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Star Wars: Bürde der Königin Drucken E-Mail
Prequel zu "Schatten der Königin" & "Episode I" Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 November 2020
 
Titel: "Bürde der Königin"
Originaltitel: "Queen's Peril"
Bewertung:
Autorin: E. K. Johnston
Übersetzung: Marc Winter
Umfang: 272 Seiten
Verlag: Panini (D), Disney–Lucasfilm Press (E)
Veröffentlicht: 22. September 2020 (D), 02. Juni 2020 (E)
ISBN: 978-3-8332-3941-0 (D), 978-1-36805-714-1
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Mit vierzehn Jahren wird Padmé Naberrie zur Königin von Naboo gewählt. Captain Panaka, der für ihre Sicherheit zuständig ist, hat daraufhin die Idee, mehrere Zofen anzustellen, die ihr ähnlich sehen, und die somit als Doppelgängerinnen fungieren können. In den darauffolgenden Wochen lernen sie daher ihre Mimik und Gestik in- und auswendig; zudem eignet sich Padmé, die als Königin den Namen Amidala annimmt, für diese Rolle eine eigene, tiefere Stimme an, die sich von ihnen leichter imitieren lässt. Nach einigen erfolgreichen Tests sind alle zuversichtlich, für den Notfall gerüstet zu sein. Dieser kommt dann jedoch wesentlich früher, und gravierender, als sich das alle von ihnen hätten vorstellen können: Denn die Handelsföderation errichtet um den Planeten eine Blockade, und will Königin Amidala so zwingen, einen Vertrag zu unterzeichnen. Sowohl für die junge Königin als auch ihre Zofen/Leibwächterinnen bedeutet dies die erste große Bewährungsprobe…

Review: Ich war nicht der größte Fan von "Schatten der Königin". Mir war die Story dort zu belanglos, und teilweise auch zu zerfahren. Irgendwie steuerte das dort alles ins Nichts. Dementsprechend – und da die allgemeine Reaktion zu "Bürde der Königin" wesentlich verhaltener war als zum "Vorgänger" – war ich auch im Hinblick auf E.K. Johnstons zweiten Roman über Königin Amidala und ihre Zofen eher skeptisch; und wurde dann doch eher positiv überrascht. Zwar sieht man schon an meiner Wertung, dass ich auch von ihm nicht wirklich begeistert war, in meinen Augen – und ich glaube, da unterscheide ich mich wesentlich von einem Großteil der Rezensenten und Fans – sehe ich beide aber auf einem ähnlichen (wenn auch leicht unterdurchschnittlichen) Niveau. Vor allem die erste Hälfte hatte es mir dabei angetan. Die Einblicke in Padmés Inneres, nachdem sie die Wahl gewonnen hat, und wie sie sich auf diese große Aufgabe vorbereitet. Aber auch die Vorgeschichte rund um ihre Zofen/Leibwächterinnen, und wie diese von Captain Panaka angeheuert wurden – und vor allem auch, wieso. Damit, wie diese teils sehr unterschiedlichen Mädchen zu einer Einheit zusammenwachsen, bot der Roman zudem genau jenen roten Faden, den ich bei "Schatten" noch schmerzlich vermisst hatte. Ein Pluspunkt ist zweifellos auch, dass sich bei diesem Roman, der sich ja doch eher an eine jüngere Zielgruppe richtet, und zudem im Disney-Verlag erscheint, Sabé als lesbisch (oder bi?) outen darf. Und vor allem auch die Dynamik innerhalb der Gruppe fand ich sehr gut und nachvollziehbar geschrieben.

So interessanter- wie fatalerweise lässt "Bürde der Königin" aber dann just, wenn der Roman eigentlich angesichts der dramatischen Ereignisse so richtig aufdrehen sollte, merklich nach. Denn im letzten Drittel wandelt sich der Roman von einem Prequel zu einem Sidequel zu "Die dunkle Bedrohung", und wird die von dort bekannte Geschichte nacherzählt. Zwar geschieht dies überwiegend aus der bislang unbekannten Perspektive der Zofen, dennoch verliert dieser Teil dadurch, dass wir halt schon wissen, was passiert, sehr an Reiz. Es hilft auch nicht, dass Padmé, laut Cover und Titel ja eigentlich die Hauptfigur, in diesem Teil dann endgültig in den Hintergrund rückt, was sich halt nicht zuletzt damit erklärt, als wir ihren Teil der Handlung ja schon aus dem Film kennen. Trotzdem, sollte das nicht eigentlich in erster Linie ihre Geschichte sein? Und dann tat sich E.K. Johnston aus meiner Sicht auch schwer damit, jeder Zofe ein interessantes Abenteuer in dieser Zeit mit auf dem Weg zu geben, wobei vor allem die Erzählungen rund ums Gefangenenlager wie ein Fremdkörper wirken. Aber auch ihr Versuch, Sabés Scheitern bei Boss Nass zu erklären, wirkt aufgesetzt. Offenbar will sie ihre Heldinnen so makellos wie möglich präsentieren; in diesem Fall wirkte das aber doch recht verkrampft. Last but not least ist die Nacherzählung der Ereignisse aus "Episode I" sehr lücken- und sprunghaft. Und so finde ich letztendlich, dass sie entweder die Vorgeschichte näher beleuchten und dann dort, wo der Film beginnt, hätte aufhören, oder aber die Vorgeschichte rascher abhandeln und sich tiefgehender mit den Ereignissen aus dem Film hätte befassen sollen. So aber ist es irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch. Trotzdem, letzten Endes sehe ich "Bürde der Königin" auf einem Niveau mit dem "Vorgänger".

Fazit: "Bürde der Königin" hat das Problem, dass der Roman in meinen Augen wesentlichs tärker beginnt, als er aufhört. Denn gerade die ersten Kapitel, rund um Padmés Amtsantritt, sowie das Anwerben ihrer Zofen/Leibwächterinnen, und wie diese langsam zu einer Einheit werden, hatten es mir angetan. Der Mittelteil war ebenfalls noch ganz ok, und gefiel mir nicht zuletzt mit Sabés lesbischer Romanze. Leider aber lässt "Bürde der Königin" im letzten Drittel doch ordentlich nach. Die vermeintliche Hauptfigur, Königin Amidala, wird völlig aus den Augen verloren – was in erster Linie daran liegen dürfte, dass wir ihre Handlungen ja aus dem Film bereits kennen – und die parallelen Geschichten ihrer Zofen fand ich halt leider nur leidlich interessant. Wie es Johnston hier generell kaum gelang, der Story aus dem Film neue Akzente abzugewinnen – und dort, wo sie sich daran versucht, die dortige Geschichte leicht umzuschreiben (wie im Falle von Sabés Scheitern bei Boss Nass), fand ich die betreffenden Versuche leider aufgesetzt und wenig überzeugend. Vor allem aber: Die Grundzüge der Handlung, und nicht zuletzt auch der Ausgang des Geschehens, sind einem halt aus "Die dunkle Bedrohung" schon bekannt. Und so geht "Bürde der Königin" leider just dann, wenn die Story eigentlich so richtig aufdrehen sollte, doch eher die Luft aus.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2020 Panini, gestaltet von Tara Phillips)





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