Kurzinhalt:
Die Serenity-Crew braucht dringend Geld für Reparaturen. Da kommt ihnen das Angebot, für Badger eine Kiste mit Diebesgut zu transportieren, gerade recht. Dann jedoch erfährt Mal, dass auch die Allianz nach dieser sucht – und das ist ihm dann doch zu heiß. Er lehnt es ab, die Kiste an Bord zu nehmen, und zieht von dannen – sehr zu Missfallen nicht nur der Geschäftspartner, sondern auch von Jayne. Nach ihrem entsprechenden Streit bleibt Cobb allein zurück, und schafft es, die Kiste bis ins Dorf zu schleppen, wo man die Serenity geparkt hat, und sie unbemerkt aufs Schiff zu bringen. Doch die Versiegelung der Kiste wurde beim zuvor ausgebrochenen Kampf beschädigt – und dabei das darin versteckte Gerät aktiviert. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Geist-Maschine. Diese war ursprünglich dafür gedacht, gewalttätige Proteste durch glückliche Visionen zu befrieden. Eben dies geschieht nun auch an Bord der Serenity-Crew, als sich die gesamte Crew, mit Ausnahme von River, in Träumen wiederfinden, in denen ihnen ihre größten Wünsche erfüllt werden. Doch die Maschine wurde insofern bislang nie eingesetzt, als sie nicht richtig funktioniert – und die Träume unweigerlich immer in Alpträume umschlagen…
Review:
Oh Mann. James Lovegrove scheint ein Gespür dafür zu haben, Romane zu schreiben, die meinem persönlichen Geschmack genau nicht entsprechen. Nachdem ich von seinen ersten beiden "Firefly"-Büchern schon nicht sonderlich begeistert war, tat ich mir aufgrund der Grundidee mit "The Ghost Machine" erst recht ungemein schwer. Ich bin einfach kein Freund von solchen Traumgeschichten. Da wir als Leser wissen, dass das alles nicht real ist, kann ich da einfach nie mitfiebern. Klar könnte man jetzt einwenden, dass bei so einer fiktiven Erzählung letztendlich ja nichts real ist, aber ich spreche hier eben bewusst von innerhalb der Story. Das was rundum passiert, passiert "wirklich". Die Visionen hingegen nicht. Dementsprechend fand ich die leider – selbst als sie dann in Alpträume umschlugen – weder spannend noch interessant. Der verzweifelte Versuch, mit dem drohenden Absturz des Schiffes auf einen Mond für Spannung zu sorgen, war leider ebenfalls von vornherein zum Scheitern verurteilt – wissen wir doch, dass sie zwangsläufig heil aus dieser Nummer rauskommen müssen (da der Film erst nach diesem Roman angesiedelt ist – sonst wären ja einige Figuren hier nicht mehr dabei). Und so habe ich mich mit "The Ghost Machine" leider doch ziemlich gelangweilt. Einige mögen nun einwenden, dass die Visionen nicht spannend sein, sondern uns halt einfach etwas über die Figuren verraten sollen. Aber, ganz ehrlich: Ich fand diese leider wenig erhellend.
Entweder, die dort vorgestellten Wünsche waren einfach zu offensichtlich – wie z.B., wenn sich Jayne wieder zu Hause bei seiner Familie befindet, Zoe an Mals Seite den Krieg gegen die Allianz gewinnt, oder Simon seine Schwester wieder so wie sie vor den Experimenten war zurück hat – als dass sich da bei mir jetzt ein großer Erkenntnisgewinn eingestellt hätte. Oder aber sie wollten mir irgendwie nicht so recht zu den Figuren passen. Wie z.B., dass sich Wash vorstellen soll, ein erfolgreiches Firmenimperium zu leiten. Ich weiß nicht, der schien mir einfach immer damit glücklich zu sein, ein Schiff zu steuern. Klar, wer wünscht sich nicht, genug Geld zu haben, um sich den Rest des Lebens keine Sorgen mehr machen zu müssen? Trotzdem konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass Firmenzampano seine große geheime Sehnsucht sein soll. Am interessantesten war vermutlich noch Mal, der sich hier in einem glücklichen Familienleben mit Kindern und vor allem natürlich Inara an seiner Seite widerfindet. Etwas, dass einem als Zuschauer zwar ebenfalls schon immer bewusst war, aber es ist interessant, zu sehen, wie Mal mit diesem Wunsch, den er sich wohl bislang selbst nicht so recht eingestehen wollte/konnte, konfrontiert wird – noch dazu an jenem Punkt in der Geschichte, wo Inara gerade erst entschlossen hat, die Serenity zu verlassen. Generell muss ich gestehen, dass die Visionen dann immerhin etwas mehr Reiz bekamen, als sie sich jeweils in Alpträume verwandelten. Und, immerhin: Die Figuren, sowie der allgemeine Ton der Serie, sind wieder einmal sehr gut getroffen. Aber ja, wirklich begeistert war ich leider auch von "The Ghost Machine" wieder einmal nicht. Ob es Tim Lebbon mit seinem verspäteten "Generations" wohl besser machen wird?
Fazit:
"The Ghost Machine" scheiterte in meinem Fall leider schon am Grundkonzept, da ich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – mit solchen fiktiven Geschichten innerhalb von fiktiven Geschichten nichts anfangen kann. Es fiel mir einfach schwer, mit den Figuren in ihrer Traumwelt mitzufiebern, oder mich davon, was dort mit ihnen geschieht, sonderlich berühren zu lassen. Da hilft es dann letztlich auch nicht viel, wenn die Story grundsätzlich solide erzählt ist, und die Figuren gut getroffen sind. Zumal sich der Erkenntnisgewinn dieser Offenbarung ihrer geheimsten Wünsche und Träume dann doch in sehr argen Grenzen hielt.
Bewertung:
2/5 Punkten
Christian Siegel
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