Originaltitel: The Passenger Episodennummer: 2x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 06. November 2020 Erstausstrahlung D: 07. November 2020 Drehbuch: Jon Favreau Regie: Peyton Reed Besetzung:
Pedro Pascal als The Mandalorian,
John Leguizamo als Gor Koresh,
Amy Sedaris als Peli Motto,
Timothy Olyphant als Cobb Vanth,
Misty Rosas/Dee Bradley Baker als Frog Lady,
Richard Ayoade als Zero,
Paul Sun-Hyung Lee als Captain Carson Teva,
Dave Filoni als Trapper Wolf u.a.
Kurzinhalt:
Zwar hat der Mandalorianer nun die Überreste der Rüstung von Boba Fett an sich gebracht, bei seiner Suche nach Überlebenden seines Volkes ist er damit aber keinen Schritt weitergekommen. Dann jedoch meint die Mechanikerin Peli Motto, dass sie vielleicht noch jemanden kennt, der ihm dabei helfen könnte. Dieser jemand stellt sich als Angehörige einer froschartigen Spezies heraus, die eine Überfahrt ins Kol Iben-System braucht. In einem Kanister führt sie ihre letzten Eier mit, die sie so rasch – und sicher – als möglich zu ihrem Ehemann bringen will. Dies schließt jedoch den Einsatz des Hyperantriebs aus. Und, so versichert sie dem Mandalorianer, ihr Ehemann weiß angeblich, wo sich weitere Angehörige seines Volkes aufhalten sollen. Obwohl die Razor Crest nun wahrlich kein Passagierraumschiff ist, willigt der Mandalorianier ein, den Auftrag anzunehmen. Doch auf dem Weg zum System werden sie von einer Patrouille der Neuen Republik abgefangen…
Review:
Zwar hat auch "Der Marshal" natürlich vom "Star Wars"-Feeling profitiert, im Vergleich zu einigen früheren Episoden hielt ich es dort nicht für absolut essentiell für den Unterhaltungswert. Klar war die Story sehr generisch, letztendlich hätte sie aber ohne "Star Wars"-Bezug nicht wesentlich schlechter funktioniert. Von "Die Passagierin" kann ich das hingegen nicht mehr behaupten, denn ohne das "Star Wars"-Flair wäre das eine doch nur durchschnittliche Folge gewesen – aber eben dieses wertet sie doch nochmal wesentlich auf. Schon allein das Wiedersehen mit den X-Wings (die ja in der ersten Staffel auch schon einen kleinen Auftritt hatten) und den ganzen bekannten Sounds, angefangen vom Triebwerk, über das Öffnen der Flügel, den Zielcomputer, und so weiter… all dies wärmte mein (OT-)Fanherz. Davon abgesehen war es in erster Linie der Einstieg, der mich begeisterte. Wie der Mandalorianer mit Hilfe des Jetpacks seinen Sturz abfedert, war eine coole Aktion – genauso, wie er den Dieb daran hindert, mit eben diesem zu entkommen.
Was nicht heißt, dass es danach überhaupt nichts Positives mehr gegeben hätte. So waren die Monster wider sehr gut gesignt und getrickst; wie die Produktionsqualität insgesamt wieder mal besticht, angefangen bei den Effekten über die Sets bis hin zu Musik und Inszenierung. Nicht zuletzt, wenn die spinnenartigen Kreaturen am Ende die Razor Crest überlaufen, fragt man sich kurz, wie der Mandalorianer aus dieser Nummer wieder rauskommen soll. Insofern war dann zum Ende hin wieder durchaus für Spannung gesorgt. Und wie das Kind hier seinen Appetit auf die Eier entdeckt, bescherte der Folge auch ein paar amüsante Momente. Aber: Was Besonderes war "Die Passagierin" nun nicht gerade. Es hilft der Episode zweifellos auch nicht, dass es bereits letzte Woche ein Monster zu besiegen galt, und der Krayt-Drachen halt wesentlich spektakulärer war, als das spinnenartige Monster hier (trotz der vielen Kinder, die über das Schiff herfallen). Zwei bis drei Episoden später wäre das nicht mehr ganz so (unangenehm) ins Auge gestochen. Zudem fehlt mir momentan noch ein bisschen der rote Faden. Ja, ich weiß, der Mandalorianer will andere seines Volkes finden, im direkten Vergleich zur ersten Staffel fällt diese Motivation/Mission aber leider doch eher ab. Die letzte Folge bot mit dem Kampf gegen den Krayt-Drachen eine Aufgabe, die interessant, spannend und spektakulär genug war, um dies erfolgreich zu übertünchen. Der reine Transport zu einem anderen Planeten, inklusive Bruchlandung, war dafür hingegen aus meiner Sicht zu wenig. Und: Es hilft auch nicht, dass mit der Passagierin überwiegend keine Kommunikation möglich war. So kommt es wieder mal zu einigen längeren Phasen, wo der Mandalorianer im wesentlichen Selbstgespräche führt. Wohl nicht zuletzt deshalb schlichen sich diesmal doch ein paar kleinere Längen ein. Aber ja, wie gesagt: Das typische "Star Wars"-Feeling hat auch bei "Die Passagierin" wieder viel herausgerissen. Nun hoffe ich allerdings, dass sich die nächste Folge nicht mehr ganz so sehr auf eben dieses verlassen wird.
Fazit:
Zwar war auch bei "Die Passagierin" wieder für solide "Star Wars"-Unterhaltung gesorgt, ähnlich begeistert wie die Episode zuvor hat sie mich aber nicht. Sie profitiert in erster Linie wieder sehr stark vom "Star Wars"-Flair, dass man nach wie vor ungemein gut einfängt. Nicht zuletzt der Auftritt der X-Flügler wärmte mein Fanherz. Der Angriff zu Beginn war ebenfalls noch sehr gut umgesetzt. Zwei Monsterfolgen hintereinander zu platzieren, halte ich hingegen für doch eher ungünstig – zumal die spinnenartigen Kreaturen hier, trotz ihrer Masse, mit dem Auftritt des Krayt-Drachen in der Woche davor halt einfach nicht mithalten können. Generell wirkte das ein bisschen wie ein Lückenfüller, um die acht Kapitel voll zu bekommen. Und vor allem im Mittelteil schlich sich doch ein bisschen Langeweile ein. Der nette Showdown mit dem Sturm auf die Razor Crest, die gewohnt hohe Produktionsqualität, die amüsanten Einlagen rund um das Kind, sowie eben wie schon angesprochen das nostalgische "Star Wars"-Gefühl, konnten für diese Schwächen aber weitestgehend entschädigen.