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The Twilight Zone - 2x09: Try, Try Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Try, Try
Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Streaming-VÖ USA: 25. Juni 2020
Drehbuch: Alex Rubens
Regie: Jen McGowan
Besetzung: Topher Grace als Marc Wheeler, Kylie Bunbury als Claudia King, Jordan Peele als The Narrator u.a.

Kurzinhalt: Claudia ist gerade in ein Telefongespräch vertieft, als sie auf die Straße tritt – und fast von einem Bus erwischt worden wäre, hätte sie Marc nicht zurückgehalten. Kurz darauf begegnen sich die beiden in einem Museum wieder, und man beginnt, sich zu unterhalten. Wie sich offenbart, haben die zwei einige überraschende Gemeinsamkeiten. Dennoch fühlt sich Claudia irgendwie schon bald unwohl. Zu recht, verbirgt Marc doch ein Geheimnis: Er erlebt den selben Tag wieder und wieder, und nutzt sein Detailwissen sowohl über die Ereignisse als auch das, was er bei den früheren Wiederholungen von Claudia gelernt hat, um einen Versuch nach dem anderen zu unternehmen, um sie ins Bett zu kriegen…


Review: Man merkt es schon an der Inhaltsangabe: Auch mit "Try, Try" versucht (hehe) "The Twilight Zone" wieder einmal auf Teufel komm raus, zeitgenössisch, relevant und "woke" zu sein. Nun ist das an sich ja noch kein Problem, es kommt immer auf die Umsetzung an. So ist "Replay" für mich nach wie vor eine der stärksten Folgen der Neuauflage, während man bei "Not All Men" in meinen Augen in dem, was man aussagen wollte, überwiegend gescheitert ist. "Try, Try" ist nun leider dem letzteren Beispiel näher als dem ersteren. Die Grundidee einer düsteren Variante von "Und täglich grüßt das Murmeltier", in der ein Besessener sein zunehmendes Wissen dafür nutzt, um zu versuchen, jene attraktive junge Frau auf die er ein Auge geworfen hat rumzukriegen, ist dabei für sich genommen ja nicht einmal schlecht. Tatsächlich ist es einer Idee für eine Kurzgeschichte, die mir selbst schon seit über einem Jahrzehnt im Kopf herumspukt, nicht unähnlich. Und ich denke, da hätte man wirklich was draus machen können. An den DarstellerInnen liegt es ebenfalls nicht. Topher Grace spielt seinen Marc zwar anfangs noch sehr charmant, dennoch schafft er es, dass einen von Beginn an irgendwie ein ungutes Gefühl bei ihm beschleicht. Das war von ihm schon sehr gut gemacht. Kylie Bunbury wiederum findet genau die richtige Mischung aus aktiver Heldin und potentiellem Opfer, so dass man durchaus mit ihr mitfiebert. Aber, leider: "Try, Try" macht aus meiner Sicht viel zu wenig aus dem nicht uninteressanten Grundkonzept. Das beginnt schon damit, dass man sich hier leider wieder mal in erster Linie ein Konzept, aber keine Geschichte ausgedacht hat. Das Ergebnis davon ist, dass sich die Folge früh zu ziehen beginnt, da die Handlung für die anberaumten 42 Minuten einfach viel zu dünn ist.

Episodenbild (c) Amazon Erschwerend kommt hinzu, dass es "Try, Try" auch nachdem Marc seine böswillige Absicht dann mal offenbart hat, irgendwie nicht so recht gelingen mag, für Spannung zu sorgen. Aus meiner Sicht machte man auch viel zu wenig aus dem Aspekt, dass, wenn sich der Tag für ihn immer wieder wiederholt, letztendlich aus seiner Sicht ganz egal ist, was passiert – oder auch, was er tut. Und generell wirkt es – auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass eine derartige Besessenheit immer etwas irrationales ist – irgendwie seltsam, dass Marc echt nichts Besseres einfällt, als jeden Tag aufs Neue zu versuchen, Claudias Herz (und Körper) zu erobern. Ein Fehler war es meines Erachtens auch, uns am Ende zu offenbaren, dass Marc insofern gelogen hat, als Claudia auch ohne sein Zutun nicht gestorben wäre. Weil hätte er sie tatsächlich gerettet, hätte das einige spannende moralische Überlegungen aufgeworfen, und das Ganze damit etwas ambivalenter gemacht. Vor allem aber halte ich den Ausgang des Geschehens für nicht wirklich gut durchdacht. Es sollte wohl aufbauend und triumphal sein, zu sagen, dass Claudia ihr Leben weiterlebt, während Marc für immer und ewig in diesem Tag – und damit seiner eigenen persönlichen Hölle – gefangen ist. Aber man macht damit letztendlich den Täter zu einem Opfer, und lässt ihn generell wie den Ärmeren der beiden aussehen – und das wird ja wohl doch eher nicht im Sinne des Erfinders gewesen sein?!

Fazit: Wie aus einer netten (vermeintlichen) Zufallsbekanntschaft sowie einer harmlosen Flirterei schnell mal eine beängstigend-bedrohliche Situation werden kann, fängt "Try, Try" grundsätzlich ganz gut ein. Zumal beide Rollen von Kylie Bunbury bzw. Topher Grace sehr gut gespielt sind. Das war's dann allerdings leider auch schon so ziemlich mit den positiven Aspekten. Die Grundidee wäre ja nicht einmal so schlecht gewesen, ist aber letztendlich für sich genommen zu dürftig, um damit die Laufzeit zu füllen. Als Ergebnis bewegt sich die Episode mit Schneckentempo heran, und schafft es leider nur (zu) sporadisch, für Spannung zu sorgen. Es war auch irgendwie schon viel zu früh klar, dass mit Marc etwas nicht stimmt, bzw. er etwas im Schilde führt, weshalb der Schock als er sein wahres Ich offenbarte jetzt nicht sonderlich groß war. Ich hätte es zudem besser gefunden, wenn zumindest die Aussage, er hätte ihr das Leben gerettet, aufrichtig gewesen wäre; das hätte es für mich nochmal um einiges interessanter gemacht. Vor allem aber Tat ich mir mit dem Ende der Folge, wo man mir zu versuchen schien, das Täter zum eigentlichen Opfer zu machen, doch sehr schwer. Ihr kennt das Fazit wohl schon von einigen früheren "The Twilight Zone"-Episoden, aber auch bei "Try, Try" gilt wieder mal: Da hätte man mehr draus machen können.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 CBS)







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