. Schon allein diese Häufung ist verdächtig. Darüber hinaus stellt man jedoch bei der Befragung der Zeugen des zweiten Unfalls fest, dass diesem eine fast schon irrwitzige Kettenreaktion vorangegangen zu sein scheint. Wurde diese etwas von jemandem vorhergesehen, bzw. bewusst ausgelöst? Als es am darauffolgenden Tag zu einem weiteren solchen Unfall kommt, kann daran, dass hier jemand mit Vorsatz handelt, kein Zweifel mehr bestehen. Die Spur jenes Verdächtigen, der Olivia beim letzten Tatort aufgefallen ist, führt zu einer Nervenheilanstalt, wo dieser einer experimentellen Behandlung unterzogen wurde, die seine Intelligenz steigern sollte. Im letzten Schritt hätte eben dieser Prozess dann wieder umgekehrt werden sollen, doch bevor es so weit kam, ist Milo geflohen. Seine Anschläge richten sich nun ganz bewusst an jene, die ihn wieder in seinen alten Geisteszustand zurückversetzen wollen. Doch wie soll das Fringe-Team jemanden aufhalten, der all ihre Aktionen vorhersieht, und ihnen deshalb immer einen Schritt voraus ist?
Review:
Mit "Milo" kehren wir wieder auf die andere Seite zurück, wo "unsere" Olivia mittlerweile die Erinnerungen ihres Gegenstücks vollständig absorbiert und somit quasi von dieser assimiliert wurde. Einzig die Visionen von Peter, sowie der kurze Flashback, als sie meint, Walter in der Psychiatrie zu erkennen, scheinen von der alten Olivia noch übrig zu sein. Ansonsten scheint sie ihre falsche Identität mittlerweile aber völlig akzeptiert zu haben. Ganz unabhängig davon fand ich jedenfalls den Wechsel auf die andere Seite sehr interessant und reizvoll, bietet er doch nicht einfach nur einen Blick auf diese andere Welt, sondern auch in die Arbeitsweise des dortigen Fringe-Teams. Generell fand ich dieses Paralleluniversums wieder gut und überzeugend umgesetzt. Zwar wirkt vieles grundsätzlich vertraut, aber man vermisst z.B. die meisten bekannten Marken (und Kugelschreiber gibt's dort ja scheinbar auch schon länger keine mehr). War sicher nicht leicht, das alles extra so umzugestalten, hat sich in meinen Augen aber definitiv ausgezahlt.
Und dann ist da noch der Fall an sich, der es mir ebenfalls durchaus angetan hatte. Das mit den ausgeklügelten Kettenreaktionen – und wie Milo diese aufgrund seiner hohen Intelligenz die es ihm erlaubt alles und jedem um ihn herum vorauszuberechnen dazu nutzt, um gezielt Menschen umzubringen – war ein so origineller wie interessanter Einfall. Michael Eklund, der mir in den letzten Jahren in zahlreichen Filmen und Serien – meist als Neben- oder Gastdarsteller – untergekommen ist, spielt die Rolle zudem wirklich ausgezeichnet. Aber auch die ebenfalls vielbeschäftige Kacey Rohl, die mir das erste Mal in "Hannibal" aufgefallen ist, sehe ich immer wieder gerne. Ein netter Einfall waren in weiterer Folge dann auch die Split Screen-Effekte, die uns seinen Denkprozess verdeutlichen sollten. Und auch, wie bzw. warum es Olivia schließlich gelang, ihn doch noch zu schnappen, gefiel mir. Denn: Da sie in Wahrheit eben aus einer anderen Welt stammt und das mit dem Luft-Alarm noch nicht so verinnerlicht hat, lag er in diesem Fall mit seiner Prognose falsch. Ein Fehler hat sich jedoch kurz davor eingeschlichen, als man quasi aufrollt, welches Schicksal er Olivia angedacht hat, und wie es dazu kommen soll. Denn eben dies wird uns ja rückwärts gezeigt – die Uhr springt jedoch trotzdem von 3:59 auf 4:00; das hätte eigentlich genau umgekehrt sein müssen. Generell würde ich "Milo" trotz des interessanten Settings und der netten Grundidee rund um die Kettenreaktionen, jetzt nicht unbedingt zu den spannendsten "Fringe"-Folgen zählen. Und auch wenn ich es grundsätzlich gut fand, dass man hier – im Gegensatz zu "Olivia" – in der anderen Welt geblieben ist, hat mir bei den Ermittlungen die typische, gewohnte Dynamik zwischen Olivia, Peter, Walter und Astrid doch ordentlich gefehlt; zumal ich mit Charlie noch nie viel anfangen konnte, und ich vor allem Lincoln Lee für eine wandelnde Schlaftablette halte. Nicht zuletzt aufgrund des wesentlich interessanteren Falls konnte "Milo" die "nur" solide Episode zuvor aber hinter sich lassen.
Fazit:
Das Setting in der anderen Welt (ob man sich nun in weiterer Folge wohl vorerst wöchentlich abwechseln wird?) fand ich sehr interessant, nicht zuletzt, als es uns einen Einblick in die Arbeitsweise des dortigen Finge-Teams erlaubte. Die Parallelwelt war zudem überzeugend umgesetzt. Vor allem aber hatte es mir der Fall rund um die absichtlich ausgelösten Kettenreaktionen angetan; das war ein faszinierender Einfall, mit dem die Folge sofort mein Interesse weckte. Dass Milo von Michael Eklund sehr gut gespielt war, war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Jedoch: Die Dynamik innerhalb des dortigen Teams finde ich leider längst nicht so gelungen und unterhaltsam, wie in unserer Welt. Es hilft sicher nicht, dass ich Charlie noch nie sonderlich interessant fand, und Lincoln überhaupt für einen der langweiligsten Charaktere halte, den man uns bei "Fringe" bislang präsentiert hat. Bei seiner Prognose hat sich zudem mit der vorwärts schaltenden Uhr obwohl das ja eigentlich rückwärts laufen sollte ein recht auffälliger Fehler eingeschlichen. Und die ganz große Spannung habe ich zugegebenermaßen auch hier wieder vermisst. Der interessante Fall sowie der Reiz dieser anderen Welt bringt "Milo" aber insgesamt eine gute Wertung ein.