Kurzinhalt:
Lina und Milo Graf ist es gelungen, zum Schiff ihrer Eltern, der Flüstervogel, zurückzukehren. Dann werden sie jedoch während des Flugs von einem fremden Raumschiff angegriffen, und stürzen auf einen Eismond ab. Nachdem Lina das Shuttle verlassen hat, um es auf Schäden zu überprüfen, muss sie hilflos mitansehen, wie die Flüstervogel – mit Milo und Crater an Bord – in eine Gletscherspalte fällt. Doch es kommt noch schlimmer: Während sie die Oberfläche des Mondes nach etwas absucht, mit dem sie die Flüstervogel wieder aus dem Eis befreien kann, wird sie von ihrem Häscher, dem imperialen Captain Korda, entdeckt und gefangen genommen. Schließlich sieht sie keine andere Wahl, als ihm anzubieten, sich ihm freiwillig zu ergeben – sofern er ihr zuvor dabei hilft, die Flüstervogel wieder an die Oberfläche zu bringen…
Review:
Ok, also, genau genommen tut sich eigentlich auch in "Die Kälte" wieder nicht viel. Oder, besser ausgedrückt: Das wirklich wichtige, was sich hier ereignet, beschränkt sich im Wesentlich auf die letzten paar Seiten. Sprich, theoretisch hättest du das auch auf ein, maximal zwei Kapitel runterkürzen und dir das komplette Abenteuer auf dem Eismond schenken können. Trotzdem hat mir "Die Kälte" wieder die Spur besser gefallen als das Buch davor. Dies lag nicht zuletzt an der Rückkehr von Captain Korda, jener Nemesis, welche die beiden Graf-Kinder nun schon seit dem ersten Band verfolgt, und ja auch für die Gefangennahme ihrer Eltern verantwortlich war. Mittlerweile ist Korda aufgrund seines Misserfolgs, die Karten und Daten des Wilden Raums an sich zu bringen, in Ungnade gefallen – was die Dynamik zwischen ihnen nicht unerheblich verändert. Generell war das Setup durchaus interessant, mit Milo, der zusammen mit Crater und ihrem Haustier Morq in der Flüstervogel gefangen ist, während sich Lina auf der Oberfläche des Mondes wiederfindet – jedoch ohne Ausrüstung, um in dessen eisiger Kälte lange zu überleben. Last but not least gibt es am Ende mit dem Auftritt einer aus den Filmen bekannten Figur (ich erwähne hier bewusst noch nicht, um wen es sich handelt, da mich diese Wendung durchaus überrascht hat) nochmal ein nettes kleines Highlight, welches mich nun vor allem auch schon auf die Fortsetzung gespannt macht. Aber, ja, wie gesagt, rein vom Handlungsverlauf betrachtet wäre "Die Kälte" jetzt nicht unbedingt notwendig gewesen. Zudem war mir der Humor, insbesondere rund um Kordas Droiden, wieder einmal viel zu kindisch, und jener Aspekt, wo die angestrebte Hauptzielgruppe der Reihe am offensichtlichsten wurde. Das nun anstehende Finale verspricht aber – trotz des wohl von vornherein feststehenden Ausgangs – nochmal richtig spannend zu werden!
Fazit:
Zwar hätte man sich, rein erzählerisch betrachtet, genau genommen auch bei "Die Kälte" den Mittelteil rund um den Absturz auf den Eismond überwiegend sparen können. Allerdings fand ich den fünften Band doch wieder die Spur unterhaltsamer und kurzweiliger. Das Setup rund um die getrennten Graf-Kinder war schon spannend, und nicht zuletzt auch die gemeinsamen Momente mit Captain Korda konnten mir gefallen. Und auch für den Auftritt einer aus der Original-Trilogie bekannten Figur am Ende gibt es einen kleinen Pluspunkt. Humortechnisch zwar wieder überwiegend nicht meins, da zu kindisch, und natürlich auch wieder ein sehr kurzes Lesevergnügen, hat mich "Die Kälte" insgesamt aber wieder solide unterhalten.