Originaltitel: Apotheosis Episodennummer: 1x18 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21 Dezember 2010 (DVD-Premiere) Erstausstrahlung D: 04. November 2011 (TNT Serie) Drehbuch: Kevin Murphy & Jane Espenson Regie: Jonas Pate Hauptdarsteller:
Eric Stoltz als Daniel Graystone,
Esai Morales als Joseph Adama,
Paula Malcomson als Amanda Graystone,
Alessandra Torresani als Zoe Graystone,
Magda Apanowicz als Lacy Rand,
Sasha Roiz als Sam Adama,
Brian Markinson als Jordan Duram,
Polly Walker als Sister Clarice Willow.
Gastdarsteller:
Patton Oswalt als Baxter Sarno,
Peter Wingfield als GDD Director Gara Singh,
Jorge Montesi als The Guatrau,
Ryan Kennedy als Odin Sinclair,
Carmen Moore als Fidelia Fazekas,
Hiro Kanagawa als Cyrus Xander,
Karen Elizabeth Austin als Ruth,
James Pizzinato als Drew,
Panou als Olaf,
Teryl Rothery als Evelyn,
Julius Chapple als Larry,
Feguins Toussaint als Bodyguard Sean,
Rena Baskin als Abasi Lowe,
Dale Wolfe als Steve Bahara,
Iris Paluly als Jax,
Hrothgar Mathews als Dave,
Marcus Towfigh als Young Bill Adama,
Rodney Reid als Cab Driver,
Mike Dopud als Sal,
J.C. Williams als GDD Agent,
Michael Sangha als GDD Agent,
Mark Donnelly als Anthem Singer u.a.
Kurzinhalt:
Der korrupte, für Clarice Willows monotheistische Terrorgruppe arbeitende Polizeichef Gara Singh versucht, die Graystones festzunehmen – wirft er ihnen doch vor, in Wahrheit hinter dem Bombenanschlag im Zug, der ihrer Tochter angelastet wird, zu stecken. Mit Hilfe ihres treuen Beraters gelingt ihnen die Flucht, und im Park, wo sich Amanda mit Inspektor Durham traf finden sie dann auch das Holoband von Clarice – und erfahren so, dass sie plant, das Stadion während des anstehenden Spiels zu sprengen. Ein Anschlag, den sie mit allen Mitteln verhindern wollen – was jedoch dadurch, dass sie mittlerweile eben selbst als Terroristen gesucht werden, deutlich erschwert wird. Währenddessen planen Joseph und Sam Adama eine Falle für den Guatrau, um sich für den Tod ihres Sohnes zu rächen. Und in der Terrorzelle rund um Clarice Willow bringt sich alles für die anstehende Apotheose in Stellung…
Review:
Bevor wir zu jenem Handlungsstrang gehen, der ganz klar im Mittelpunkt stand, klappern wir erst den Rest ab. Ich muss gestehen, im direkten Vergleich hat mich die Adama-Story nur bedingt interessiert – wenn auch die Art und Weise, wie sie den Guatrau hier mit Hilfe seiner Tochter überlisten und ausschalten, schon ganz nett war. Sehr schön fand ich auch, dass dieser nicht etwa von Sam oder Joseph, sondern eben von dieser, beerbt wird. Dennoch bleibe ich dabei, dass der Tod von William und damit die Offenbarung, dass das nicht DER William aus "Battlestar Galatctica" war, einer der größten Fehler der Serie war. Und das Ende, ein paar Jahre später, wo wir dann ganz kurz den "echten" William Adama sehen, fand ich einfach nur enorm aufgesetzt (und es wäre halt generell wesentlich spannender gewesen, wenn wir ihn in der Serie als Kind kennengelernt hätten, statt nur einen fünfsekündigen Blick auf ihn werfen zu können). Wie ich auch dabei bleibe, es sehr schräg zu finden, ihm den Namen seines verstorbenen Bruders zu geben.
Bei Clarice gefiel mir am besten, dass diese natürlich – wie bei solchen Anführern/Anstiftern ja oft – nicht selbst beim Anschlag dabei ist, sondern diesen aus der Sicherheit ihres eigenen Heims verfolgt. Dabei wäre sie ja eigentlich eh ur gern live dabei gewesen, aber Gott hat halt einfach andere Pläne mit ihr – was willst du da machen?! Sehr schön war dann jedenfalls, wie Zoe ihren Traum des Lebens nach dem Tod von einem Himmel in eine Hölle verwandelt hat. Und auch mit ihrer Argumentation im Hinblick darauf, dass wenn das Paradies auf dich wartet, du im echten Leben eh tun und lassen kannst was du willst, ohne Konsequenzen, kann ich Zoe nur recht geben. In erster Linie standen hier aber Daniel und Amanda im Mittelpunkt, und ihr Bestreben, den Anschlag zu verhindern. Hier störte ich mich in erster Linie an drei Aspekten. Erstens, dass all dies nicht passiert wäre, wenn Inspektor Durham nur etwas klüger gehandelt hätte. Zweitens, wie es den beiden – obwohl zu diesem Zeitpunkt gesuchte Terroristen, und noch dazu nach der Bombendrohung unter verschärften Sicherheitsbedingungen – gelingen konnte, ins Stadion zu gelangen. Und drittens war mir unverständlich, warum die Cylonen am Ende nicht einfach gleich alle auf einmal geschossen haben, dann wären mit einem Schlag sämtliche Terroristen ausgeschalten gewesen. Dies schien mir doch sehr konstruiert, um etwas mehr Spannung rausquetschen zu können. Ansonsten war dieser Handlungsstrang aber durchaus gelungen. Am Ende gibt es dann zudem noch einen Blick in die Zukunft, mit dem man wohl die Brücke zu "Battlestar Galactica" schlagen wollte. Grundsätzlich ist ihnen das ganz gut gelungen, wobei mir vor allem die dort verstärkte Idee, woher die Cylonen ihren Glauben haben – und dass letztendlich der komplette Krieg auf religiösen Fundamentalismus zurückzuführen ist (was wesentlich religionskritischer ist, als BSG selbst) – gefiel. Unschlüssig bin ich mir aber, was Zoes Wiederbelebung betrifft. Ich dachte, die menschlichen Cylonen-Modelle würden auf die alten Fünf zurückgehen?! Dabei hatten das die Menschen auch schon geschafft?! Das Wissen ging aber wohl verloren, deshalb konnte man es den Cylonen am entscheidenden Punkt des Krieges nicht anbieten, oder wie?! Ich muss gestehen, ich bin unsicher, ob mich das überzeugt.
Fazit:
So, geschafft. Wobei ich sagen muss: Angesichts der Tatsache, dass ich nach dem schwachen Anlauf nach dem Mid-Season-Finale kurz davor war, entnervt das Handtuch zu werfen, hat sich "Caprica" eh nochmal halbwegs erfangen. Nicht zuletzt die letzten drei Folgen boten nochmal einen versöhnlichen Ausklang – im Gegensatz zu "Battlestar Galactica" wo mich gerade auch das Finale enorm enttäuschte (das sei an dieser Stelle noch einmal festgehalten). So gesehen bereue ich es, trotz aller schwachen Episoden zwischendurch, letztendlich auch nicht, sie mir angesehen zu haben; wenn auch insgesamt mein erleichtertes Gefühl dominiert, es nun hinter mich gebracht zu haben (und ich mich schon wahnsinnig darauf freue, mich als nächstes nun endlich auf die klassische Serie stürzen zu können, die ich seit meiner Kindheit/Jugend nicht mehr gesehen habe). Trotzdem war "Apotheosis" ein zufriedenstellender, versöhnlicher Ausklang, und für mich als Serienfinale auch weitaus befriedigender als "Götterdämmerung" (was allerdings auch nicht schwer ist). Wirklich empfehlen würde ich "Caprica" aber doch eher nur den absoluten Überfans des BSG-Reboots – und selbst die sollten sich darauf einstellen, dass sie insgesamt betrachtet "Battlestar Galactica" bei weitem nicht das Wasser reichen kann.